Wegmann stoppen beim Amstel Erkältung und Platten

Gerdemann fährt Cult trotz Formschwäche ins Rampenlicht

Von Felix Mattis aus Maastricht

Foto zu dem Text "Gerdemann fährt Cult trotz Formschwäche ins Rampenlicht"
Linus Gerdemann (Cult) am Start des Amstel Gold Race in Maastricht. | Foto: Cor Vos

20.04.2015  |  (rsn) – Der erste Saisonhöhepunkt ist für das dänische ProContinental-Team Cult Energy zunächst nach Plan verlaufen, endete dann aber ohne das erhoffte Spitzenergebnis. „Wir wollen einen in die Top Ten bringen“, sagte Kapitän Fabian Wegmann bei der Präsentation der Fahrer auf dem Martkplatz von Maastricht vor dem Start des Amstel Gold Race und gestand radsport-news.com kurz darauf, „schon etwas nervös“ zu sein.

Er selbst hätte derjenige sein sollen, der dieses Ergebnis einfahren sollte. Doch am Ende war der 37. Platz des Dänen Rasmus Guldhammer das beste Resultat eines Cult-Fahrers. Wegmann, der aus einer krankheitsbedingten, dreiwöchigen Rennpause kam, war erst 7:56 Minuten nach Sieger Michal Kwiatkowski als 114. im Ziel.

„Ich war supermotiviert und bin jetzt natürlich ein bisschen enttäuscht“, sagte der Münsteraner im Ziel, wo ihn seine ganze Familie empfing – einschließlich seines Sohns Otto, der radsport-news.com während des Interviews die Arbeit des Fragenstellens abnahm: „Mit wem hast Du denn das Rad dann gewechselt?“, wollte der Dreijährige wissen. „Mit Christian Mager. Der hat mir sein Hinterrad gegeben“, antwortete der Papa, doch das reichte dem Sohnemann nicht: „Wollte der einen platten Reifen haben?!“ - „Ich weiß nicht, ob er ihn wollte, aber er hat ihn bekommen“, lachte Wegmann.

Bis zu dem Plattfuß lief das Rennen für die Mannschaft von Sportdirektor Michael Skelde nach Wunsch, weil Linus Gerdemann, der unter der Woche ebenfalls noch kränkelte, seinen Formrückstand ignorierte und in die Offensive ging. „Ich wusste, dass ich nicht bei 100 Prozent war und wollte deswegen in die Gruppe“, erklärte er cycling-magazine.de. „Am Anfang bin ich ziemlich viele Angriffe mitgegangen. Das war eine Willenssache.“

Schließlich schaffte er den Sprung in die Gruppe des Tages und bestimmte das Rennen bis knapp 40 Kilometer vor dem Ziel maßgeblich mit. Er gehörte am Eyserbosweg zu den letzten drei „Überlebenden" der ursprünglich sechs Ausreißer, fiel dann aber zurück und konnte sich auch nur noch bis zum Keutenberg 32 Kilometer vor dem Ziel in der Verfolgergruppe um Vincenzo Nibali (Astana) und Tony Martin (Etixx-Quick-Step) halten.

„Ich bin noch ein Stück mitgegangen, aber im Endeffekt ist es nur eine Frage der Zeit. Ob man den einen Hügel noch überlebt und dann erst am nächsten aufgeht – das ist ganz nett, aber im Endeffekt war mir klar, dass ich nach dem Tag nicht mehr in die Rennentscheidung eingreifen kann“, so Gerdemann. „Mit meiner persönlichen Leistung bin ich zufrieden, weil ich fast zwei Wochen krank war und mir nicht allzu viel versprochen habe.“

Am Mittwoch beim Flèche Wallonne wird Cult nicht am Start stehen, dafür aber am Sonntag mit Lüttich-Bastogne-Lüttich sein erstes Monument bestreiten. Auch dort dürfte es dem Energydrink-Hersteller vor allem darum gehen, seine Fahrer möglichst aktiv zu erleben. „Für ein kleineres Team ist es natürlich schön, vorne präsent zu sein“, merkte Gerdemann noch an, der vorher aber noch den Giro del Trentino von Dienstag bis Freitag bestreitet.

