Contador & Kelderman attackieren Froome

Dauphiné: Spilak macht´s wie Trofimov

Foto zu dem Text "Dauphiné: Spilak macht´s wie Trofimov"
Simon Spilak (Katusha) hat die 5. Etappe des Critérium du Dauphiné als Solist gewonnen. | Foto: Cor Vos

12.06.2014  |  (rsn) - Simon Spilak hat in La Mure dafür gesorgt, dass sein Team Katusha innerhalb von 24 Stunden bereits zum zweiten Mal jubeln durfte. Der Slowene gewann nach 189 Kilometern die 5. Etappe des 66. Critérium du Dauphiné als Solist und bescherte dem russichen Team nach dem Erfolg von Yuri Trofimov am Vortag bereits den zweiten Tagessieg in Folge.

„Das ist unglaublich für uns“, freute sich Spilak nach seiner erfolgreichen Flucht und wunderte sich sogar selbst etwas, dass er eine so starke Leistung hatte abrufen können: „Es war eine sehr harte Etappe bei der Hitze - und eigentlich mag ich so heiße Tage überhaupt nicht.“

An seinen Sieg glaubte der Gewinner von Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt erst auf den letzten Metern. „Ich habe mich an der 1.000-Meter-Marke umgedreht und niemand gesehen. Die Verfolger sollten da ja eine Minute zurückgelegen haben, aber ich war mir nicht sicher“, so der 27-jährige Spilak weiter. Deshalb zog er bis auf die Zielgerade voll durch und tat wohl auch gut daran, denn am Ende betrug sein Vorsprung nur noch14 Sekunden.

Zweiter wurde auf einer wie für Ausreißer gemachten, letztlich aber auch unter den Favoriten auf den Gesamtsieg hart umkämpften Etappe der Niederländer Wilco Kelderman (Belkin) vor dem Briten Adam Yates (Orica-GreenEdge). Die beiden Spitzenreiter im Kampf um das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers hatten sich auf den letzten zehn Kilometern aus dem arg dezimierten Feld gelöst und drei Sekunden Vorsprung mit ins Ziel gerettet.

Dadurch verkürzte Kelderman auch seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf das Gelbe Trikot von Chris Froome (Sky) auf zwölf Sekunden und ist als Gesamtdritter nun zeitgleich mit dem Zweitplatzierten Alberto Contador (Tinkoff-Saxo). Der Spanier erreichte das Ziel genau wie Froome 17 Sekunden nach Tagessieger Spilak in der ersten größeren, 24-köpfigen Verfolgergruppe.

Contador selbst war es auch gewesen, der im Verlauf der Etappe dafür gesorgt hatte, dass letztlich nur noch von einer Verfolgergruppe und nicht mehr von einem Hauptfeld gesprochen werden konnte. Denn der im Grünen Trikot fahrende Gesamtzweite hatte in der Abfahrt vom vorletzten Berg des Tages, dem Col de la Mote, eine mutige Attacke geritten und dem vom Team Sky angeführten Feld dort beinahe eine Minute abgenommen.

Im anschließenden 6,3 Kilometer langen Anstieg zur Côte de Laffrey, einem Berg der 2. Kategorie dessen Gipfel 20 Kilometer vor dem Ziel erreicht werden sollte, ließ Froome seine Helfer Vollgas fahren, um den Spanier wieder zurückzuholen. Das gelang im welligen Abschnitt nach der Bergwertung zwar auch, doch bis auf Mikel Nieve und Richie Porte hatte der Mann im Gelben Trikot nun all seine Teamkollegen verschlissen.

Nieve drückte weiter aufs Tempo, um mögliche weitere Angriffe zu verhindern, doch das gelang nicht bis zum Ziel. Zwar konnten der Spanier und Porte Vorstöße von Jakob Fuglsang (Astana) und Daniel Navarro (Cofidis) vereiteln, doch als rund acht Kilometer vor dem Ziel Kelderman und Yates reiß aus nahmen, musste auch Froome selbst in den Wind, um die Verfolgung des Gesamtdritten aufzunehmen. Contador hingegen saß nun nur noch am Hinterrad des Mannes im Gelben Trikot. Ganz schließen konnten Froome und Co. die Lücke nicht mehr, mit drei Sekunden Rückstand hielt sich der Schaden für den Titelverteidiger aber in Grenzen.

Bevor im Finale durch die Angriffe von Contador, Kelderman und Yates die Post abging, hatte lange Zeit eine 17-köpfige Ausreißergruppe das Geschehen bestimmt, der auch Jens Voigt (Trek) einmal mehr angehörte. Aus dieser Gruppe heraus gewann Alessandro De Marchi (Cannondale) die ersten fünf Bergpreise und sicherte sich auch an der letzten Bergwertung noch Platz zwei, um mit nun 72 Punkten deutlich die Führung im Kampf um das Rote Trikot mit den weißen Punkten zu übernehmen.

Wie Contador im Hauptfeld, so hatte während der Abfahrt vom Col de la Morte in der Spitzengruppe Mikael Cherel (Ag2r) attackiert. Der Franzose wurde im Anstieg von einigen seiner ehemaligen Begleiter aber wieder eingeholt, und schließlich konnte keiner von ihnen etwas entgegnen, als sich Spilak etwa 23 Kilometer vor dem Ziel auf und davon machte.

Bereits nach 14 Kilometern hatte ein Massensturz dafür gesorgt, dass mehrere Fahrer das Rennen aufgeben mussten - darunter auch der Deutsche Dominik Nerz (BMC), der zwar zunächst weiterfuhr, dann aber doch endgültig vom Rad stieg.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

17.06.2014WADA: Sondergenehmigung für Froome war rechtens

Paris (dpa) - Bei der Erteilung einer medizinischen Sondergenehmigung für Chris Froome (Sky) während der Tour de Romandie ist alles korrekt abgelaufen. Das teilte die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA m

16.06.2014Froome: Nur der Sturz trübte die Dauphiné-Bilanz

(rsn) – Zwei Etappensiege, sechs Tage im Gelben Trikot – Chris Froome (Sky) zieht ein positives Fazit vom 66. Critérium du Dauphiné. Einzig der schwere Sturz auf der 6. Etappe, dessen Folgen ih

16.06.2014Nibali: „Mir fehlt noch ein bisschen"

(rsn) – Gegen Chris Froome (Sky) und Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) war Vincenzo Nibali (Astana) beim 66. Critérium du Dauphiné zwar chancenlos. Doch mit seinem Abschneiden bei der Tour-Generalpr

16.06.2014Van den Broeck nun auch für die Tour ein Podiums-Kandidat

(rsn) – Vor dem Start des Critérium du Dauphiné stand hinter der Verfassung von Jurgen Van den Broeck (Lotto Belisol) noch ein Fragezeichen – und zwar ein so dickes, dass sein Sportlicher Leiter

15.06.2014Talansky und Nieve stehlen Contador und Froome die Schau

(rsn) – Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Diese Binsenweisheit traf zum Abschluss des 66. Critérium du Dauphiné zu, als Andrew Talansky (Garmin-Sharp) alle Pläne der beiden Top-Favo

15.06.2014Dauphiné: Talansky zieht noch an Froome und Contador vorbei

(rsn) – Weder Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) noch Chris Froome (Sky) haben das 66. Critérium du Dauphiné gewonnen. Es war der US-Amerikaner Andrew Talansky (Garmin-Sharp), der am letzten Tag der

15.06.2014Froome: WADA soll wegen Sondergenehmigung ermitteln

Paris (dpa) - Der Radsport-Weltverband UCI soll sich bei der Erteilung einer medizinischen Sondergenehmigung für Chris Froome (Sky) nicht an die Regeln der Welt-Anti-Doping Agentur WADA gehalten habe

15.06.2014Froome verliert Gelb und gewinnt Erkenntnisse

(rsn) – Viel spannender könnte die Tour-Generalprobe nicht verlaufen. Vor der alles entscheidenden 8. Etappe des Critérium du Dauphiné führt Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) mit ganzen acht Sekun

14.06.2014Contador fährt Froome mit später Attacke aus dem Gelben Trikot

(rsn) – Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) hat in einem denkwürdigen Finale der 7. Etappe des 66. Critérium du Dauphiné Chris Froome (Sky) aus dem Gelben Trikot gefahren. Der Spanier attackierte auf

13.06.2014Bakelants erlebt Glücksmoment, Froome schmerzhafte Schrecksekunde

(rsn) – Jan Bakelants erlebte auf der 6. Etappe des 66. Critérium du Dauphiné seinen Glücksmoment des Jahres, als er sich aus einer Ausreißergruppe heraus nach 178,5 Kilometern von Grenoble nach

13.06.2014Bakelants feiert Ausreißersieg, Froome gestürzt

(rsn) – Auch die 6. Etappe des 66. Critérium du Dauphiné haben die Ausreißer unter sich aus gemacht. Nach 178,5 Kilometern von Grenoble nach Poisy verwies der Belgier Jan Bakelants (Omega Pharma-

12.06.2014Critérium du Dauphiné: Contador kitzelt Froome

(rsn) - Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) wird nicht müde zu betonen, dass er beim Critérium du Dauphiné sei, um für die Tour de France zu trainieren. Im Gegensatz zu Chris Froome (Sky) gibt der Spa

Weitere Radsportnachrichten

23.04.2024Zu früh gefreut: Van Poppel zurückgesetzt, Lonardi Etappensieger

(rsn) – Nachdem es an den ersten beiden Tagen der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) nicht nach Wunsch gelaufen war, schien bei Bora – hansgrohe auf der 3. Etappe der Knoten geplatzt. Danny van Poppel

23.04.2024Kletterspektakel mit gehörigem Zeitfahr-Einschlag

(rsn) – Die Tour de Romandie war einst die letzte große und wichtige Vorbereitungs-Rundfahrt für den Giro d´Italia. Giro-Favoriten entschieden sich damals zwischen der Schweizer Rundfahrt und dem

23.04.2024Startliste zum Prolog der 77. Tour de Romandie

(rsn) – Der Schweizer Nationalfahrer Luca Jenni eröffnet um 14.50 Uhr den Prolog zur 77. Tour de Romandie (2.WWT). Der nur 2,3 Kilometer lange Parcours von Payerne ist zwar bretteben, dürfte mit s

23.04.2024Tour de Romandie im Rückblick: Die letzten zehn Jahre

(rsn) - Die sechstägige Tour de Romandie (2.UWT) hält traditionell für jeden Fahrertypen etwas bereit. Ob Kletterer oder Zeitfahrspezialisten, Sprinter oder Klassikerjäger - sie alle bekommen ihr

23.04.2024Tour de France Femmes ohne Vorjahreszweite Kopecky

(rsn) – Die Vorjahreszweite Lotte Kopecky (SD Worx-Protime) wird auf die am 12. August in Rotterdam beginnende 3. Tour de France Femmes verzichten. Stattdessen wird sich die Weltmeistern auf die Oly

23.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

22.04.2024Highlight-Video der 2. Etappe der Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat nach der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg bejubeln können. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von

22.04.2024Tour of Turkiye: Taktischer Fehler kostete Dorn das Bergtrikot

(rsn) – Auch auf der 2. Etappe der Tour of Türkiye (2.Pro) haben die deutschen Kontinental-Teams Bike Aid und Rembe Sauerland das Renngeschehen geprägt. Auf dem 190 Kilometer langen Teilstück zw

22.04.2024Kanter sprintet bergauf zu seinem ersten Profisieg

(rsn) – Max Kanter (Astana Qazaqstan) hat auf der 2. Etappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 26-jährige Deutsche setzte sich über 190 Kilometer von Kemer

22.04.2024Wiebes wie Kopecky bis Ende 2028 bei SD Worx – Protime

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

22.04.2024SD Worx - Protime: Sponsoren bleiben an Bord

(rsn) – Bei den Ardennenklassikern blieb das erfolgsverwöhnte Team SD Worx – Protime ohne Sieg. Dafür allerdings konnte der niederländische Frauen-Rennstall am Tag nach Lüttich-Bastogne-Lütti

22.04.2024Van der Poel: “Auch in Top-Form kann ich Tadej nicht folgen“

(rsn) – Auch wenn es nicht zum dritten Sieg bei einem Monument in dieser Saison reichte, gehörte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu den Gewinnern des 110. Lüttich-Bastogne-Lüttich.

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)