95. Giro d´Italia

Cavendish gibt Goss wieder das Nachsehen

Foto zu dem Text "Cavendish gibt Goss wieder das Nachsehen"
Mark Cavendish (Sky) gewinnt die 5. Etappe des Giro d´Italia. | Foto: ROTH

10.05.2012  |  (rsn) – Mark Cavendish (Sky) hat die Folgen seines Sturzes vom Montag offensichtlich gut verkraftet. Der Weltmeister setzte sich auf der 5. Giro-Etappe nach 209 Kilometern von Modena nach Fano souverän vor dem Australier Matthew Goss (Orica-GreenEdge) durch und brachte seinen bereits zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt unter Dach und Fach. Dritter wurde der Italiener Daniele Bennati (RadioShack-Nissan). Der Litauische Meister Ramunas Navardauskas (Garmin-Barracuda) hatte keine Mühe, sein im Teamzeitfahren von Verona errungenes Rosa Trikot zu verteidigen.

Der 26 Jahre alte Cavendish, der sich auch auf den letzten hügeligen Kilometern im Gegensatz zu anderen Sprintern wie Tyler Farrar (Garmin-Barracuda) nicht abschütteln ließ, wurde im Ziel von seiner Freundin Peta Todd und seinem fünf Wochen alten Töchterchen in Empfang genommen.

„Normalerweise hätten wir die Etappe von Kilometer 0 an kontrolliert“, erklärte Cevanidhs nach dem Rennen, „aber da ich müde und nicht bei 100 Prozent war, haben wir die anderen Teams wissen lassen, dass ich es mich nicht stören würde, wenn es nicht zu einem Sprint kommen würde.“

Für Garmin-Barracuda lief die Etappe dagegen nicht ganz nach Wunsch. Zwar verteidigte die Truppe von Teamchef Jonathan Vaughters Navardauskas’ Maglia Rosa souverän, doch im Anstieg zur einzigen Bergwertung des Tages wurde Sprinter Tyler Farrar abgehängt. Angesichts von nur zehn Sekunden Rückstand hatte der US-Amerikaner auf das Rosa Trikot spekuliert.

Bei strahlendem Sonnenschein, angenehmen 25 Grad und leichtem Rückenwind führte die 5. Etappe durch die Emilia-Romagna zur Adria, unter anderem durch Imola und Rimini. Die Italiener Alessandro de Marchi (Androni), Pier Paolo de Negri (Farnese Vini), der Belgier Olivier Kaisen und der Niederländer Brian Bulgac (Lotto Belisol) bildeten die für das Rosa Trikot ungefährliche Ausreißergruppe des Tages.

Im Feld sorgte Garmin-Barracuda für die Tempoarbeit in der doppelten Absicht, Navardauskas’ Spitzenposition zu sichern und für Farrar einen Massensprint herbeizuführen. Erst gut 50 Kilometer vor dem Ziel war der Abstand auf unter fünf Minuten zurückgegangen. Kurz bevor der hügelige Abnschnitt der Etappe begann, spannten sich auch Katusha und Farnese Vini vor das Feld, das 40 Kilometer vor dem Ziel nur noch gut vier Minuten hinter den Ausreißern fuhr.

Den zwei Kilometer langen und durchschnittlich 4,8 Prozent steilen Anstieg zur einigen Bergwertung des Tages (4. Kat) am Monte Gabicce überquerte die Spitzengruppe mit nur noch 1:10 Minuten Vorsprung überquerte – allerdings ohne Kaisen, der zurückgefallen war.

Zu diesem Zeitpunkt jagte Taylor Phinney (BMC) wie andere Fahrer auch hinter dem Feld her. Der ehemalige Träger des Rosa Trikots war erneut in einen Sturz verwickelt, der vom Argentinier Lucas Sebastian Haedo (Saxo Bank) kurz vor dem Anstieg verursacht worden war. Im Ziel hatte Phinney schließluch rund zwölf Minuten Rückstand auf seinem Konto.

Auf dem Hügelstück, in dem vor allem Liquigas-Cannondale auf’s Tempo drückte, fiel auch eine ganze Reihe von Sprintern wie Farrar, Thor Hushovd (BMC), Theo Bos (Rabobank), Juan Jose Haedo (Saxo Bank), Andrea Guardini (Farnese Vini) oder Roberto Ferrari (Androni-Giocattoli) aus dem Feld heraus. Navardauskas hatte dagegen keine Mühe, das Tempo mitzugehen, während De Marchi, der sich kurz nach der Bergwertung von seinen beiden verbliebenen Begleitern hatte absetzen können, seinen Vorsprung auf mehr als 50 Sekunden ausbaute. Doch knapp 20 Kilometer vor dem Ziel war auch die Flucht des Italieners unter dem Tempodiktat von Ivan Bassos Mannschaft beendet.

