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28.08.2014 | (rsn) – Was für ein Auftritt von Alejandro Valverde auf der 6. Etappe der Vuelta a Espana hinauf nach La Zubia. Zunächst gab der 34-Jährige im 4,8 Kilometer langen Schlussanstieg den Edelhelfer von Teamkollege Nairo Quintana und zerkleinerte die Spitzengruppe auf fünf Fahrer. Auch die Attacke von Joaquim Rodriguez (Katusha) konnte er parieren und am Ende hatte er sogar noch genug Kraft um die 167 Kilometer lange Etappe im Sprint für sich zu entscheiden.
„Der Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich habe mich den ganzen Tag stark gefühlt. Ich habe im Anstieg ein hohes Tempo angeschlagen, mir dabei aber noch ein paar Körner übrig gelassen“, sagte Valverde im Ziel.
Während sich auch Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff Saxo) schadlos hielten und zeitgleich hinter Valverde auf den Plätzen zwei und drei ins Ziel kamen, büßten Rodriguez acht und Quintana gar zwölf Sekunden ein, wodurch sich Valverde auch das Rote Trikot des Gesamtführenden sicherte.
„Ich freue mich für Alejandro. Er hat im Finale so toll für mich gearbeitet und dann gewinnt er noch die Etappe. Sowas können nicht viele Fahrer“, war Quintana voll des Lobes und sagte über seine eigene Leistung: „Man hat auf dem letzten Kilometer gesehen, dass ich noch nicht in Top-Form bin. Ich hoffe, dass ich mich Stück für Stück verbessern kann.“
Von einem Rollentausch im Movistar-Lager wollte Valverde allerdings nichts wissen. „Ich denke, jeder hat gesehen, dass ich mich in den Dienst von Nairo gestellt und führ ihn Tempo gefahren bin. Er bleibt der Kapitän, auch wenn ich natürlich nicht ganz chancenlos bin“, gab sich Valverde nach der 167 Kilometer langen Etappe wie schon während der Etappe als Teamplayer.
In der Tat war es Valverde, der sich im Finale vor Quintana spannte und für diesen das Tempo hoch hielt. Als dann schließlich Rodriguez auf dem letzten Kilometer die erste ernsthafte Attacke setzte, war es Valverde höchstpersönlich, der als einziger Fahrer ans Hinterrad springen konnte. „Ich habe keine Sekunde gezögert ihm zu folgen, man darf Rodriguez keinen Meter an Platz geben“, so Valverde. Während Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff Saxo) mit etwas Verzögerung aufschließen konnten, schwächelte Quintana und ließ eine kleine Lücke.
Im Gegensatz zu Rodriguez, dem nach seiner Attacke die Kräfte ausgingen, hatte Valverde noch genügend Reserven für den Bergaufsprint und ließ ganz locker Froome und Contador hinter sich. „Das war ein Anstieg, der mir gelegen hat. Eine solche Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen“; erklärte der Tagessieger.
Zufriedene Gesichter gab es auch im Lager von Alberto Contador. „Er hat uns heute wirklich überrascht. Es war ja eine Fahrt ins Ungewisse, nach seinem Sturz bei der Tour. Wir ändern aber nichts an unserer Taktik und nehmen es Tag für Tag“, erklärte sein Sportlicher Leiter Steven de Jong. Und Contador selbst ergänzte. „Das war das bestmögliche Ergebnis. Vor der Etappe hatte ich einige Zweifel und ich habe mich auch nicht super gefühlt. Umso mehr freut es mich, dass ich dennoch vorne mithalten konnte. Das Ergebnis heute war wie ein Sieg“, so der Madrilene. Auch bei Sky zog man angesichts von Froomes zweitem Rang eine positive Bilanz. „Wir hatten einen Plan, den hat Chris perfekt umgesetzt. Er war da, als es am Ende gezählt hat“, sagte sein Sportlicher Leiter Dario Cioni.
Zuvor hatte lange Zeit das niederländisch-spanische Ausreißerduo Pim Ligthart (Lotto Belisol) und Lluis Mas (Caja Rural) das Geschehen bestimmt und fuhren bis zu 15 Minuten vor dem Feld. Ligthart, der bereits am Vortag als Ausreißer aktiv war, und Mas, der seine Führung in der Bergwertung bei nun 18 Zählern weiter ausbauen konnten, hielten bis in den Schlussanstieg einen Vorsprung, der allerdings zu Beginn der im Schnitt knapp acht Prozent steilen Steigung nur noch knappe 20 Sekunden betrug.
Während Mas ins Feld zurückfiel, hielt sich Ligthart noch bis zur 3-Kilometer-Marke an der Spitze wurde dann aber auch von der von Valverde angeführten Spitzengruppe eingeholt. Was folgte war ein klassisches Ausscheidungsfahren, dem unter anderem der Spanier Haimar Zubeldia (Trek) und der Australier Cadel Evans (BMC) zum Opfer fielen.
Letztlich konnten bis zum Schlusskilometer nur noch Quintana, Froome, Contador und Rodriguez das Tempo des Movistar-Profis mitgehen, der sich auch am Ende als der stärkste Fahrer im Peloton herausstellte und sich nach seiner geleisteten Arbeit mit seinem elften Saisonsieg belohnte.
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