Dank der selbstlosen Hilfe von Brambilla

Nach 57 Jahren holt Jungels Rosa wieder nach Luxemburg

Von Tom Mustroph und Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Nach 57 Jahren holt Jungels Rosa wieder nach Luxemburg"
Bob Jungels (Etixx-Quick-Step) trägt als erster Luxemburger nach 57 Jahren das Rosa Trikot der Italien-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

17.05.2016  |  (rsn) - Mit Bob Jungels (Etixx-Quick-Step) ist erstmals seit 57 Jahren wieder ein Luxemburger im Rosa Trikot des Giro d`Italia unterwegs. Der Nachfolger von Charly Gaul - wie die Luxemburger Radlegende eroberte Jungels auch im Alter von 23 Jahren sein erstes Maglia Rosa - löste am Dienstag auf der schweren 10. Etappe seinen Teamkollegen Gianluca Brambilla als Gesamtführenden ab.

Damit ist er bereits der dritte Etixx-Fahrer, der bei diesem Giro an der Spitze der Gesamtwertung liegt, nachdem in der ersten Woche bereits Marcel Kittel das Rosa Trikot trug. "Das ist ein unglaublicher Tag, nicht nur für mich und das Team, sondern für ganz Luxemburg", freute sich der 23-Jährige im Ziel in Sestola. "Ich bin hierhergekommen, um um das weiße Trikot zu kämpfen. Dafür habe ich mich vorbereitet. Nun trage ich Rosa. Das ist der größte Tag meines Rennfahrerlebens", fügte er an.

Dass Jungels und nicht etwa der im Finale enteilte Costa Ricaner Andrey Amador (Movistar) neuer Gesamtführender ist, hatte der Luxemburgische Meister auch seinem Teamkollegen Brambilla zu verdanken, der sich im Finale an die Spitze der Verfolgergruppe setzte und die Nachführarbeit leistete.

"Das ist unglaublich, er wurde dafür nicht über das Teamradio aufgefordert.  Brambilla hat etwas ganz Großes und Seltenes im Radsport gemacht. Als er spürte, dass er keine guten Beine mehr hatte, kam er zu mir und sagte, er würde für mich arbeiten. Das ist großartig", lobte Jungels seinen italienischen Teamkollegen, der bereits im vorletzten Anstieg des Tages abgehängt worden war, sich auf der Abfahrt aber nochmals in die Favoritengruppe kämpfte, um sich danach vor Jungels zu spannen. Drei Kilometer vor dem Ziel schließlich scherte das Rosa Trikot entkräftet aus und überließ seinem Teamkollegen das Terrain.

Der im Weißen Trikot fahrende Jungels erreichte schließlich 2:15 Minuten hinter Etappengewinner Giulio Ciccone (Bardiani-CSF) das Ziel und hat nun im Gesamtklassement 26 Sekunden Vorsprung auf den Costa Ricaner Andrej Amador (Movistar), der sich in der Abfahrt vom Pian del Falco abgesetzt hatte und zwischenzeitlich wie der neue Träger des Rosa Trikots aussah. Doch auf den letzten Kilometern kam die Jungels-Gruppe noch bis auf vier Sekunden an Amador heran und schnappte diesem die Spitzenposition weg.

Die will der Etixx-Profi an den kommenden Tagen verteidigen. "Ich will das Trikot so lange wie möglich behalten, aber es hängt natürlich auch von den Gegnern ab. Im Hochgebirge muss ich sehen, wozu ich in der Lage bin. Ich gehe das Tag für Tag an", meinte Jungels.

Am Mittwoch und Donnerstag hat der neue Giro-Spitzenreiter Vincenzo Nibali (Astana) & Co erst einmal nicht zu fürchten. Denn auf diesen beiden Etappen werden wohl die Sprinter zum Zug kommen.

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