Pole geht in seiner Heimat ambitioniert an den Start

Kwiatkowski will im Regenbogentrikot die Polen-Rundfahrt gewinnen

Von Wolfgang Brylla

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Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) auf der 3.Tour-Etappe | Foto: Cor Vos

01.08.2015  |  (rsn) - Vor dem Start der 72. Auflage der Polen-Rundfahrt gab es nur ein Gesprächsthema: Michal Kwiatkowski. Der 25-jährige Pole kehrt im Regenbogentrikot des amtierenden Straßenweltmeisters mit einem einzigen Ziel in seine Heimat zurück: Der „Flowerman“ möchte in diesem Jahr die Tour de Pologne gewinnen und in die Nachfolge seines Landsmannes Rafal Majka (Tinkoff Saxo) treten, der 2014 das einzige polnische WorldTour-Rennen für sich entscheiden konnte.

Kwiatkowski, der definitiv nach dieser Saison die belgische Mannschaft Etixx-Quick Step verlassen wird, hat gute Erinnerungen an die Polen-Rundfahrt. Als Schüler nahm er an der Mini Tour de Pologne für Kinder teil, einige Jahre später reiste er als Profi zu dem von Czeslaw Lang veranstalteten Rennen und belegte Platz zwei (2012) hinter Moreno Moser (Cannondale Garmin). Der Italiener wird auch bei der diesjährigen Austragung mit von der Partie sein, aber im Unterschied zu Kwiatkowski zählt er nicht zum Favoritenkreis auf den Gesamtsieg.

„Die Polen-Rundfahrt war immer ein Rennen, das Talente fördert. Viele Fahrer, die vorher eher unbekannt waren, können sich hier zeigen, Erfahrungen sammeln. Ich weiß, wovon ich spreche, weil ich selbst 2012 bei der Tour de Pologne startete. Dasselbe könnte auch Marcel Kittel sagen“, sagte der Jungstar.

Kittel hat sich 2011 gleich vier Etappensiege geholt. Nachdem er aus dem Aufgebot seines Teams Giant-Alpecin für die Frankreich-Rundfahrt ausgebootet worden war, reiste er jetzt mit seinen Mannschaftskollegen in Warschau ein, wo am Sonntag die kurze über 120 Km lange 1. Etappe stattfinden wird.

Czeslaw Lang, Renndirektor der Rundfahrt, lancierte vor einigen Tagen die These, dass Kwiatkowski sich aus Tour de France auf der 17. Etappe zurückzog, um sich auf sein Heimrennen zu konzentrieren. „Kwiato“ (Blume), wie der aus Thorn stammende Sieger von Amstel Gold Race (2015) liebkosend genannt wird, hat jedoch diese Vermutung zurückgewiesen. „Früher als erwartet habe ich das Rennen verlassen müssen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr, ich war leer. Aber die Entscheidung, das Rennen abzubrechen, war gut. Im Endeffekt hatte ich ein wenig mehr Zeit fürs Aufbauen und für Erholung. Mental und physisch fühle ich mich frischer. Unser Team ist stark besetzt, wir werden unser Bestes versuchen. Die drei letzten Etappen, zwei in den Bergen und das abschließende Zeitfahren, sind die wichtigsten“, erklärte Kwiatkowski.

Zu seiner Zukunft wollte er sich allerdings nicht äußern. Nach der Polen-Rundfahrt wird sich Kwiatkowski eine dreiw¬öchige Rennpause g¬¬¬önnen, in der die Weichen für seinen weiteren Werdegang gestellt werden. Alles deutet allerdings darauf hin, dass er zusammen mit seinem Freund und Zimmergenossen Michal Golas zu Sky wechseln wird.

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