73. Paris-Nizza: Degenkolb wird Dritter

Greipel triumphiert in einem deutschem Finale

Foto zu dem Text "Greipel triumphiert in einem deutschem Finale"
Andre Greipel (Lotto Soudal) gewinnt die 2. Etappe von Paris-Nizza vor Arnaud Démare (FDJ). | Foto: Cor Vos

10.03.2015  |  (rsn) – Bei der ersten Sprintentscheidung waren die deutschen Top-Sprinter noch leer ausgegangen. Umso besser lief es für Andre Greipel (Lotto Soudal) und John Degenkolb (Giant-Alpecin) am Dienstag auf der 2. Etappe, die über 172 Kilometer von ZooParc de Beauval nach Saint-Aignan / Saint-Amand-Montrond führte. Im erwarteten Massensprint ließ der 32 Jahre alte Greipel nach einer makellosen Vorbereitung seines Teams den Französischen Meister Arnaud Démare (FDJ) knapp hinter sich und feierte seinen ersten Tagessieg bei Paris-Nizza.

Degenkolb, der bereits im vergangenen Jahr eine Etappe hatte gewinnen können, wurde Dritter und verbesserte sich – auch weil er in den beiden Zwischensprints drei Bonussekunden geholt hatte und im Ziel weitere vier erhielt - in der Gesamtwertung ebenfalls auf Rang drei, jeweils zwei Sekunden hinter Weltmeister Michael Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step), der sein Gelbes Trikot verteidigte, und dem Australier Rohan Dennis (BMC).

„Gestern haben wir uns praktisch nicht am Sprint beteiligt, aber heute ist alles nach Plan gelaufen. Wir wollten es besser machen und es war wirklich eine Leistung des ganzen Teams. Wir verlieren und wir gewinnen zusammen“, betonte der Deutsche Meister nach seinem Sieg, den er seiner Mutter widmete: „Sie macht gerade schwere Zeiten durch. Nicht aufgeben, Mama, ich liebe Dich“, sprach Greipel in die Kamera.

Chancenlos war diesmal Alexander Kristoff (Katusha). Der Norweger, der gestern noch souverän die 1. Etappe gewonnen hatte, rollte diesmal nur als Achter ins Ziel, - noch hinter dem Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge/4.), dem Spanier José Joaquin Rojas (Movistar/5.) und dem Franzosen Nacer Bouhanni (Cofidis/6.), der wie sein Landsmann und ehemaliger Teamkollege Démare damit weiterhin auf seinen ersten Saisonsieg wartet.

Kristoff kann sich aber mit dem Grünen Trikot des punktbesten Fahrers trösten, das er von Kwiatkowksi übernahm. „Heute lief es viel schlechter als gestern. Ich war im Finale zu weit hinten und habe zu viel Kraft aufbringen müssen, um wieder nach vorn zu kommen“, kommentierte der 27-Jährige sein Ergebnis und kündigte an: „Morgen gibt es eine weitere Chance und ich werde es wieder versuchen.“

Hatten gestern schon nur zwei Fahrer – nämlich die beiden Franzosen Thomas Voeckler (Europcar) und Anthony Delaplace (Bretagne-Séché) – einen Ausreißversuch gewagt, so blieb heute Delaplaces Teamkollege und Landsmann Arnaud Gerard völlig auf sich allein gestellt. Schon nach drei Kilometern hatte sich der 30-Jährige aus dem Feld gelöst und auf erneut flachem Profil und einen Maximalvorsprung von 8:25 Minuten beim ersten Zwischensprint (57,5 km) herausgefahren.

Hier sicherte sich Kristoff (Katusha), der die gestrige Etappe gewonnen hatte, als Zweiter zwei Bonussekunden vor Degenkolb – was für lange Zeit das letzte bemerkenswerte Ereignis im Rennen blieb. In der Folge reduzierten die Verfolger bei erneut eher moderatem Tempo den Rückstand auf den Spitzenreiter nach Plan. Der hatte eingangs der 45,3 Kilometer langen Zielrunde nur noch 1:20 Minuten Vorsprung auf das Feld, aus dem heraus sich Degenkolb als Zweiter am Zwischensprint, der bei der Zieldurchfahrt genommen wurde, weitere zwei Sekunden Zeitgutschrift sicherte.

Gerard sicherte sich kurz darauf noch die einzige Bergwertung des Tages (3. Kat.) vor dem Belgier Philippe Gilbert (BMC) und trug so mit dazu bei, dass sein Teamkollege Jonathan Hivert weiter das weiße Trikot mit den roten Punkten tragen darf. Nach einer Soloflucht von 134 Kilometern verschwand er nach getaner Arbeit 37 Kilometer vor dem Ziel wieder im Feld, an dessen Spitze sich kurz darauf in voller Mannschaftsstärke Cannondale-Garmins spannte. Doch sein offensichtliches Ziel, möglichst viele Fahrer auf der Windkante abzuhängen, erreichte das Team um Andrew Talansyk nicht.

Kurzzeitig abgehängt wurde lediglich der Franzose Bryan Coquard. Doch dafür war nicht das nunmehr hohe Tempo verantwortlich, sondern ein Hinterraddefekt, der den Sprinter vom Team Europcar stoppte. Nach einer kurzen Aufholjagd hatte Coquard wieder das Feld erreicht, das auf ihn zu warten schien.

Nicht auf den Sprint warten wollte dagegen Tony Martin (Etixx-Quick-Step). Kwiatkowskis Teamkollege zog auf den letzten zehn Kilometern davon, gefolgt vom Niederländer Lars Boom (Astana), dem Briten Geraint Thomas (Sky) sowie dem Dänen Matti Breschel (Tinkoff-Saxo). Doch die Sprinterteams wie Lotto Soudal, LottoNL-Jumbo und Lampre-Merida organsierten sich schnell und machten erfolgreich Jagd auf das hochkarätig besetzte Quartett, das schließlich 1,5 Kilometer vor dem Ziel nach einem letzten Kreisverkehr wieder eingefangen wurde.

Auf dem Schlusskilometer zogen Greipels Helfer nach vorn und lancierten ihrem Kapitän wunschgemäß den Sprint, den dieser von der Spitze weg anzog. Démare kam noch stark auf, doch Greipel wehrte den Angriff des neun Jahre jüngeren Franzosen ab und sicherte sich mit einem Tigersprung seinen zweiten Saisonsieg vor Démare und Degenkolb

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.03.2015Am Col d´Éze lief für Porte alles nach Wunsch

(rsn) – Es war fast alles so wie vor zwei Jahren. Richie Porte (Sky) gewann bei Paris-Nizza die Bergankunft, das abschließende Bergzeitfahren und damit auch die Gesamtwertung des ersten bedeutenden

15.03.201573. Paris-Nizza: Gallopin stürzt am Col d´Éze ab

(rsn) – Die Franzosen müssen weiter auf den ersten Gesamtsieg bei Paris-Nizza warten. 1997 war es Laurent Jalabert, der zuletzt die Gastgeber beim ersten Mehretappenrennen der Saison in Jubel verse

15.03.2015Kwiatkowski freut sich über seine Vorstellung bei Paris-Nizza

(rsn) - Obwohl sich Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick-Step) bei der Fernfahrt Paris-Nizza dem Australier Richie Porte (Sky) letztlich deutlich geschlagen geben musste, ist der Weltmeister mit seiner Lei

15.03.2015Porte erobert zum Finale am Col d´Éze das Gelbe Trikot

(rsn) - Richie Porte (Sky) hat zum zweiten Mal nach 2013 die Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen. Der 30 Jahre alte Australier verbesserte sich mit einem überlegenen Sieg im abschließenden Bergzeitfahre

15.03.2015Verteidigt Gallopin am Col d´Eze sein Gelbes Trikot?

(rsn) – Noch 106 Profis treten am heutigen Sonntag zum entscheidenden Einzelzeitfahren von Paris-Nizza an. Um 12.31 Uhr nimmt der Belgier Stijn vandenberg (Etixx-Quick-Step) als erster den 9,6 Kilom

14.03.2015Gallopin kann vom Gesamtsieg träumen

(rsn) – Die Zielankunft in Nizza kam für die Franzosen bei der Fernfahrt Paris-Nizza genau zur rechten Zeit. Nach Sylvain Chavanel (IAM) und Arthur Vichot (FDJ/2014) siegte Tony Gallopin (Lotto Sou

14.03.2015Solosieger Gallopin übernimmt das Gelbe Trikot

(rsn) - Tony Gallopin (Lotto Soudal) hat die Königsetappe von Paris-Nizza gewonnen. Der Franzose setzte sich auf dem 181,5 Kilometer langen Teilstück von Vence nach Nizza als Solist mit 32 Sekunden

14.03.2015De Gendt: Tagesziel erreicht, aber zur tragischen Figur geworden

(rsn) – Sein Tagesziel, die Führung in der Bergwertung auszubauen, hatte Thomas de Gendt (Lotto Soudal) auf der 5. Etappe von Paris-Nizza erreicht. Denoch war der Belgier am Ende des Tages zur trag

13.03.2015Cimolai schafft den Sprung von zwei auf eins - die Franzosen nicht

(rsn) – Die Franzosen müssen bei der 73. Auflage von Paris-Nizza weiter auf den ersten Heimsieg warten. Nachdem bereits Nacer Bouhann (Cofidis) und Arnaud Démare (FDJ) auf den Etappen 1 und 2 als

13.03.2015Cimolai fängt De Gendt ab und sprintet bergauf zum Sieg

(rsn) – Davide Cimolai (Lampre-Merida) hat in Rasteau die 5. Etappe von Paris-Nizza gewonnen. Der Italiener überspurtete auf der ansteigenden Zielgerade des 192,5 Kilometer langen Teilstücks den b

12.03.2015Porte will erst am letzten Tag das Gelbe Trikot

(rsn) – Auf der Königsetappe der 73. Auflage von Paris-Nizza hat das britische Sky-Team zum Großangriff geblasen und bei der Bergankunft am Croix de Chaubouret einen Doppelerfolg gefeiert. Nach ei

12.03.2015Porte siegt vor Thomas, Kwiatkowski holt sich Gelb zurück

(rsn) – Das Team Sky hat auf der Königsetappe von Paris-Nizza zum großen Schlag ausgeholt. Nach über 204 Kilometer von Varennes-sur-Allier zur Bergankunft am Croix de Chaubouret sicherte sich der

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

11.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)