Kurz darauf übernahm Astana in der letzten Abfahrt des Tages die Führungsarbeit an der Spitze. Auf den letzten flachen Kilometern spannte sich dann FDJ-BigMat vor das Feld, dahinter gaben Farrar & Co. ihre hoffnungslose Verfolgungsjagd auf. Auf den letzten sechs Kilometern kämpften sich schließlich Cavendishs Helfer nach vorne und bildeten im Finale einen mustergültigen Zug, an dem es kein Vorbeikommen gab. Lediglich in der letzten Kurve gelang es einem von Goss’ Helfern, sich kurzzeitig an die Spitze zu setzen, doch gleich darauf jagte der Sky-Zug wieder an ihm vorbei.

Cavendish, der noch deutliche Spuren seinen üblen Sturzes vom Montag trug, hatte dann auf der Zielgeraden keine Mühe, alle seine Kontrahenten auf Distanz zu halten und seinen bereits neunten Einzelsieg bei einem Giro d’Italia einzufahren. Goss musste sich wie bereits auf der 2. Etappe mit Rang zwei begnügen, verteidigte aber seine Führung in der Punktewertung.

„Die Hitze hat mir sehr zu schaffen gemacht. Im Anstieg habe ich mich gut gefühlt, aber im Finale war ich tot“, gab der Etappengewinner zu. „Ich konnte die ganze Zeit Gossy’s Schatten sehen, wie er näher und näher kam. Umso glücklciher bin ich, dass ich es gepackt habe.“

Der erneut geschlagene Goss dagegen hatte eine ganz andere Sicht der Dinge. „Heute hat Cavendish bewiesen, dass der der Stärkste ist“, erklärte der Vizeweltmeister. „Wir sind zur gleichen Zeit angetreten, aber ich kam nicht an ihm vorbei.“

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.05.2013Nibali baut seine Führung aus

(rsn) - Vincenzo Nibali (Astana) hat auf der 10. Etappe des Giro d`Italia sein Rosa Trikot souverän verteidigt. Der Italiener belegte auf 167 Kilometer langen ersten Alpenetappe der Rundfahrt von Cor

06.06.2012Savio: "Rujano hat kein Pfeiffersches Drüsenfieber"

(rsn) – Androni-Teammanager Gianni Savio hatte sich beim diesjährigen Giro d`Italia viel von José Rujano erhofft. Doch der ehemalige Gesamtdritte der Italien-Rundfahrt enttäuschte auf ganzer Lini

28.05.2012Kein Italiener auf dem Podium in Mailand

(rsn) - Der 95. Giro d ´Italia ist für alle italienischen Fans mit einem traurigem Ergebnis zu Ende gegangen. Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda), Joaquim Rodriguez (Katusha) und Thomas de Gendt (Vaca

28.05.2012Hesjedal: "Ich habe Geschichte geschrieben"

Leipzig/Mailand (dapd). Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) küsste immer wieder das Ahornblatt auf der kanadischen Flagge und ließ sich vor der prächtigen Kulisse des Mailänder Doms als Sieger des G

28.05.2012NetApp überzeugt beim Giro-Debüt

(rsn) - Mit zwei Podiumsplatzierungen und insgesamt acht Top-Ten-Ergebnissen hat das deutsche NetApp-Team beim Giro-Debüt überrascht „Die Mannschaft hat die Erwartungen des Managements bei weitem

27.05.2012Hesjedal taucht Kanada in Rosa

Mailand (dpa/rsn) - Ryder Hesjedal Garmin-Barracuda) hat sich in der 106-jährigen Geschichte des Giro d`Italia als erster Kanadier den Gesamtsieg gesichert.Der einstige Schüler von Lance Armstrong u

27.05.2012 Ryder Hesjedal gewinnt 95. Giro d´Italia

(rsn) - Der 31-jährige Ryder Hesjedal vom Garmin-Barracuda-Team hat den 95. Giro d´Italia gewonnen. Der Kanadier erobert auf der Schlussetappe, dem auf 28,2 Kilometer verkürzten Zeitfahren in Maila

26.05.2012Rodriguez knöpft Hesjedal nur 14 Sekunden ab

(rsn) - Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) träumt schon von Rosa. Der Kanadier hat sich auch auf der 20. Etappe nicht von den Bergspezialisten abhängen lassen. Auf der letzten Bergetappe von Caldes/V

26.05.2012De Gendt zerlegt alle Giro-Favoriten

(rsn) - Der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) hat auch auf der 20. Etappe seinen Anspruch auf den Gesamtsieg des 95. Giro d´Italia untermauert. Auf der letzten Bergetappe von Caldes/Val di

