Aus Mangel an Beweisen

Freisprüche für Saronni und Lampre-Fahrer im Mantua-Prozess

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Lampre-Teamchef Giuseppe Saronni Foto: ROTH

19.12.2015  |  (rsn) – Nach langjährigen Ermittlungen sind im Gerichtsprozess um den Mantua-Dopingskandal am Freitag bis auf den Apotheker Guido Nigrelli und einen Amateurfahrer alle Angeklagten freigesprochen worden.

Dazu gehören Lampre-Team-Manager Giuseppe Saronni sowie die ehemaligen oder noch aktuellen Lampre-Profis Alessandro Ballan, Marzio Bruseghin, Pietro Caucchioli, Simone Ponzi, Massimiliano Mori, Manuele Mori, Paolo Bossoni, Marco Bandiera sowie der ehemalige Trainer Sergio Gelati.

Zuvor hatte Staatsanwalt Antonino Condorelli bereits die Anklagen gegen Damiano Cunego, Mauro Santambrogio, Mauro Da Dalto, Mirco Lorenzetto, den spanischen Sportmediziner José Ibarguren und den Dänen Michael Rasmussen fallen gelassen. Wie Condorelli eingestand, gäbe es nicht genügend Beweise, um dem Lampre-Team organisiertes Doping nachzuweisen.

Nur der im Zentrum der Ermittlungen stehende Nigrelli und der lokale Amateur Sebastian Gilmozzi wurden zu je sechsmonatigen Gefängnisstrafen auf Bewährung verurteilt. Dazu kommen Geldstrafen und die fälligen Gerichtskosten.

Der Prozess in Mantua begann 2014 nach sechsjährigen Ermittlungen. Dabei kam unter anderem heraus, dass die Fahrer mit Negrelli arbeiteten, obwohl sie teilweise mehrere hundert Kilometer von ihm entfernt lebten. Ein Großteil der Anklage gründete sich auf mitgeschnittene Telefongespräche, bei denen Codewörter benutzt worden sein sollen. Die italienische Polizei soll laut cyclingnews.com mehr als 100.000 Euro investiert haben, um den Code zu enttarnen. Gerichtsverwertbare Beweise fanden sich dadurch aber offensichtlich nicht.

In einer Pressemitteilung reagierte Lampre-Merida „mit großer Befriedigung auf die komplette Entlastung durch das Urteil“. Das Management und Giuseppe Saronni, „der vollständig und von allen Anklagepunkten freigesprochen wurde“, betonten zudem die „Objektivität des Urteils.“

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