Vuelta-Auftakt als gutes Omen für Degenkolb?

Movistar setzt ein erstes Ausrufezeichen

Foto zu dem Text "Movistar setzt ein erstes Ausrufezeichen"
Movistar gewinnt den Vuelta-Auftakt | Foto: Cor Vos

23.08.2014  |  (rsn) – Das Team Movistar um die beiden Kapitäne Nairo Quintana und Alejandro Valverde hat einen Traumstart in die 69. Vuelta a Espana erwischt. Die spanische Mannschaft setzte sich am Abend im 12,6 Kilometer langen Mannschaftszeitfahren von Jerez mit sechs Sekunden Vorsprung auf die Teams Cannondale und Orica GreenEdge durch.

Dies bescherte nicht nur dem Spanier Jonathan Castroviejo wie vor zwei Jahren als Movistar ebenfalls das Auftaktzeitfahren gewonnen hatte, das Rote Trikot des Gesamtführenden. Auch Quintana und Valverde konnten bereits einiges an Zeit auf die Konkurrenz gutmachen. Contador und sein Tinkoff Saxo Team büßten 19 Sekunden ein, Chris Froome und seine Sky-Formation 27 Sekunden und Joaquim Rodriguez und Katusha gar 38 Sekunden.

„Wir sind perfekt gefahren und ich hatte die Ehre, als erster über den Zielstrich zu fahren. Ich bin letzte Woche Vater geworden, so war das ein schönes Geschenk für mich. Ich habe jetzt das Trikot, aber unser Ziel ist es, es bis zum Ende im Team zu halten, dann auf den Schultern von Nairo oder Alejandro“, sagte Castroviejo nach dem Rennen. „Wir haben heute nicht nur gewonnen, sondern auch gleich einen beträchtlichen Vorsprung auf die Konkurrenten im Kampf um den Gesamtwertung herausfahren können“; zeigte sich der Mann in Rot mehr als glücklich.

Und sein Teamchef Eusebio Unzue ergänzte. „Es ist wahr, die Abstände sind größer als gedacht. Aber das lag wohl daran, dass wir perfekt unterwegs waren. Wir haben in den letzten drei Tagen den Kurs zig mal abgefahren, das hat sich nun gelohnt“, so der Teamchef.

Enttäuschung machte sich dagegen bei der Konkurrenz breit. „Ich muss zugeben, dass ich mit einem besseren Ergebnis gerechnet hatte“, so Froome über Rang elf. „Es stehen aber noch 20 Renntage an und ich werde alle Chancen nutzen, um Zeit gut zu machen“; kündigte der Brite an. Lange Zeit die Spitzenposition inne hatte die italienische Cannondale-Formation, die überraschend schneller unterwegs war als die Orica GreenEdge, Trek um Fabian Cancellara und Omega Pharma Quick Step mit Tony Martin und nur von den zuletzt ins Rennen gegangenen Movistar-Akteuren noch vom Thron gestoßen wurde.

„Wir hatten im Bus, wo wir uns das Finale im TV angeschaut haben, glaube ich einen höheren Puls als im Rennen- so nervös waren wir. Dass mit Movistar dann die letzte Mannschaft uns den Sieg entrissen hat war verdammt schade, aber es war für uns trotzdem ein Wahnsinns-Auftakt“, so der Österreicher Matthias Krizek gegenüber radsport-news.com.

