Beim Giro d´Italia gegen Kittel und Greipel

Arndt: "Ich will keine Rennen ohne Sprinter gewinnen"

Von Joachim Logisch aus Apeldoorn

Foto zu dem Text "Arndt:
Nikias Arndt (Giant-Alpecin) gewann die Schlussetappe der Tour of Alberta 2015 | Foto: Cor Vos

04.05.2016  |  (rsn) - Mit dem deutschen Team Giant-Alpecin startet Nikias Arndt beim 99. Giro d'Italia. radsport-news.com sprach mit dem 24-jährigen Sprinter zwei Tage vor dem Start der Italien-Rundfahrt im niederländischen Apeldoorn. Dabei verriet Arndt dabei unter anderem, auf welchen Etappen er für sich Chancen auf ein Spitzenergebnis sieht.

Wie fühlen Sie sich vor dem Start?
Nikias Arndt: "Etwas aufgeregt, mit einer guten Vorfreude. Ich bin mit einem sehr guten Gefühl hierhergekommen. Die Motivation ist hoch. Das ist schon mal wichtig!"

Mit welchen Zielen gehen Sie in Ihren zweiten Giro?
Nikias Arndt: "Ich möchte gute Ergebnisse einfahren. Der Giro ist von den Sprintern her sehr gut besetzt, das ist kein Geheimnis. Dadurch wird es sicher nicht leicht für mich. Ich möchte Podiumsergebnisse einfahren. Man weiß nie, was in den drei Wochen passiert. Vielleicht geben sich hinten heraus gute Möglichkeiten für mich, bei einer Grand Tour meinen ersten Sieg einzufahren. Mir ist bewusst, dass es sehr schwer wird."

Wie viele Chancen haben die Sprinter?
Nikias Arndt: "Das hängt ja auch immer vom Rennverlauf ab. Die Etappen, die etwas schwerer sind und mir liegen könnten, sind vielleicht auch Etappen, in denen Gruppen durchkommen wollen und die Teams der Klassementfahrer nicht kontrollieren. Ich werde von Tag zu Tag schauen. Fakt ist, das schon am Anfang gute Möglichkeiten bestehen."

Tom Dumoulin meinte eben in der Pressekonferenz, dass die Gesamtwertung nicht unbedingt sein Ziel sei, weil er das Zeitfahren bei den Olympischen Spielen im Fokus hat. Heißt das, dass mehr für Sie gefahren wird?
Nikias Arndt: "Dass wir nicht auf Gesamtwertung fahren, ist so nicht richtig. Tom hat den Fokus aufs Zeitfahren gelegt. Da fehlen vielleicht die drei, vier Prozent, um ganz vorne mitzuspielen. Trotzdem behält er die Gesamtwertung im Auge. Wenn er vorher sagen würde, er fährt auf Gesamtwertung und wird Neunter, was ein Superergebnis ist, würden ihn alle kritisieren. So gehen wir ohne Druck in den Giro. Vielleicht ist das sogar besser, als wenn man verkrampft ist…"

Giant-Alpecin jagt immer noch dem ersten Saisonsieg hinterher. Ist das kein Druck, der auf der Mannschaft lastet?
Nikias Arndt: "Ich sehe es nicht wirklich als Druck, sondern eher als Chance. Denn für uns alle ist die Chance noch da, den ersten Sieg des Teams einzufahren. Das ist auch etwas Schönes. Wir alle hätten uns den ersten Sieg früher gewünscht. Doch die Story dazu (der schwere Trainingsunfall im Januar, d. Red.) kennen auch alle."

Wie ist Ihre Verfassung?
Nikias Arndt: "Ich bin gerade rechtzeitig in Form gekommen. Ich konnte im Winter wegen Knieproblemen weniger trainieren. Deshalb kam ich etwas später in Form. Jetzt ist sie da. Deshalb kann ich nur froh sein."

Hier haben Sie aber mit Marcel Kittel und André Greipel zwei der besten Sprinter der Welt gegen sich.
Nikias Arndt: "Ja, das macht das ganze nicht leichter. Ich will aber auch keine Rennen gewinnen, bei denen keine Sprinter am Start sind. Mir geht es darum, mich im Sprinterfeld zu behaupten. Das wird eine harte Herausforderung, aber der stelle ich mich und freue mich darauf. Man muss auch realistisch sein. Wenn ich mal Dritter werde und André und Marcel sind vor mir, weiß ich, woran ich fürs nächste Mal arbeiten muss. Dass ich noch nicht so gut bin wie die beiden, ist gar keine Frage."

