Der Weltmeister muss Gelb abgeben

Sagan: „Ich fühle mich wie in der dritten Woche der Tour“

Von Joachim Logisch aus Le Lioran

Foto zu dem Text "Sagan: „Ich fühle mich wie in der dritten Woche der Tour“"
Peter Sagan (Tinkoff) im Grünen Trikot der 103. Tour de France | Foto: Cor Vos

06.07.2016  |  (rsn) - Nein, Peter Sagan ist kein normaler Radprofi, keiner aus der Masse des Pelotons. Der Slowake legt sich mit seinen Kollegen an ("Sie fahren, als hätten sie kein Hirn“), er trägt schulterlange Haare, während sich fast alle für die Tour den Kopf scheren – und er lächelt in die Kamera, während er abgehängt dem Peloton hinterherhechelt und dabei ist, das Gelbe Trikot zu verlieren! "C’est la Vie! Mal hast du einen guten, mal einen schlechten Tag“, sagte er in einer ersten Reaktion!

„Ich sah auf den letzten Kilometern keine Chance mehr, zurück an die Spitze zu kommen. Warum sollte ich kämpfen? Es ist besser, die Kraft zu sparen“, lieferte der Weltmeister in der Mixed-Zone eine einleuchtende Erklärung, warum er in die Fernsehkamera gelächelt hatte. Dass er in diesem Moment erleichtert gewesen wäre, weil der Druck des Gelben Trikots von ihm gefallen sei, wies er von sich: "Es ist nicht der Druck. Ich versuche, die Etappen Tag für Tag zu nehmen. Entweder kämpfen wir für einen Etappensieg, oder das Gelbe Trikot.“

Dabei war es nicht so, dass er Gelb herschenken wollte. Der Slowake versuchte alles, um es zu behalten: "Ich habe es nicht geschafft. Ich versuchte, in eine Ausreißergruppe zu kommen. Doch mit dem Gelben Trikot wollte keiner fahren. Dann gab es eine Gruppe, die niemand verfolgen wollte. Deshalb habe ich das Gelbe Trikot verloren.“ Sagan nahm‘s gelassen: "C’est la Vie! Mal hast du einen guten, mal einen schlechten Tag.“

Die Zeit in Gelb gehörte zu den guten Tagen. "Das Gelbe Trikot ist schön. Es lässt sich für das Team gut vermarkten, aber wir müssen vorsichtig agieren. Die Tour de France ist noch sehr lange. Wir haben erst die 5. Etappe und ich fühle mich wie in der dritten Woche“, lies er aber auch durchblicken, dass die Zeit als Spitzenreiter nicht spurlos an ihm vorübergegangen ist.

Ab jetzt will er alles geben, um Gelb für seinen Kapitän Alberto Contador zu holen. Sagan: "Ich bin hier für Alberto." Und für sich!

Denn Donnerstag steht erst wieder eine Sprinter-Etappe an. Für die hatte er seine Kräfte geschont, als er in die Kamera lächelte!

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