Großes Finale am schrecklichen Angliru

Horner: „Ich erwarte, dass ich die Vuelta gewinne"

Foto zu dem Text "Horner:  „Ich erwarte, dass ich die Vuelta gewinne
Chris Horner (Radioshack-Leopard) | Foto: ROTH

14.09.2013  |  (rsn) – Chris Horner oder Vincenzo Nibali? Wer von beiden die 68. Austragung der Vuelta a España für sich entscheiden wird, darüber werden erst die letzten Kilometer der 20. Etappe mit Ziel am gefürchteten Angliru entscheiden. Im bis zu 23,5 Prozent steilen Schlussanstieg könnten aus den drei Sekunden, die Horner in der Gesamtwertung vor Nibali liegt, Minuten werden.

Der Italiener, der insgesamt 13 Tage lang das Rote Trikot auf seinen Schultern trug, muss nun selbst das Heft in die Hand nehmen, will er noch seinen zweiten Vuelta-Gesamtsieg nach 2010 einfahren. Sein Teamchef Giuseppe Martinelli hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

„Das Rennen ist noch nicht vorbei, auch wenn wir das Rote Trikot abgegeben haben. Ich habe immer gesagt, dass die Angliru-Etappe das Rennen entscheiden würde. Und mit nur drei Sekunden Rückstand in diese Etappe zu gehen, ist eine gute Ausgangslage“, so Martinelli, der aber wohl insgeheim mit einer Niederlage seines Kapitäns rechnet: „Vincenzo ist über drei Wochen sehr konstant gefahren, aber gegen Ende der Rundfahrt hat sich Horner als der Stärkere erwiesen.“

Auch Nibali zeigt sich optimistisch. „Ich habe in den letzten Tagen, als ich in Rot war, viel Zeit für Interviews, Dopingkontrollen und Siegerehrungen verloren. Das hat Kraft gekostet. Diesmal konnte ich früh duschen und schon mit der Erholung beginnen. Ich sehe das Glas also eher halb voll als halb leer“, sagte der 28-Jährige der Gazzette dello Sport.

Im Gegensatz zu Nibali, der schon zwei große Landesrundfahrten gewonnen hat, könnte der bald 42-Jährige Horner zum ersten Mal bei einer GrandTour ganz oben stehen und damit als ältester Gesamtsieger einer dreiwöchigen Landesrundfahrt Geschichte schreiben.

„Nur deshalb werde ich sicher keine schlaflose Nacht haben“, sagte der US-Amerikaner am Freitag, nachdem er wieder das Rote Trikot übergestreift hatte. Doch Horner weiß, dass noch nichts entschieden ist: „Nibali liegt ganz dicht hinter mir.“ Dennoch zeigte sich der Routinier optimistisch. „Ich erwarte, dass ich die Vuelta gewinne. Ich fühle mich an den steilen Anstiegen wohler“, erklärte Horner, der im Angliru genau sein Terrain vorfinden sollte.

Hinter den beiden Spitzenreitern werden zudem Alejandro Valverde (Movistar) und Vortagessieger Joaquim Rodriguez (Katusha) um den letzten freien Platz auf dem Podium kämpfen. 51 Sekunden trennen die beiden Spanier vor der Etappe.

Dass Rodriguez in der Lage ist, im Finale einer großen Rundfahrt noch einmal zuzulegen, zeigte er bei der Tour de France, als er auf der letzten Bergetappe noch Alberto Contador (Saxo Tinkoff) vom Podium verdrängte.

Mit 1:57 Minuten Rückstand auf Horner träumt der Katalane sogar noch vom Gesamtsieg, es wäre sein erster bei einer großen Landesrundfahrt. „Der Gesamtsieg wird nicht einfach. Ich will mir diese Illusion aber bewahren. Außerdem weiß ich auch, dass der Angliru nichts verzeiht, es ist ein schrecklicher Berg und es kann sich noch so viel ändern. Ich werde für das Podium kämpfen und möchte auch den Tagessieg“, erklärte der 34-Jährige, der noch immer Nibali als Top-Favoriten für den Gesamtsieg ansieht.

