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09.01.2015 | (rsn) – Mailand-Sanremo und die Tour de France hat Mark Cavendish (Etixx-QuickStep) zu seinen großen Zielen für die Saison 2015 auserkoren. Beim ersten großen Klassiker des Jahres will der Brite zum zweiten Mal nach 2009 triumphieren, bei der Tour will Cavendish sein frühes Ausscheiden im vergangenen Jahr vergessen machen, als er beim Heimspiel nach einem Sturz zum Auftakt in Harrogate bereits nach der 1. Etappe das Rennen beenden musste.
„Ich möchte so viel wie möglich gewinnen und ich möchte Mailand-Sanremo gewinnen“, sagte der Sprinter in einem Pressegespräch im Teamtrainingslager im spanischen Calpe, bei dem auch radsport-news.com dabei war. „Natürlich ist das nicht einfach – es ist ein Monument und es gibt viele andere Jungs, die es gerne gewinnen würden – aber wir werden das zu unserem großen Ziel für den Saisonbeginn machen.“
Cavendish gewann vor fünf Jahren gleich im ersten Versuch die „Classicissima“, als er im spannendsten Finale der letzten Jahre Heinrich Haussler praktisch auf der Ziellinie noch abfing. Danach allerdings gelang ihm keine Podiumsplatzierung mehr, bestes war ein fünfter Platz bei der letztjährigen Ausgabe.
Die Vorbereitung auf Mailand-Sanremo beginnt der Weltmeister von 2011 wie in den vergangenen Jahren auch in Argentinien bei der Tour de San Luis. Es folgen die Dubai Tour, der flämische Klassiker Kuurne-Brüssel-Kuurne und Tirreno-Adriatico als Generalprobe für Mailand-San Remo. Cavendishs Rennplan mit Blick auf die Frankreich-Rundfahrt steht dagegen noch nicht fest. „Natürlich will ich die Tour fahren, aber wir wissen noch nicht, was zwischen Mailand-Sanremo und der Tour kommt“, erklärte er.
In Frankreich will Cavendish seine imponierende Bilanz von 25 Tour-Etappensiegen weiter aufbessern. Doch ganz so einfach dürfte das nicht werden. Nicht nur, dass ihm in den vergangenen Jahren Marcel Kittel (Giant-Alpecin) den Rang als bester Sprinter der Welt abgelaufen hat. Bei der kommenden Tour wird Etixx-Quick Step nicht nur auf Etappenjagd gehen, sondern mit Rigoberto Uran einen aussichtsreichen Klassmentfahrer an den Start bringen, der nach zwei zweiten Plätzen beim Giro d’Italia nun auch beim größten Radrennen der Welt zuschlagen will.
Auch die Frage, ob dadurch eine Situation wie 2012 beim Team Sky entstehen könnte, als alles auf Bradley Wiggins ausgerichtet war und er fast ohne Helfer um Etappensiege kämpfen musste, reagierte Cavendish dann auch recht schmallippig. „Da müssen sie mit den Sportdirektoren reden“, so der 29-Jährige, der 2015 auch auf Alessandro Petacchi als Anfahrer wird verzichten müssen. Den 41 Jahre alten Italiener, der keinen Vertrag mehr erhalten hatte, ersetzt dessen Landsmann Fabio Sabatini, von Cavendish als „loyaler Bursche“ bezeichnet, den er schon lange im Team haben wollte.
Ob es bei der Tour nochmals zu Siegesserien wie denen von 2009 bis 2011 reicht, als er jeweils fünf Etappen – darunter jeweils auch die letzte auf den Champs-Elysées – gewann, ist also unwahrscheinlich. Cavendish selbst scheint sich der Schwere der Aufgabe auch bewusst zu sein, denn auf Nachfrage von radsport-news.com betonte er: „Ein Tour-Etappensieg macht die Karriere eines jeden Fahrers und es ist sehr schwer, jedes Jahr eine zu gewinnen. Ein Tour-Etappensieg ist eine große Sache. Man muss der Tour de France den Respekt entgegenbringen, den sie verdient“, fügte er an und unterstrich damit indirekt nochmals, wie herausragend seine Auftritte bei der Frankreich-Rundfahrt bis einschließlich 2013 waren.
Doch schon damals war er in den Sprints nicht mehr unangreifbar, wie Kittel mit seinen vier Etappensiegen beweisen konnte. Nicht wenige Experten sprachen daraufhin schon von einer Wachablösung – sicherlich zu früh, doch der ehrgeizige Cavendish muss sich seitdem immer wieder dieser Frage stellen.
Auf eine Diskussion über die zu erwartenden Duelle mit Marcel Kittel wollte sich Cavendish in Calpe bezeichenderweise nicht einlassen. „Ich konzentriere mich wie ich immer nur darauf, Radrennen zu gewinnen. Ich werde mich nicht auf andere Fahrer zu konzentrieren. Ich werde mich darauf konzentieren, als erster die Ziellinie zu überqueren“, antwortete er, als radsport-news.com im Pressegspräch nachhakte.
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