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18.06.2011 | (rsn) – Am vorletzten Tag der Tour de Suisse hat Peter Sagan (Liquigas-Cannondale) seinen zweiten Tagessieg gefeiert. Der 21 Jahre alte Slowake setzte sich auf der 8. Etappe über 167,3 Kilometer von Tübach nach Schaffhausen im Sprint einer rund 30 Fahrer starken Spitzengruppe deutlich vor dem Australier Matthew Goss (HTC-Highroad) und dem Briten Ben Swift (Sky) durch und sicherte sich auch den Sieg in der Punktewertung. Sagan hatte bereits die schwere 3. Etappe nach Grindelwald gewonnen.
Hinter dem Spitzentrio folgten der Spanier Koldo Fernandez (Euskaltel), der norwegische Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) und Fernandez’ Landsmann José Joaquin Rojas (Movistar). Auf Platz sieben war Gerald Ciolek (Quick Step) bester deutscher Fahrer.
Der Italiener Damiano Cunego (Lampre-ISD) kam in der ersten Gruppe ins Ziel und konnte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung sogar ausbauen, da der bisherige Zweite Bauke Mollema (Rabobank), sich in der abgehängten Gruppe fast 50 Sekunden Rückstand einhandelte. Allerdings hatte der Niederländer großes Pech, da er in Folge eines platten Reifens rund 15 Kilometer vor dem Ziel zurückfiel. Neuer Zweiter ist dessen Teamkollege und Landsmann Steven Krujiswijk (+1:36) vor Titelverteidiger Fränk Schleck (Leopard-Trek/+1:41). Das Team des Luxemburgers hatte im Finale das Tempo in der Spitzengruppe hochgehalten und dafür gesorgt, dass es nicht mehr zum Zusammenschluss kam.
Mollema (+2:11 Minuten) fiel auch noch hinter den US-Amerikaner Levi Leipheimer (RadioShack/+1:59) zurück und ist jetzt nur noch Fünfter.
Bei anfangs regnerischem und kaltem Wetter gelang vier Fahrern schon kurz nach dem Start die Flucht. Der Pole Jaroslaw Marycz (Saxo Bank-SunGard), der Italiener Luca Paolini (Katjuscha), der Spanier Francisco Ventoso (Movistar) und der Tscheche Jan Barta (NetApp) spielten allesamt im Gesamtklassement keine Rolle mehr und konnten sich deshalb schnell absetzen und einen Maximalvorsprung von acht Minuten (bei km 70) absetzen.
Mit zunehmend besser werdenden Wetter kam auch das von Lampre-ISD, Omega Pharma - Lotto und AG2R und später auch Liquigas-Cannondale angeführte Feld immer näher an die Ausreißer heran, die 38 Kilometer vor dem Ziel plötzlich nur noch zu Dritt waren. Barta, der sich bereits auf der 5. Etappe als Ausreißer hervor getan hatte, war in einer Kurve weggerutscht, fand nach seinem Sturz aber schnell wieder aufs Rad und jagte seinen Begleitern hinterher. Acht Kilometer später war der 26-Jährige wieder in der Spitzengruppe zurück. Doch lange konnte sich Barta nicht darüber freuen. Denn kurz darauf hängten Paolini and Marycz ihre beiden Fluchtgefährten ab.
Im Feld sorgte Ventosos Team mit einer Tempoverschärfung an der Siblingerhöhe (4. Kat.) dafür, dass sich das Feld teilte und eine etwa 30 Fahrer starke erste Verfolgergruppe bildete. Hauptleidtragende waren Sprinter wie Mark Cavendish (HTC-Highroad) und André Greipel (Omega Pharma-Lotto). Andy Schleck sicherte sich an der Bergwertung den letzten Punkt und damit auch das Bergtrikot der Tour de Suisse.
Im Finale spannte sich Leopard-Trek mit Andy Schleck, Jens Voigt, Linus Gerdemann und Maxime Monfort vor die Gruppe, um Mollemas Rückkehr zu verhindern, der 15 Kilometer vor dem Ziel wegen eines Plattfußes zurück gefallen war. Aber auch Garmin-Cervélo und Sky schickte auf den letzten Kilometern Fahrer an die Spitze. Bei hohem Tempo waren Paolini and Marycz 12 Kilometer vor dem Ziel gestellt. Kurz darauf gab Mollema, der aus dem zweiten Feld davon gezogen war, seinen Versuch auf, doch noch den Sprung nach vorn zu schaffen. Neun Kilometer vor dem Ziel betrug der Abstand zwischen den beiden Hauptgruppen schließlich rund 50 Sekunden – deutliches Indiz dafür, dass die Tempoarbeit von Leopard-Trek erfolgreich war.
Im Finale vereitelten die Sprintermannschaften noch eine Attacke des Niederländers Wouter Poels (Vacansoleil-DCM), bevor sich Sagan im Zielsprint ganz souverän seinen zweiten Tagessieg und letztlich auch das Blaue Trikot des besten Sprinters dieser Rundfahrt sicherte.
Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt am Sonntag im 32 Kilometer langen Schaffhausen. Angesichts seines deutlichen Vorsprungs auf die nicht unbedingt als begnadete Zeitfahrer bekannten Kruijswijk und Fränk Schleck kann Cunego das Rennen relativ entspannt in Angriff nehmen. Größere Gefahr könnte ihm da noch vom 37 Jahre alten Leipheimer drohen, der aber bereits 1:59 Minuten Rückstand aufweist.
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