Haben Sie einen Zug zur Verfügung, der Ihnen den Sprint vorbereitet?
Nikias Arndt: "Die Grätsche zwischen Sprint und Gesamtwertung ist natürlich schwierig. Tom hat die besseren Chancen. Deshalb ist das Team mehr auf ihn ausgerichtet."

Sind Sie in den Sprints ganz allein auf sich gestellt?
Nikias Arndt: "Ich habe zwei Leute, die mich sehr gut unterstützen können. Zum einen Bert de Backer, mit dem ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe, der sich sehr gut im Feld bewegt. Und ich habe Albert Timmer, der für Tom und für mich da ist. Von daher bin ich zufrieden."

Mehr Informationen zu diesem Thema

01.06.2016Der 99. Giro d´Italia von A bis Z

(rsn) - Der 99. Giro d´Italia endete in einem spannenden Finale mit dem zweiten Erfolg von Vincenzo Nibali (Astana) nach 2013. Das ist fast allen bekannt. Doch es gibt auch viele wichtige und unwicht

30.05.2016Majka: Es fehlte der gewisse "Boom"

(rsn) – Zum angestrebten Podiumsplatz hat es für Rafał Majka bei der 99. Italien-Rundfahrt letztendlich nicht gereicht. Der Pole kann zwar mit seiner Leistung in den letzten drei Wochen und au

30.05.2016Nibali hat ein großes Kapitel im Giro-Geschichtsbuch sicher

(rsn) – Mit einem unglaublichen Comeback hat sich Vincenzo Nibali doch noch den Gesamtsieg und ein großes Kapitel im Geschichtsbuch des Giro d´Italia gesichert. Um die Bedeutung der Ereignisse des

30.05.2016Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe

(rsn) - Zum Auftakt des 99. Giro d´Italia in Apeldoorn waren am Freitag 198 Fahrer mit von der Partie. Längst nicht alle haben am 29. Mai das Ziel in Turin erreicht. Sturzverletzungen, Erkrankungen,

30.05.2016Kluge geht in Turin leer aus, freut sich aber für Arndt

(rsn) – Nach seinem Coup von Cassano d‘Adda ging Roger Kluge auf der letzten Giro-Etappe zwar leer aus. Dafür konnte sich der IAM-Profi, der nach 163 Kilometern von Cuneo nach Turin Rang 42 beleg

29.05.2016Vegni: "Nibali hat uns ein großartiges Finale beschert"

(rsn) – Nach dem Ende des 99. Giro d’Italia stand Renndirektor Mauro Vegni radsport-news.com zu einem Interview zur Verfügung. Dabei sprach der Italiener über die Siegesserie der deutschen Sprin

29.05.2016Arndt zeigt Mitgefühl für "Verlierer" Nizzolo

(rsn) - Plötzlich Etappensieger beim Giro d’Italia, ohne als Erster über den Zielstrich gefahren zu sein - ein ungewohntes wie seltsames Gefühl für Nikias Arndt (Giant-Alpecin). Entsprechend ver

29.05.2016Nibali erinnert die Italiener an den großen Coppi

Turin (dpa) - Die italienischen Radsport-Fans fühlten sich an den großen Fausto Coppi erinnert. Mit unbändigem Willen riss Vincenzo Nibali - wie der Campione im Jahr 1953 - mit einem sagenha

29.05.2016Jungels mit gezieltem Bergtraining zum Höhenflug

(rsn) – Zum Abschluss des 99. Giro d`Italia musste sich Matteo Trentin (Etixx-Quick-Step) in Turin hinter Nikias Arndt (Giant-Alpecin) zwar mit Rang zwei zufrieden geben. Der Italiener konnte sich z

29.05.2016Highlight-Video der 21. Giro-Etappe

(rsn) – Für Vincenzo Nibali (Astana) entwickelte sich die 21. und letzte Etappe des 99. Giro d’Italia zum Schaulaufen. Während der Italiener am Sonntag sein Rosa Trikot sicher ins Ziel brachte,

