Schweizer zieht den Hut vor Terpstra

Cancellara schlägt Wiggins und gewinnt trotzdem nicht

Von Felix Mattis aus Doha

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Fabian Cancellara (Trek) im Zeitfahren der Tour of Qatar, das auf normalen Straßenrädern ausgetragen wurde. | Foto: Cor Vos

10.02.2015  |  (rsn) – Das Duell des amtierenden mit einem ehemaligen Zeitfahr-Weltmeister sollte den Tag am Lusail Circuit in Katar bestimmen – so jedenfalls hatten es sich die Dramaturgen für das 10,9 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Rundfahrt durch den Wüstenstaat ausgedacht. Und als Fabian Cancellara (Trek) die Zeit des erstmals im Regenbogentrikot angetretenen Bradley Wiggins (Sky) um eine Sekunde unterbot, war die Frage nach dem Tagessieger für viele bereits geklärt.

Doch sie alle hatten ihre Rechnung ohne Niki Terpstra (Etixx – Quick-Step) gemacht. Der Titelverteidiger und Roubaix-Sieger pulverisierte 40 Minuten nach Cancellara die Bestzeit förmlich. Acht Sekunden nahm Terpstra dem Schweizer ab. „Wie viel?!“, fragte Cancellara ungläubig und zog sinnbildlich den Hut. „Chapeau – sehr, sehr starke Leistung!“

Zufrieden war der 33-Jährige trotzdem. „Wenn es nur eine Sekunde oder zwei sind, dann ärgert man sich“, erklärte er radsport-news.com. „Aber so ist das schon etwas anderes.“ Gerade wenn jemand auf einer so kurzen Strecke so viel Zeit heraushole, sei er eben eindeutig besser gewesen – kein Beinbruch, zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison. Gerade, weil Terpstra der Katar-Rundfahrt als Titelverteidiger offensichtlich mehr Bedeutung beimisst als es Cancellara oder Wiggins tun.

„Das war eine Standortbestimmung“, erklärte der Schweizer. Und Wiggins meinte: „Unglücklicherweise hebt die Radsport-Welt dieses Rennen massiv hervor. Aber jeder hier ist an einem unterschiedlichen Zeitpunkt in seiner Vorbereitung. Der April ist noch weit. Es ist gerade einen Monat her, dass ich noch von Weihnachten fett war, und jetzt erwartet man Weltklasseleistungen.“ Er sei froh, dass er nah an Cancellara dran war.

Deshalb wollte Cancellara auch den direkten Vergleich mit dem Tour-Sieger von 2012 nicht zu sehr hochspielen. „Es ging bei der Standortbestimmung nicht nur um den Vergleich mit Bradley. Da spielen auch viele andere kleine Dinge eine Rolle“, sagte er. „Bradley zu schlagen ist immer schön. Er ist der Weltmeister und das ist speziell. Aber letztlich ist er auch nur einer von vielen, die ich schlagen muss, wenn ich gewinnen will.“

Und von diesen Vielen war eben einer am Lusail Circuit zu stark: Terpstra.

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