Spanier bringt sich vor dem Giro-Zeitfahren in Position

Valverde fuhr Dumoulin an der Alpe di Poti aus dem Rosa Trikot

Foto zu dem Text "Valverde fuhr Dumoulin an der Alpe di Poti aus dem Rosa Trikot"
Alejandro Valverde (Movistar) attackiert an der Alpe di Poti - Vincenzo Nibali (Astana) kann folgen. | Foto: Cor Vos

15.05.2016  |  (rsn) – Auf der 8. Etappe des 99. Giro d’Italia hat Alejandro Valverde erstmals die Muskeln spielen lassen. Der 36-jährige Spanier attackierte auf der Schlussrunde um Arezzo seine Konkurrenten und sorgte so dafür, dass die Gesamtwertung ordentlich durcheinandergewirbelt wurde. Hauptleidtragende von Valverdes Tempobeschleunigung auf der 6,5 Kilometer langen Schotterpiste über die Alpe di Poti waren Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) – der sein Rosa Trikot verlor und von Rang eins auf elf zurückfiel -, Jakob Fuglsang (Astana (von zwei auf zwölf), Bob Jungels (Etixx-Quick-Step / von vier auf 14) und Diego Ulissi (Lampre-Merida / von sieben auf 16).

Giro-Debütant Valverde war aber nicht nur mit Blick auf das Gesamtklassement, in dem er sich vor dem heutigen Zeitfahren in Chianti vom fünften auf den vierten Rang der Gesamtwertung verbesserte, ausgesprochen zufrieden. "Wir haben unsere Karten heute wirklich gut gespielt“, sagte er im Ziel. "Wir hatten zwei Teamkollegen vorne dabei und im letzten Anstieg habe ich mich entschieden, so stark wie möglich zu beschleunigen, so dass sie auf mich warten konnten, um mir so viel Unterstützung wie möglich zu geben. Es war eine großartige Team-Leistung.“

Mit den beiden Teamkollegen meinte Valverde José Joaquin Rojas und Jasha Sütterlin, die den Sprung in die 13-köpfige Ausreißergruppe schafften und damit auch Movistar von der Verantwortung befreiten, im Feld für Tempo zu sorgten. Als der Kapitän 25 Kilometer vor dem Ziel schließlich die Favoritengruppe sprengte, war auch noch Andrej Amador an seiner Seite, so dass er im Finale auf gleich drei Helfer bauen konnte. Aber auch Vincenzo Nibali (Astana) beteiligte sich an der Führungsarbeit in der schließlich nur noch elfköpfigen Favoritengruppe, die schließlich fast eineinhalb Minuten auf das Maglia Rosa herausfuhr.

Zuvor hatte Valverde sich gegen den Ratschlag seiner Sportlichen Leitung dazu entschlossen, schon im unteren Teil der Alpe di Poti zu attackieren. "Das Team sagte mir über Radio, dass ich noch warten sollte und nicht so früh gehen sollte. Aber ich sagte ihnen, dass ich es versuchen würde, denn auf einem Terrain wie diesem ist es das Beste, das Rennen früh schwer zu machen“, so der Movistar-Kapitän, der auf reichhaltige Erfahrung auf Schotterpisten bauen kann. Beim Eintagesrennen Strade Bianche wurde er 2014 und 2015 jeweils Dritter, in diesem Jahr langte es immerhin zu Rang zehn.

Mit seiner Attacke wollte Valverde in erster Linie das Rosa Trikot abschütteln – was ihm auch gleich beim ersten Antritt gelang. “Ich wollte so viel Zeit wie möglich auf Dumoulin gutmachen, weil er von all den Klassementfahrern der beste Zeitfahrer ist“, sagte er mit Blick auf den heutigen Kampf gegen die Uhr. Allerdings habe er nicht damit gerechnet, dass "Dumoulin so einen schlechten Tag haben würde.“ Dennoch hält Valverde den Niederländer nach wie vor für einen gefährlichen Konkurrenten, zumal dessen Rückstand auf ihn nur 29 Sekunden beträgt.

Mut macht dem ehemaligen Spanischen Zeitfahrmeister dagegen ein Blick auf das schwere Profil. "Es ist ein Parcours, der mir liegt: Er ist technisch herausfordernd“, sagte er. Nach eigenen Worten geht es für am heutigen Sonntag im Chianti-Weinanbaugebiet Chianti darum, gegenüber Spezialisten wie Dumoulin “

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2016Der 99. Giro d´Italia von A bis Z

(rsn) - Der 99. Giro d´Italia endete in einem spannenden Finale mit dem zweiten Erfolg von Vincenzo Nibali (Astana) nach 2013. Das ist fast allen bekannt. Doch es gibt auch viele wichtige und unwicht

30.05.2016Majka: Es fehlte der gewisse "Boom"

(rsn) – Zum angestrebten Podiumsplatz hat es für Rafał Majka bei der 99. Italien-Rundfahrt letztendlich nicht gereicht. Der Pole kann zwar mit seiner Leistung in den letzten drei Wochen und au

30.05.2016Nibali hat ein großes Kapitel im Giro-Geschichtsbuch sicher

(rsn) – Mit einem unglaublichen Comeback hat sich Vincenzo Nibali doch noch den Gesamtsieg und ein großes Kapitel im Geschichtsbuch des Giro d´Italia gesichert. Um die Bedeutung der Ereignisse des

30.05.2016Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Auftakt des 99. Giro d´Italia in Apeldoorn waren am Freitag 198 Fahrer mit von der Partie. Längst nicht alle haben am 29. Mai das Ziel in Turin erreicht. Sturzverletzungen, Erkrankungen,

30.05.2016Kluge geht in Turin leer aus, freut sich aber für Arndt

(rsn) – Nach seinem Coup von Cassano d‘Adda ging Roger Kluge auf der letzten Giro-Etappe zwar leer aus. Dafür konnte sich der IAM-Profi, der nach 163 Kilometern von Cuneo nach Turin Rang 42 beleg

29.05.2016Vegni: "Nibali hat uns ein großartiges Finale beschert"

(rsn) – Nach dem Ende des 99. Giro d’Italia stand Renndirektor Mauro Vegni radsport-news.com zu einem Interview zur Verfügung. Dabei sprach der Italiener über die Siegesserie der deutschen Sprin

29.05.2016Arndt zeigt Mitgefühl für "Verlierer" Nizzolo

(rsn) - Plötzlich Etappensieger beim Giro d’Italia, ohne als Erster über den Zielstrich gefahren zu sein - ein ungewohntes wie seltsames Gefühl für Nikias Arndt (Giant-Alpecin). Entsprechend ver

29.05.2016Nibali erinnert die Italiener an den großen Coppi

Turin (dpa) - Die italienischen Radsport-Fans fühlten sich an den großen Fausto Coppi erinnert. Mit unbändigem Willen riss Vincenzo Nibali - wie der Campione im Jahr 1953 - mit einem sagenha

29.05.2016Jungels mit gezieltem Bergtraining zum Höhenflug

(rsn) – Zum Abschluss des 99. Giro d`Italia musste sich Matteo Trentin (Etixx-Quick-Step) in Turin hinter Nikias Arndt (Giant-Alpecin) zwar mit Rang zwei zufrieden geben. Der Italiener konnte sich z

29.05.2016Highlight-Video der 21. Giro-Etappe

(rsn) – Für Vincenzo Nibali (Astana) entwickelte sich die 21. und letzte Etappe des 99. Giro d’Italia zum Schaulaufen. Während der Italiener am Sonntag sein Rosa Trikot sicher ins Ziel brachte,

29.05.2016Arndt gewinnt die Schlussetappe am Grünen Tisch

(rsn) - In Turin wurde am Sonntag der Schlusspunkt des 99. Giro d’Italia gesetzt. Drei Wochen nach dem Start im niederländischen Apeldoorn war die norditalienische Metropole Schauplatz der letzten

29.05.2016Nibali feiert Gesamtsieg, Arndt gewinnt Finale in Turin

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) hat zum zweiten Mal nach 2013 den Giro d’Italia gewonnen. Die abschließende 21. Etappe, die am Sonntag über 163 Kilometer von Cuneo nach Turin führte, entwickel

Weitere Radsportnachrichten

12.11.2025Wiebes will mehr sein als die beste Sprinterin der Welt

(rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) blickt auf eine erneut überragende Saison zurück, in der ihr nicht weniger als 25 Siege gelangen, so viele wie noch nie in ihrer Karriere, die 2018 bei

12.11.2025Bahrain-Profi Buratti versucht Karriere-Neustart bei ProTeam

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

12.11.2025Club-Fahrer, deutsche Talente und ein österreichischer Routinier

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komp

12.11.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Urvater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt

11.11.2025Sweeck im Sprintduell gegen Vandeputte zum ersten Saisonsieg

(rsn) – Nach einem packenden Finale hat Laurens Sweeck (Crelan – Corendon) den dritten von acht Läufen der Superprestige-Serie beim Jaarmarktcross in Niel für sich entscheiden können. In einer

11.11.2025Brand dreht in Niel den Spieß gegen van der Heijden um

(rsn) – Nur drei Tage nach dem verpassten Europameistertitel hat Lucinda Brand (Baloise - Glowi Lions) bei der Superprestige in Niel Revanche genommen. Ähnlich wie die Europameisterin Inge van der

11.11.2025Wettskandale in anderen Sportarten: UCI will Kontrollen verschärfen

(rsn) – Angesichts zahlreicher Wettskandale in anderen Sportarten will der Radsportweltverband UCI seine Kontrollen verschärfen, um zu verhindern, dass es auch im Radsport zu Manipulationen kommt.

11.11.2025Rembe - rad-net ab 2026 auch mit Frauenteam

(rsn) – Rembe - rad-net wird in der kommenden Saison auch ein Frauenteam an den Start schicken. Wie der Rennstall aus dem Sauerland mitteilte, habe man beim Radsportweltverband UCI ein weibliches Ko

11.11.2025Ein Lidl-Arbeitstier, ein China-Abenteurer und einige KT-Größen

(rsn) – 139 Fahrer haben sich mit unserem neuen Punktesystem für die Radsport-News-Jahresrangliste 2025 qualifiziert. Nicht alle können wir in den letzten zwei Monaten des Jahres auch mit komple

10.11.2025Vingegaard: Lieber Grand-Tour-Triple als dritter Tour-Sieg?

(rsn) – Was wiegt mehr? Drei Siege bei der Tour de France oder Siege bei jeder großen Landesrundfahrt? “Ich denke, ich würde lieber alle drei Grand Tours gewinnen“, sagte Jonas Vingegaard (Vi

10.11.2025Lidl – Trek verpflichtet Eisel als Sportlichen Leiter

(rsn) – Nach vier Jahren bei Red Bull – Bora – hansgrohe hat Bernhard Eisel ein neues Team gefunden. Der Österreicher wird künftig als Sportlicher Leiter bei Lidl – Trek tätig sein. Das ga

10.11.2025Tour Down Under 2026: Königsetappe mit drei Mal Willunga Hill

(rsn) - Zum Auftakt in die WorldTour 2026 steht ein 3,6 Kilometer langer Prolog in Adelaide. Das kurze Zeitfahren steht am ersten Tag der Tour Down Under (2.UWT) an, wie die Organisatoren bei der PrÃ

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)