Mehr Informationen zu diesem Thema

20.04.2015Valverde kann das Amstel Gold Race einfach nicht gewinnen

(rsn) – Es bleibt dabei: Alejandro Valverde (Movistar) kann das Amstel Gold Race einfach nicht gewinnen. Nachdem er beim ersten der drei Ardennenklassiker bereits die Plätze zwei (2013), drei (2008

20.04.2015Auch Martin trug sein Scherflein zu Kwiatkowskis Amstel-Sieg bei

(rsn) – Gemeinsam mit seinen Kollegen konnte sich Tony Martin über den ersten Klassikersieg seiner Etixx-Quick-Step-Mannschaft in dieser Saison freuen. Dafür verantwortlich zeigte Weltmeister Mich

20.04.2015Martens: Mit der Leistung zufrieden, mit dem Ergebnis nicht

(rsn) – Erstmals in seiner Karriere führte Paul Martens sein LottoNL-Jumbo-Team beim Amstel Gold Race an. Zwar gingen der niederländische Rennstall und sein deutscher Kapitän beim Heimspiel leer

20.04.2015Kwiatkowski: Meisterstück im Regenbogentrikot

(rsn) – Es ist keinesfalls leicht, als Weltmeister Siege einzufahren, wenn alle anderen den Mann im auffälligen Regenbogen-Trikot im Visier haben. Am Sonntag in der niederländischen Provinz Limbur

20.04.2015Diesmal scheiterte Gilbert mit seiner Cauberg-Attacke

(rsn) – Der Auftritt als Team war durchaus gelungen – aber für BMC endete das Amstel Gold Race am Sonntag trotdzem mit einer Enttäuschung. Nach 258 Kilometern von Maastricht nach Valkenburg ware

19.04.2015Matthews fehlten im Sprint die Körner, die er am Cauberg ließ

(rsn) – 300 Meter hinter der Ziellinie musste er sich zwischen zwei geparkten Autos erst einmal aufs Gras setzen, Michael Matthews (Orica-GreenEdge) konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Und

19.04.2015Gallopin quittiert Platz sechs mit „gemischten Gefühlen"

(rsn) – Mit einer Dreierspitze hatte das belgische Lotto Soudal-Team das Amstel Gold Race in Angriff genommen. Um den Sieg beim ersten der drei Ardennenklassiker sprintete dann aber nur Tony Gallopi

19.04.2015Kwiatkowski bricht in Valkenburg den Klassiker-Bann

(rsn) – Weltmeister Michal Kwiatkowksi hat seinem Etixx-Quick-Step-Team den heiß ersehnten ersten Sieg bei einem der großen Klassiker dieses Jahres beschert. Der Pole entschied am Sonntag das 50.

19.04.2015Schumacher: Defektes Schaltwerk sorgte für vorzeitiges Ende

(rsn) – Hoffnungsfroh war Stefan Schumacher (CCC Sprandi) acht Jahre nach seinem Sieg zum Amstel Gold Race zurückgekehrt. Als er nach knapp 210 Kilometern am Gulpenerberg in einen Sturz verwickelt

19.04.2015Kwiatkowski schlägt Valverde und Matthews im Sprint

(rsn) - Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step hat die 50. Austragung des Amstel Gold Race gewonnen. Der Weltmeister aus Polen setzte sich nach 258 Kilometern von Maastricht nach Valkenburg im Sprint ei

19.04.201534 Kletterpartien - 4.000 Höhenmeter

(rsn) – 34 Anstiege, verteilt über 258 Kilometer, mehr als 4000 Höhenmeter – das sind auch diesmal die beeindruckenden Eckdaten zum Amstel Gold Race, das am Sonntag sein 50-jähriges Jubiläum f

18.04.2015Schumacher, Martens und Wegmann die deutschen Hoffnungen

(rsn) - Zur  50. Auflage des Amstel Gold Races treten am Sonntag 25 Mannschaften an. Neben den 17 WorldTour-Teams erhielten acht Zweitdivisionäre eine Einladung.Die sieben Fahrer starke deutsche Fra

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine