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23.03.2015 | (rsn) – Vor dem Start von Mailand-Sanremo zeigte sich André Greipel (Lotto Soudal) locker und gelöst. Der Deutsche Meister war zuversichtlich, es mit den Favoriten zusammen über den entscheidenden Anstieg der „Classicissima“ zu schaffen und danach auf der Via Roma um ein Spitzenergebnis mitsprinten zu können.
Doch der Poggio erwies sich für Greipel am Sonntag als zu schwer. Der 32-Jährige gab am Ende der Spitzengruppe zwar alles, kämpfte um jeden Meter – um dann doch den Anschluss zu verlieren, als vorne die Post abging. Letztlich sprang nicht mehr als Platz 47 beim ersten großen Klassiker des Jahres heraus, woraufhin Greipel in einer kurzen Reaktion auf Twitter seine Gefühlslage nicht verhehlte. „Zurück auf dem Boden und enttäuscht von meiner Vorstellung“, schrieb der Sprinter aus Hürth, dem nicht mehr blieb, als sich bei seinem Team zu bedanken und John Degenkolb zu dessen Sieg zu gratulieren.
Enttäuscht wirkte auch Greipels Sportlicher Leiter Herman Frison, als er von radsport-news.com im Ziel um eine Einschätzung gebeten wurde. „Wie jedes Jahr haben wir gehofft, dass André es schafft, über den Poggio zu kommen. An der Cipressa sah er noch gut aus. Der Poggio war dann zu hart für ihn“, sagte der Belgier. „Wir haben vorher gewusst, wie Mailand - Sanremo läuft und haben gehofft, dass er mit vorn dabei ist. Es hat eben nicht geklappt.
Dabei wusste Lotto Soudal als Team durchaus zu überzeugen. Nach 293 schweren Kilometern kamen in Sanremo immerhin gleich drei Mannschaftskollegen von Greipel unter die besten 15. Tony Gallopin sprintete auf einen sehr guten neunten Rang, zwei Plätze hinter dem Franzosen wurde der Belgier Jürgen Roelandts Elfter, und dessen Landsmann Tim Wellens wusste beim „Classicissima“-Debüt mit Platz 15 zu überzeugen.
Umso bedauerlicher war es für Teamchef Marc Sergeant, dass ausgerechnet die beiden Sprinter nicht in der ersten Gruppe auf die Via Roma einbogen. „Greipel hat am Poggio reißen lassen müssen und wir haben Kris Boeckmans wegen eines Sturzes (am Capo Berta) verloren“, sagte der Belgier, der vor allem seinem Landsmann eine Spitzenplatzierung zugetraut hatte. „Wenn er mit der ersten Gruppe ins Finale gekommen wäre, dann wäre ein Top-5-Ergebnis drin gewesen“, sagte Sergeant, der trotz allem mit Blick auf die kommenden Aufgaben „positive Zeichen“ gesehen hatte.
„Gallopin ist ein starkes Rennen gefahren und Roelandts hat bewiesen, dass er für die flämischen Klassiker bereit ist. Tim Wellens ist Mailand-Sanremo zum ersten Mal gefahren und offensichtlich liegt es ihm. Er war an der Cipressa und am Poggio vorn. Das lässt für die Zukunft hoffen“, fasste Sergeant zusammen.
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