Hondos Giro-Tagebuch / 15. Etappe

Schreckliche Erinnerungen an den Passo Tonale

Von Danilo Hondo

Foto zu dem Text "Schreckliche Erinnerungen an den Passo Tonale"
Danilo Hondo (Trek) | Foto: Cor Vos

26.05.2014  |  (rsn) - Was für eine geile Etappe: tellerflach, rechts und links entlang der Straße Hunderttausende von Zuschauer und dann mit Vollgas den Berg hinauf. Wie ich bereits in meinem letzten Eintrag geschrieben habe: eine absolut sprinterfreundliche Bergetappe.

Die Jungs in der Spitzengruppe haben wahrscheinlich schon gedacht, sie müssten sich nur noch auf das Finale mit dem Schlussanstieg konzentrieren. Aber da war leider mit Damiano Cunego jemand dabei, der im Gesamtklassement mit zehn Minuten Rückstand noch zu sehr in Schlagdistanz war und so konntrollierte Omega mit Rigoberto Uran, dem Träger des Rosa Trikots, die Gruppe um die sechs bis sieben Minuten.

Dieser Abstand wiederum war überschaubar genug, um andere Teams auf das Programm zu rufen und über den Tagessieg neu zu verhandeln. Auch wir, obwohl wir mit Fabio Felline vorn gut vertreten waren, wollten diese Option erneuern und haben deshalb das Rennen komplett neu eröffnet.

Leider hat unser kolumbianisches Rennpony viel zu früh die Nerven verloren, aber irgendwie macht das Julian Arredondo auch so sympathisch: Er legt los und nicht sehr selten sogar mit beachtlichem Erfolg. Heute war der Berg dann doch etwas zu lang für ihn und auch Robert Kiserlovski büßte ein paar Sekunden ein, aber es ist alles noch beim alten.

Unser Hotel auf dem Passo Tonale weckt übrigens schreckliche Erinnerungen an den Giro des vergangenen Jahres, denn als wir hier morgens die Fenster öffneten, mussten wir feststellen, dass draußen überall Schnee lag. Wie wahnsinnig werden hier schon stündlich alle möglichen Wetter-Apps gecheckt: Stand jetzt ist die kommenden Tage so eine Art Regen- und Schneemischung möglich.

Wie soll man denn da in aller Seelenruhe in den Ruhetag hinein einschlafen? Das letzte, was hier jetzt noch irgendjemand gebrauchen kann, ist schlechtes Wetter.

Zum Glück habe ich ja mein eigenes Bettzeug, sprich Spannbettlaken, Kopfkissen und Zudecke, alles nach deutscher Qualität, dabei. Somit ist wenigstens dieses angenehme Gefühl nachts gesichert. Ich werde wahnsinnig bei dieser italienischen Laken- und Überdeckentechnik, wo man sich quasi reinschieben muss und man froh ist, wenn einen die Pferdedecke nicht allzu sehr kratzt.

Wir träumen von Sonne und Bella Italia & Fight 4 Pink

Euer Danilo

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