26.05.2012Ullrich: Vorletzte Giro-Etappe ein "Wahnsinnsgerät"

Köln (SID) - Der frühere Radprofi Jan Ullrich hat die vorletzte Etappe des 95. Giro d`Italia als "Wahnsinnsgerät" kritisiert. Steile Anstiege gehörten zwar zum Giro, allerdi

26.05.2012Giro: Heute Entscheidung am Mortirolo

(rsn) - Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) hat gestern auf der 195 Kilometer langen Etappe mit Ziel auf der Alpe di Pampeago seine Ansprüche auf den ersten kanadischen Gesamtsieg beim Giro d´Italia m

25.05.2012Hesjedal: Großer Schritt zum Giro-Sieg

(rsn) - Ryder Hesjedal (Garmin-Baracuda) hat einen großen Schritt in Richtung Gesamtsieg beim Giro d`Italia gemacht und ist dem ersten kanadischen Erfolg in einer der großen Rundfahrten ein gutes St

Weitere Radsportnachrichten

06.09.2025Dujardin schlägt in Baltimore Abrahamsen und Mayrhofer

(rsn) – Sandy Dujardin (TotalEnergies) mag die Ferne. Nachdem der Franzose 2022 bei der Tour of Rwanda (2.1) 2022 seinen ersten Profisieg gefeiert hatte, musste er 3,5 Jahre warten, bevor er seine

06.09.2025Frühe Fluchten in Galizien

(rsn) - Trotz der Strapazen der beiden schweren Vortage gönnt die 15. Etappe der Vuelta den Fahrern keinen Moment zum Durchatmen. Die 167,8 Kilometer von Vegaedo nach Monforte de Lemos starten mit de

06.09.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

06.09.2025Red Bull tritt aus dem Schatten heraus

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe hat sich eine gute Bühne gesucht, um sich aus dem Darstellungsbereich der Nebenrollen weiter nach vorn zu bewegen und zu echten Protagonisten dieser Vuelta a E

06.09.2025Pidcock: “Ich werde besser und besser an diesen langen Anstiegen“

(rsn) – Wer will nochmal? Wer hat noch nicht? Bei UAE - Emirates – XRG darf bei dieser Vuelta a Espana jeder mal gewinnen. Auf der 14. Etappe war Marc Soler an der Reihe. Er behauptete sich als Au

06.09.2025Highlight-Video der 14. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) – Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat auf der 14. Etappe der Vuelta a Espana seinen insgesamt vierten Tageserfolg bei seiner Heimatrundfahrt gefeiert. Der Ausreißer fuhr an den Lagos de

06.09.2025Immer wieder UAE: Soler macht Nummer 7 klar

(rsn - Marc Soler (UAE – Emirates – XRG) hat im Solo die 14. Etappe der Vuelta a Espana 2025 gewonnen. Aus einer 24-köpfigen Ausreißergruppe erwies sich der Spanier bei der Bergankunft als der d

06.09.2025Knees: “Da kommen noch sehr gute Chancen“

(rsn) - Zumindest einen Etappensieg hat Ineos Grenadiers schon auf dem Konto bei der diesjährigen, bis jetzt sehr von Visma - Lease a Bike und UAE - Emirates - XRG dominierten Vuelta a Espana. Die be

06.09.2025Evenepoel wartet wegen Wind auf den Sprint und gewinnt

(rsn) - Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) hat die 5. Etappe der Tour of Britain (2.Pro) gewonnen. Nach 133 von Pontypool hinauf zum The Tumble war er im Sprint der Favoritengruppe schneller als

06.09.2025Bäckstedt wiederholt Vorjahreserfolg

(rsn) – Zoe Bäckstedt (Canyon – SRAM – zondacrypto) hat wie letzte Saison das Zeitfahren der Simac Ladies Tour (2.WWT) gewonnen. Nach 10,2 Kilometern von Doetinchem nach Westendorp feierte die

06.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 14. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als

06.09.2025Red Bull ist zufrieden mit dem “Luxusproblem Doppelspitze“

(rsn) – Nach den ersten 13 Renntagen der Vuelta a Espana kann man bei Red Bull – Bora – hansgrohe guten Mutes aufs das Abschneiden der Doppelspitze zurückblicken. Jai Hindley steht nach dem Ang

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour of South Bohemia (2.2, SVK)
  • Giro della Regione Friuli (2.2, ITA)
  • Tour of Istanbul (2.1, TUR)
  • GP Industria & Artigianato (1.Pro, ITA)
  • Lloyds Bank Tour of Britain (2.Pro, GBR)
  • Radrennen Frauen

  • RiderMan Straßenrennen 2 (BLF, GER)