Lob erhielt die Cannondale-Formation aus den Reihen von Movistar. „Sie haben wirklich beeindruckt“, sagte Unzue. Durchwachsen fiel die Bilanz bei Omega Pharma Quick Step aus: „Das Zeitfahren war ok“; sagte etwa Kapitän Rigoberto Uran über Rang fünf. Tony Martinund der Technische Direktor Rolf Aldag hatten hingegen schon geahnt, dass es nicht nach ganz vorne würde reichen können. „Es war mein erstes Rennen seit vier Wochen, deshalb wusste ich, dass es bei mir nicht perfekt laufen würde“, so der Zeitfahrweltmeister und Aldag ergänzte. „Wir wollten auf dem technischen Kurs nicht zu viele Risiken eingehen, die Vuelta ist noch lang.“

Neben dem Movistar-Team dürfte vor allem auch John Degenkolb mit dem Ausgang des Rennens zufrieden gewesen sein. Mit Rang sechs schlug sich zum einen sein Team im Kampf gegen die Uhr mehr als nur ordentlich. Zum anderen könnte sich der Movistar-Sieg und Castroviejo in Rot als gutes Omen erweisen. Denn vor zwei Jahren war es dann Degenkolb, der die 2. Etappe für sich entschied. Ob sich Geschichte erneut wiederholt? „John ist fokussiert, gut drauf und hoffentlich kann er morgen etwas Schönes zeigen“, so der Sportliche Leiter Lionel Marie.

 

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

15.09.2014Contador möchte 2015 bei allen Grand Tours starten

(rsn) – Nach seinem Vuelta-Triumph hat Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) bereits einen Wunsch für 2015: „Ich möchte bei allen drei großen Rundfahrten starten“, sagte der 31 Jahre alte Spanier a

15.09.201469. Vuelta a España begann und endete mit einem Movistar-Sieg

(rsn) – Die 69. Spanien-Rundfahrt endete so, wie sie begonnen hatte: mit einem Movistar Sieg. War es zum Auftakt noch ein gemeinschaftlicher Erfolg im teamzeitfahren von Jerez, so schlug zum Abschlu

15.09.2014Gretsch mit seinem Auftritt im Vuelta-Finale nicht zufrieden

(rsn) – Nach seinem 15. Platz im abschließenden Einzelzeitfahren der 69. Spanien-Rundfahrt war Patrick Gretsch (Ag2R) etwas geknickt. Der 27-Jährige hatte  auf ein besseres Ergebnis gehofft. â

15.09.2014Wagner: „Ich bin richtig im Sack"

(rsn) – Auch wenn es für ihn nichts mehr zu gewinnen gab, so hat Robert Wagner auch am letzten Tag der 69. Spanien-Rundfahrt nochmals alles gegeben. Im abschließenden Zeitfahren über 9,7 Kilomete

14.09.2014Degenkolb: „Wir haben eine tolle Vuelta abgeliefert"

(rsn) – Zu vier Etappensiegen gesprintet, erstmals das Grüne Trikot bei einer der drei großen Rundfahrten erobert – John Degenkolb (Giant-Shimano) verlässt die 69. Vuelta a España mit einer he

14.09.2014Contador gelingt die sportliche Wiedergeburt

Santiago de Compostela (dpa) - Vor acht Wochen war er im doppelten Wortsinn am Boden: Sturz bei der Tour de France und Ausstieg wegen eines Schienbeinbruchs. Bei der 69. Vuelta a España aber g

14.09.2014Contador gewinnt die 69. Vuelta a España

(rsn) - Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat zum dritten Mal nach 2008 und 2012 die Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Spanier ging im abschließenden Einzelzeitfahren durch Santiago de Compostela wie auc

14.09.2014Millar: „Die ganze letzte Woche war irgendwie schräg"

(rsn) – Bei der 69. Vuelta a España gab David Millar (Garmin-Sharp) seine Abschiedsvorstellung, denn der 37 Jahre alte Schotte wird zum Saisonende seine lange und turbulente Karriere beenden. Im

14.09.2014Degenkolb nach überragender Vuelta auch ein WM-Favorit

Santiago de Compostella (dpa) - Spanien meint es gut mit John Degenkolb (Giant-Shimano). Seinen fünf Etappensiegen aus dem Jahr 2012 fügte er bei dieser Vuelta vier hinzu. „Er ist der mit A

14.09.2014Unzue: „Contador profitierte von der Arbeit der anderen"

(rsn) – Der anvisierte Vuelta-Gesamtsieg gelang dem spanischen Movistar-Team zwar nicht. Doch mit dem voraussichtlich dritten Rang – durch Alejandro Valverde - im Schlussklassement der 69. Spanien

14.09.2014Barguil schafft es als Einzelkämpfer in die Top Ten der Vuelta

(rsn) – Auch ohne Etappensieg ist Warren Barguil mit der heute zu Ende gehenden 69. Vuelta a España „super zufrieden“, wie der Franzose nach der gestrigen 20. Etappe zu radsport-news.com sagte.

