75. Tour de Suisse

Solo-Soler stürmt ins Gelbe Trikot

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Mauricio Soler (Movistar) hat bei der 75. Tour de Suisse das Gelbe Trikot erobert. Foto: ROTH

12.06.2011  |  (rsn) – Der Kolumbianer Mauricio Soler (Movistar) hat mit seinem Sieg auf der 2. Etappe der 75. Tour de Suisse Zeitfahrweltmeister Fabian Cancellara (Leopard-Trek) im Gelben Trikot des Gesamtführenden abgelöst. Der 28-jährige Kletterspezialist setzte sich über 149 Kilometer von Airolo zur Bergankunft in Crans-Montana als Solist durch und feierte seinen ersten Sieg seit fast vier Jahren.

Soler attackierte auf den letzten rund 1.500 Metern und erreichte mit 12 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD) und den zeitgleichen Titelverteidiger, den Luxemburger Fränk Schleck (Leopard-Trek), das in dem berühmten Skiort gelegene Ziel. "Ich habe gesehen, dass sich Schleck und Cunego gegenseitig beobachteten und habe das ausgenutzt", sagte Soler, der als erster Kolumbianer das Gelbe Trikot der Schweiz-Rundfahrt trägt. "Ich hoffe, dass ich es ein paar Tage behalten kann", so der neue Gesamtführende weiter."

Platz vier belegte der überraschend starke Italiener Danilo di Luca (Katjuscha/+0:16), weitere zwei Sekunden dahinter kam der Niederländer Bauke Mollema (Rabobank) auf Rang fünf. Auf den Plätzen sechs und sieben folgten die beiden US-Amerikaner Levy Leipheimer (RadioShack/+0:34) und Tejay van Garderen (HTC-Highroad/+0:36), der im gestrigen Prolog Zweiter hinter Cancellara geworden war. Bester Schweizer war Mathias Frank (BMC/+0:39), der nach einer starken Vorstellung Aachter wurde.

Bester Deutscher war Linus Gerdemann (Leopard-Trek) als 21., der damit nur zwei Sekunden hinter seinem Teamkollegen Andy Schleck das Ziel erreichte. Der gestrige Fünfte, Andreas Klöden (RadioShack), enttäuschte als 83. mit fast elf Minuten Rückstand zum Tagessieger.

Im Gesamtklassement hat Soler nun 16 Sekunden Vorsprung auf Cunego und 22 auf Mollema. Van Garderen (+0:27) ist Vierter vor Fränk Schleck (+0:31). Frank folgt auf Rang acht.

Gleich nach dem Start wartete der 2478 Meter hohe Nufenenpass auf das Feld, aus dem aber keine Attacken erfolgten und das gemeinsam den Gipfel überquerte. Bezeichnenderweise fuhr mit Heinrich Haussler (Garmin-Cervélo) ein Sprinter als erster über den Gipfel.

In der langen Anfahrt setzten sich der Spanier José Ivan Gutierrez (Movistar) und der Franzose Lloyd Mondory (Ag2R) ab und bestimmten die Etappe bei einem Maximalvorsprung von fünf Minuten bis in den zweiten und letzten Berg des Tages hinein, den sie mit immer noch drei Minuten Vorsprung unter die Räder nahmen.

Im Feld setzten zunächst der Belgier Jan Bakelands (Omega Pharma-Lotto) und kurz darauf der Niederländer Peter Weening (Rabobank) Attacken, doch nachdem die beiden Ausreißer wieder gestellt waren, sorgte der Titelverteidiger dafür, dass die zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich geschrumpfte Kopfgruppe endgültig zerfiel. Fränk Schleck zog 12 Kilometer vor dem Ziel davon und ließ unter anderem auch seinen Bruder Andy hinter sich.

Aus der neuen Spitzengruppe heraus sicherte sich der Schweizer Mathias Frank (BMC) die elf Kilometer vor dem Ziel gelegene Bergwertung der 1. Kategorie. Danach zog der letztjährige Gewinner des Bergtrikots mit dem Niederländer Steven Kruijswijk (Rabobank) und Di Luca auf einem welligen Abschnitt davon.

Doch Schlecks Teamkollege Jakob Fuglsang führte die Verfolger wieder an das Trio heran, bevor der Leopard—Kapitän mit einer weiteren Attacke die zu diesem Zeitpunkt nur noch 14-köpfige Spitzengruppe sprengte. Bis auf Cunego und Soler konnte niemand dem Luxemburgischen Meister folgen. Im Finale parierte Schleck zunächst Cunegos Angriff, bevor Soler die Situation nutzte und die beiden Favoriten mit seiner Attacke überraschte und die zu seinem Sieg in Crans Montana führte.

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