Ganz anders verhält es sich bei Valverde, der mit 1:06 Minuten Rückstand auf Horner in die Schlussetappe geht. Alles andere als ein Gesamterfolg des US-Amerikaners wäre für den Spanier eine Überraschung. „Horner ist der große Favorit“, sagte der Vuelta-Gewinner von 2009. Eine Taktik, um zumindest seinen dritten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen und Rodriguez auf Distanz zu halten, hat Valverde nicht parat. „Der Anstieg ist so schwer, so dass man einfach nur seinen Rhythmus fahren muss und versuchen soll, die Konkurrenz so gut es geht auszublenden“, sagte der 33-Jährige.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.09.2013Horner stellt Daten aus seinem Blutpass ins Internet

(rsn) – Zehn Tage nach seinem Vuelta-Triumph hat Chris Horner (RadioShack-Leopard) die Daten aus seinem Biologischen Pass auf seiner persönlichen Website veröffentlicht. Wie der mit knapp 42 Jahre

18.09.2013Kohler lobt Nerz, kritisiert die Vuelta-Organisatoren

(rsn) – Auch wenn es mit dem angepeilten Etappensieg nicht klappte, war Martin Kohler (BMC) mit seiner Leistung bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Vuelta a Espana sehr zufrieden. „Insgesamt war

17.09.2013USADA: Kein verpasster Dopingtest bei Horner

Berlin (dpa) - Die amerikanische Anti-Doping-Agentur USADA hat klargestellt, dass im Fall des Vuelta-Siegers Christopher Horner „nicht von einem verpassten Dopingtest" gesprochen werden könne. Hor

16.09.2013RadioShack mit perfektem Auftritt, Kiriyenka rettet Sky-Bilanz

(rsn) - Die 68. Vuelta a Espana ist Geschichte - Zeit um Bilanz zu ziehen. Wer hat die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen, wer fuhr hinterher? Radsport News gibt Antworten. Teil 5:BMC: Dank

16.09.2013Astana verpasst zweiten Grand Tour-Coup, Katusha mit drei Etappensiegen

(rsn) - Die 68. Vuelta a Espana ist Geschichte - Zeit um Bilanz zu ziehen. Wer hat die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen, wer fuhr hinterher? Radsport News gibt Antworten. Teil 4:Astana: Na

16.09.2013NetApp-Endura schafft den Etappensieg, Lampre verpasst ihn knapp

Cannondale: Ivan Basso wollte noch einmal zeigen, dass er mit seinen 35 Jahren immer noch für ein Top Ergebnis bei einer großen Landesrundfahrt gut ist. Der Italiener lag auf Top Ten-Kurs, eher er w

16.09.2013Barguil lässt Argos-Shimano jubeln, Tristesse bei Vacansoleil-DCM

(rsn) - Die 68. Vuelta a Espana ist Geschichte - Zeit um Bilanz zu ziehen. Wer hat die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen, wer fuhr hinterher? Radsport News gibt Antworten. Teil 3:Argos-Shim

16.09.2013FDJ.fr und Saxo-Tinkoff verbuchen je zwei Etappensiege

(rsn) - Die 68. Vuelta a Espana ist Geschichte - Zeit um Bilanz zu ziehen. Wer hat die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen, wer fuhr hinterher? Radsport News gibt Antworten. Teil 2: FDJ.fr: N

16.09.2013Bei Movistar reißt eine Serie, bei GreenEdge richtet´s Matthews

(rsn) - Die 68. Vuelta a Espana ist Geschichte - Zeit um Bilanz zu ziehen. Wer hat die Erwartungen erfüllt oder sogar übertroffen, wer fuhr hinterher? Radsport News gibt Antworten. Teil 1: Movista

16.09.2013Wagner: In Madrid fehlte der letzte Punch

(rsn) – Nachdem Robert Wagner (Belkin) sich bei der schweren 68. Vuelta a Espana erfolgreich durch die zahlreichen Bergetappen gekämpft hatte, setzte der 30-Jährige all seine Hoffnungen auf die Sc

16.09.2013Preidler nach Vuelta-Debüt reich an Erfahrung

(rsn) – Viel probiert, aber nichts gewonnen: So fällt die Bilanz von Georg Preidler bei seiner ersten großen Landesrundfahrt aus. Der Österreicher vom Team Argos-Shimano war  mehrmals in aussich

16.09.2013Arndt: In Madrid auf´s Podium gesprintet

(rsn) – Mit dem dritten Platz auf der Vuelta-Schlussetappe in Madrid hat Nikias Arndt (Argos-Shimano) zum Abschluss seiner ersten großen Landesrundfahrt nochmals ein Ausrufezeichen gesetzt und sein

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2024Auf den Spuren der Strade Bianche

(rsn / ProCycling) –Zum Giro-Feld gehören in diesem Jahr zwei frühere Gewinner von Strade Bianche: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Julian Alaphilippe (Soudal - Quick-Step). Beide waren im MÃ

09.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

08.05.2024Knoten endlich geplatzt: Traum-Mittwoch für Cofidis

(rsn) - Steter Tropfen höhlt den Stein. Das war das Motto des Tages auf der 5. Etappe des Giro d´Italia. Und die tapferen Tropfer kamen dieses Mal vom Team Cofidis. Schon in der ersten Ausreißergru

08.05.2024Auch Evenepoel mit Blick auf die Tour nun in der Höhe

(rsn) – Nach und nach beginnen die bei der Baskenland-Rundfahrt schwer gestürzten Rundfahrt-Stars ihre Vorbereitung in Richtung Tour de France wieder aufzunehmen. Während zu Giro-Beginn Rolf Aldag

08.05.2024Teutenberg siegt als Anfahrer und holt drei Wertungstrikots

(rsn) - Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) stürmt in diesem Jahr von Sieg zu Sieg. Der 21-Jährige setzte sich am Mittwochabend zum Auftakt des Fleche du Sud (2.2) in Luxemburg im Sprin

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

08.05.2024Geschke: “Heute Abend wird gefeiert“

(rsn) – Kein Tag wie erwartet: Benjamin Thomas (Cofidis) hat die 5. Etappe des 107. Giro d’Italia aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus gewonnen. Die Sprinterteams hatten dagegen das Nac

08.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 5. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

08.05.2024Highlight-Video der 5. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Benjamin Thomas hat beim 107. Giro d’Italia seiner Cofidis-Equipe den ersten Saisonsieg beschert. Der 28-jährige Franzose entschied aus einer vierköpfigen Ausreißergruppe heraus die 5.

08.05.2024Benjamin Thomas sorgt in Lucca für Cofidis‘ ersten Saisonsieg

(rsn) – Es sollte eine Hommage für Italiens Supersprinter der 90er, Mario Cipollini, werden. Doch vier Ausreißer hatten auf der 5. Giro-Etappe über 178 Kilometer von Genua nach Lucca offensichtli

08.05.2024Welsford findet zum Ungarn-Auftakt zurück in die Erfolgsspur

(rsn) – Nach einem perfekten Saisonauftakt und eine nachfolgenden wochenlangen Flaute hat Sam Welsford (Bora – hansgrohe) zum Auftakt der 45. Ausgabe der Tour de Hongrie (8. – 12. Mai / 2.Pro) w

08.05.2024Ackermann kehrt nach langer Verletzungspause ins Feld zurück

(rsn) - Rund rund sieben Wochen, nachdem er sich bei der Classic Brugge-De Panne (1.UWT) einen Bruch des linken Schlüsselbeinbruchs zugezogen hatte, wird Pascal Ackermann (Israel - Premier Tech) sein

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)