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17.05.2015 | (rsn) - Julian Alaphilippe (Etixx-Quick-Step) hat auf der Königsetappe der Kalifornien-Rundfahrt (2.HC) alle höher eingeschätzten Kletterspezialisten hinter sich gelassen. Der erst 22 Jahre alte Franzose sicherte sich nach 128,7 Kilometern von Ontario zur Bergankunft am Mount Baldy nicht nur den Etappensieg, sondern holte sich auch noch Gelb-Blaue Führungstrikot, das nach seinem Sieg im gestrigen Einzelzeitfahren Peter Sagan (Saxo-Tinkoff) getragen hatte. Der Slowake schlug sich wacker, kam als Sechster 47 Sekunden hinter Alaphilippe ins Ziel und hat auf Rang zwei in der Gesamtwertung nur zwei Sekunden Rückstand auf den neuen Spitzenreiter.
Mit Platz zwei, 23 Sekunden hinter Alaphilippe, musste sich der Kolumbianer Sergio Henao (Sky) begnügen, dessen US-amerikanischer Teamkollege Ian Boswell zeitgleich Dritter wurde. Auf Rang vier folgte mit Joe Dombrowski (Cannondale-Garmin/+0:36) ein weiterer junger heimischer Fahrer. Platz fünf sicherte sich der Österreichische Meister Riccardo Zoidl (Trek/+0:45).
„Heute war von Anfang an Vollgas. Im Finale war ich bei den besten dabei. Henao hat attackiert, gestoppt, attackiert, gestoppt. Er war unerbittlich“, schilderte Alaphilippe die entscheidenden Szenen, die zu seinem zweiten Sieg als Profi führten. „Vier Kilometer vor dem Ziel habe ich dann angegriffen und Henao hat nicht sofort reagiert. Ich dachte zuerst, dass er mit mir spielen würde, um dann jeden Moment zu mir aufzuschließen und mich abzuhängen. Aber ich kam immer weiter weg“, so der junge Etixx-Kapitän, der sein Glück kaum fassen konnte: „Was mich so glücklich macht, ist die Art und Weise, wie ich gewonnen habe. Ich habe bei meiner ersten Teilnahme an einer achttägigen Rundfahrt eine Bergetappe gewonnen“
Im Kampf um den Gesamtsieg kommt es am Sonntag auf der abschließenden Etappe auf einem Stadtkurs durch Los Angeleses zum großen Showdown zwischen Sagan und Alaphilippe, werden doch bei den Zwischensprints und im Ziel noch entscheidende Bonussekunde vergeben. Der drittplatzierte Henao wird angesichts seines Rückstands von 33 Sekunden nicht mehr in den Kampf um die Nachfolge von Vorjahressieger Bradley Wiggins eingreifen können. Zoidl machte in der Gesamtwertung gleich elf Plätze gut und ist hier nun Achter (+1:20).
Auf der Königsetappe startete zunächst Daniel Oss (BMC) einen erfolgreichen Angriff auf das Bergtrikot, das vor der Etappe der ehemalige Gesamtführende Toms Skujins (Hincapie) trug. Der Italiener initiierte die Gruppe des Tages, in der noch Johann Van Zyl (MTN-Qhubeka), Lachlan Morton (Jelly Belly-Maxxis), Gregory Brenes (Jamis-Hagens Berman), Lasse Norman Hansen (Cannondale-Garmin) und Daniele Ratto (UnitedHealthcare) dabei waren.Oss sicherte sich an den ersten beiden Bergen des Tages die Maximalpunktzahl und verdrängte damit Skujins von der Spitze der Bergwertung. Am Glendora Mountain 28 Kilometer vor dem Ziel schüttelte Oss bis auf Van Zyl alle seine Begleiter ab, und es war der Südafrikaner, der sich bis zu den letzten 20 Kilometern noch allein an der Spitze hielt. Im Feld hatte mittlerweile Team Sky die Tempoarbeit übernommen, um seinem Kapitän Henao das Terrain zu bereiten.
Der 27-Jährige sprengte dann im Schlussanstieg mit einer ganzen Serie von Attacken die immer kleiner werdende Spitzengruppe, bis nur noch er und Alaphilippe übrig blieben. Doch der zeigte sich an am Mount Baldy allen Herausforderungen gewachsen und ließ Henao schließlich stehen, um den bisher größten Sieg seiner Karriere einzufahren. „Die letzten beiden Kilometer waren die schwersten, die ich je erlebt habe“, gestand die Entdeckung dieses Frühjahrs nach dem Rennen ein. Erst 200 Meter vor dem Ziel habe ich realisiert, dass ich gewinnen würde. Auch wenn ich diesen Moment genoss, so habe ich doch bis zum Ziel 100 Prozent gegeben.“
Das war auch nötig- weniger, weil der Abstand zu Henao, dem auf den letzten Kilometern auch die Hilfe seines Teamkollegen Boswell nichts nützte, sondern weil es im Kampf um das Gelb-Blaue Trikot ganz eng zuging. Sagan nämlich kam überraschenderweise hinter Dombrowski und dem starken Zoidl ins Ziel und verpasste die Verteidigung seiner Spitzenposition nur um ganze zwei Sekunden, was ein spannendes Finale am Sonntag verspricht.
, chased for a time by Team SmartStop's Chris Butller
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