73. Paris-Nizza

Degenkolb nimmt verkorksten Sprint auf seine Kappe

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John Degenkolb (Giant-Alpecin) | Foto: Cor Vos

10.03.2015  |  (rsn) – Als John Degenkolb (Giant-Alpecin) auf den letzten Metern der 1. Etappe von Paris-Nizza wütend mit seiner Faust mehrere Male auf seinen Lenker schlug, war klar, dass im Sprint irgendetwas schief gelaufen sein musste. Für die Zuschauer ersichtlich war allerdings nur, dass der Frankfurter auf der Zielgeraden in Contres zu früh im Wind stand und nichts mehr zuzusetzen hatte, als Alexander Kristoff (Katusha) an ihm vorbeizog. In einem Beitrag auf seiner Website lieferte Degenkolb noch am Abend die Erklärung für den „verkorksten Sprint.“

„Als ich ein Schild sah, dachte ich, es geht auf die letzten 200 Meter und bin angetreten. Als ich dann noch mal hingeschaut habe, habe ich gesehen, dass es die 300-Meter-Marke war“, schrieb Degenkolb, der in diesem Moment allerdings schon „voll in Fahrt“ war und nicht mehr reagieren konnte. „Mir fuhr ein richtiger Schock in die Knochen. Und ich wusste sofort: Das hier geht jetzt mächtig in die Hose.“

Als er registrierte, dass er mit den Konkurrenten nicht bis zur Ziellinie würde sprinten können, nahm Degenkolb die Beine hoch und rollte auf Position 15 über die Ziellinie. „Wenn ich wieder in Deutschland bin, werde ich mir als erstes einen Termin beim Augenarzt machen“, nahm er die Pleite mit Humor. Das konnte er auch, war doch an diesem ersten Sprintertag nicht alles schiefgelaufen.

Zunächst verhielt sich Degenkolbs Team taktisch geschickt, sparte Kraft und hielt sich in der Verfolgung der beiden Ausreißer Anthony Delaplace ((Bretagne-Séché) und Thomas Voeckler (Europcar) lange Zeit zurück. Erst im Finale formierte sich der der Giant-Sprintzug und brachte seinen Kapitän nach vorn, ehe Ramon Sinkeldam einen „super Leadout“ fuhr, so Degenkolb lobend über den Niederländer.

Zudem hatte er als Dritter des ersten Zwischensprints noch eine Bonussekunde ergattert, dank der er sich auf Rang vier des Gesamtklassemeents verbesserte. Damit beträgt sein Rückstand auf den Polen Michal Kwiatkowksi (Etixx-Quick-Step) nur noch neun Sekunden. Sollte der 26-Jährige die heutige 2. Etappe gewinnen – wofür es zehn Bonussekunden gibt – wäre sogar das Gelbe Trikot drin. Deshalb konnte Degenkolb auch zuversichtlich auf den Dienstag schauen: „Ich hoffe auf den Sprint morgen. Es ist noch alles möglich.“

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