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10.07.2010 | (rsn) - Vier Experten stehen in den kommenden drei Wochen bereit, um den Lesern auf Radsport News Fragen zur Tour de France zu beantworten!
Frage an Ronny Scholz: Auf der 6. Etappe hat sich - wie schon bei der gesamten Tour - die Ausreißergruppe des Tages
direkt nach Etappenstart gefunden. Warum geht das in diesem Jahr so fix, während sich die Fahrer in den vergangenen Jahren meistens lange und erbitterte Kämpfe geliefert hatten?
Ronny Scholz: Ich habe während meiner fünf Tourteilnahmen öfter erlebt, dass schnell eine Gruppe ging. Dass es jetzt gleich sechs Tage hintereinander so war, hat verschiedene Gründe.
Damit eine Gruppe eine Chance hat, muss sie aus den richtigen Leuten bestehen - sprich ein Franzose sollte dabei sein und fürs Klassement und den Sprint ungefährliche Fahrer aus Mannschaften, die man fahren lassen kann. Da ist immer sehr viel Politik dabei, die aus den Mannschaftsautos hinter dem Feld betrieben wird, wenn es darum geht eine ungefährliche Gruppe zustande zu bekommen. Dazu kommen noch Eitelkeiten und Sympathien bzw. Antipathien unter den Fahrern, die eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen. Und schließlich muss auch eine Portion Glück dabei sein.
Ein Grund dafür, dass es dieses Jahr so schnell geht, könnte meiner Meinung nach sein, dass immer mehr Mannschaften - etwa mit einem Sprinter und einem Klassementfahrer - breiter aufgestellt sind und so nicht die Notwendigkeit sehen, unbedingt in einer Gruppe vertreten zu sein.
Eine definitive Erklärung, weshalb es ausgerechnet in diesem Jahr immer so schnell geht habe ich aber nicht. Aber gerade das macht den Radsport ja so spannend - er ist unberechenbar und selbst wenn man denkt, dass man alles weiß, wird man immer wieder überrascht.
Unsere Experten sind Simon Geschke (Skil Shimano), die beiden ehemaligen Profis Jörg Ludewig (u.a. T-Mobile- und Wiesenhof) und Ronny Scholz (Gerolsteiner, Milram) sowie der derzeit als Amateur erfolgreiche Sven Krauss (früher Gerolsteiner). Sie beantworten am Ende jeder Etappe Fragen zum Rennen.
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