14.09.2014Martinelli: „Es ist beachtlich, was Aru geleistet hat"

(rsn) – Fabio Aru (Astana) wird aller Voraussicht die 69. Vuelta a España auf dem fünften Platz beenden. Der 24 Jahre alte Italiener, der erstmals in seiner jungen Karriere zwei große Landesrundf

Weitere Radsportnachrichten

11.09.2025Almeida: “Das Leben basiert auf ‘Was-Wäre-Wenns‘“

(rsn) – Im verkürzten Zeitfahren der Vuelta a Espana hat sich Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) seinen zweiten internationalen Sieg dieser Saison gesichert. Auf der 18. Etappe war er nach 12,2 Kilom

11.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 18. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

11.09.2025Ganna gewinnt Zeitfahren, Almeida macht Zeit auf Vingegaard gut

(rsn) – Top-Favorit Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana gewonnen. Der zweimalige Weltmeister aus Italien benötigte für den auf 12,2 Kilometer verkürz

11.09.2025Bredewold springt für gestürzte Kopecky in die Bresche

(rsn) – Nach ihrem Auftaktsieg bei der Tour de l´Ardèche (2.1) hat Weltmeisterin Lotte Kopecky (SD Worx – Protime) nach einem Sturz auf der 3. Etappe die Rundfahrt vorzeitig verlassen müssen. D

11.09.2025Del Toro clever und stark: Mexikaner gewinnt Coppa Sabatini

(rsn) – Isaac Del Toro (UAE – Emirates – XRG) hat bei den italienischen Herbstklassikern weiterhin alles unter Kontrolle. Der 21-jährige Mexikaner sicherte sich in der Toskana auch die 73. Copp

11.09.2025Coquard bleibt bei Cofidis, Juul-Jensen verlängert mit Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

11.09.2025Nach Giro-Sturz: Brenner wollte Karriere beenden

(rsn) – Auch wenn er beim Giro della Toscana nicht ins Ziel kam, so ist die Tatsache, dass Marco Brenner (Tudor) erstmals nach seinem Sturz auf der 19. Etappe des Giro d’Italia wieder ein Radrenne

11.09.2025Gall hofft für die letzten Vuelta-Tage auf bessere Beine

(rsn) – Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) gehört zu denjenigen Fahrern, die über die Verkürzung des heutigen Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana nicht traurig sein dürften. Auf den j

11.09.2025Pogacar äußert Verständnis für Ayusos vorzeitigen Abschied

(rsn) – Tadej Pogacar hat Verständnis für den vorzeitigen Abschied von Juan Ayuso UAE – Emirates – XRG, will sich aber offensichtlich nicht in den Disput zwischen dem Spanier und dem Team einm

11.09.2025Startzeiten des Einzelzeitfahrens der Vuelta a Espana 2025

(rsn) – Oscar Riesebeek (Alpecin – Deceuninck) wird um 14:45 Uhr in Valladolid das Einzelzeitfahren der 80. Vuelta a Espana eröffnen. Aus Sicherheitsbedenken wegen auch für die 18. Etappe zu erw

11.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

10.09.2025Zeitfahren aus Sicherheitsgründen von 27,2 auf 12,2 km gekürzt

(rsn) – In Valladolid steht das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta auf dem Programm. Der eigentlich 27,2 Kilometer lange, flache Parcours wurde am Vorabend der Etappe auf 12,2 Kilometer gekürzt

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Turul Romaniei (2.2, ROU)