29.05.2016Arndt gewinnt die Schlussetappe am Grünen Tisch

(rsn) - In Turin wurde am Sonntag der Schlusspunkt des 99. Giro d’Italia gesetzt. Drei Wochen nach dem Start im niederländischen Apeldoorn war die norditalienische Metropole Schauplatz der letzten

29.05.2016Nibali feiert Gesamtsieg, Arndt gewinnt Finale in Turin

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) hat zum zweiten Mal nach 2013 den Giro d’Italia gewonnen. Die abschließende 21. Etappe, die am Sonntag über 163 Kilometer von Cuneo nach Turin führte, entwickel

Weitere Radsportnachrichten

23.10.2025Luis-Joe Lührs beendet Karriere, Routinier Poels zu Unibet – Rose

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.10.2025Deutscher Männervierer verpasst Kleines Finale um 17 Tausendstel

(rsn) - Der Eröffnungstag der 122. Bahn-Weltmeisterschaften im Velodromo Penalolen in Santiago de Chiles stand im Zeichen der niederländischen Equipe, die in allen drei Medaillenentscheidungen Gold

23.10.2025Das Programm der UCI-Bahn-WM von Santiago de Chile

(rsn) – Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften in Santiago de Chile (21. – 26. Oktober) werden Medaillen in insgesamt 22 Disziplinen vergeben - jeweils elf bei Männern und Frauen. Den Anfang mache

22.10.2025Lappartient mit Solidaritätsadresse an “meinen Freund Sarkozy“

(rsn) – Immer wieder beschwört der organisierte Sport die Trennung von der Politik. Das geschieht meistens dann, wenn staatliche Stellen regulierend einzugreifen drohen oder allgemeine Kritik geüb

22.10.2025UAE bestätigt: Del Toro am Start der Mexikanischen Meisterschaften

(rsn) – Mit bisher 16 Saisonsiegen hat Isaac Del Toro (UAE – Team Emirates – XRG) nur vier weniger auf seinem Konto als sein Teamkollege Tadej Pogacar. Den Rückstand auf den Welt- und Europamei

22.10.2025Unibet künftig mit deutschem Co-Sponsor

(rsn) – Bas Tietema wird in der kommenden Saison nicht mehr im Namen seiner Mannschaft auftauchen. Der in Frankreich lizensierte Rennstall, der gute Chancen hat, 2026 sein Debüt bei der Tour de Fra

22.10.2025Späte Standortbestimmung für German Cycling

(rsn) – Vor allem für die deutschen Sprinterinnen stellen die am Mittwoch in Santiago de Chile beginnenden UCI-Bahn-Weltmeisterschaften (22. – 26. Oktober) die erste echte Standortbestimmung nach

21.10.2025Vingegaard erwägt Giro-Tour-Double 2026

(rsn) – Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) hat in einem Interview mit L’Equipe Einblicke in seinen zukünftigen Rennkalender gegeben. Gegenüber der französischen Sportzeitung sagte der

21.10.2025Juni-Start für Tour de France 2028 – in Luxemburg?

(rsn) – Die Tour de France 2028 soll Medienberichten zufolge bereits am 23. Juni beginnen – eine Woche früher als normalerweise. Damit könnte man einer Terminkollision mit den Olympischen Spiel

21.10.2025Jetzt träumt Seriensieger Magnier von den Monumenten

(rsn) – 19 Siege in einer Saison, 14 Siege innerhalb von fünf Wochen. Diese Fabelzahlen stammen nicht von Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) oder Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) – nic

21.10.2025Intermarché ohne Antrag auf WorldTour-Lizenz

(rsn) – Die UCI hat in einer Pressemitteilung alle Teams veröffentlicht, die für das kommende Jahr WorldTour- oder ProTour-Lizenzen beantragt haben. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frau

20.10.2025UCI spricht sich gegen Einnahme von Ketonen aus

(rsn) – Der Radsportweltverband UCI hat sich in einer Pressemitteilung zur Einnahme von Ketonen zur Regeneration geäußert. Darin hieß es, dass der Verband den Gebrauch nicht empfehle, da die Stu

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine