64. Vuelta a Espana: Cesar siegt am Tag der Spanier

Valverde fährt Evans aus dem Gold-Trikot

Foto zu dem Text "Valverde fährt Evans aus dem Gold-Trikot"

Alejandro Valverde (Caisse d´Epargne) und Cadel Evans (Silence-Lotto) im Finale der 9. Etappe der Vuelta a Espana

Foto: ROTH

07.09.2009  |  (rsn) – Die zweite Bergetappe der 64. Vuelta a Espana wurde zum Tag der Spanier. Gustavo Cesar (Xacobeo Galicia) gelang nach 188,8 Kilometern von Alcoy nach Xorret del Cati der erste Tagessieg für die Gastgeber, sein Landsmann Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) fuhr als Etappendritter dank einer Zeitgutschrift den Australier Cadel Evans (Silence-Lotto) aus dem Gold-Trikot. Tageszeitwer wurde der Italiener Marco Marzano (Lampre/+0:21). Valverde gewann den Sprint der Favoritengruppe 40 Sekunden hinter Cesar und hat jetzt sieben Sekunden Vorsprung auf Evans und 36 auf den Niederländer Robert Gesink (Rabobank).

Zu den Geschlagenen zählten die beiden Spanier Samuel Sanchez (Euskaltel) und Ezequiel Mosquera (Xabobeo Galicia), die im extrem steilen letzten Anstieg des Tages das Tempo nicht mehr mitgehen konnten. Keine Rolle im Kampf um den Tagessieg spielte auch der Italiener Damiano Cunego (Lampre), der die erste Bergetappe am Sonntag für sich entschieden hatte.

Sieben Bergpreise - zwei der 3., vier der 2. und einer der 1. Kategorie - standen im Profil des zweiten Bergabschnitts der 64. Vuelta a Espana. Fast unmittelbar nach Start des Rennens machten sich sieben Ausreißer auf und davon. Die Spanier David de la Fuente (Fuji-Servetto), Javier Ramirez (Andalucia), Julian Sanchez (Contentpolis) und Gustavo Cesar (Xacobeo Galicia), der Estnische Meister Rein Taaramae (Cofidis), der Italiener Marco Marzano (Lampre) sowie der Belgier Stijn Devolder, dessen Quick Step-Team die Aufgaben von Carlos Barredo und Sprinter Allan Davis zu verkraften hatte, konnten bei nicht sehr hohem Tempo einen Maximalvorsprung von rund sieben Minuten herausfahren.

Bei strahlendem Sonnenschein ließ das Feld Silence-Lotto, die Mannschaft des Gesamtführenden Cadel Evans, die Nachführarbeit verrichten. Das belgische Team schlug ein kontrolliertes Tempo ein, rund 40 Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung der Spitzengruppe noch rund sechs Minuten – was auch damit zusammenhing, dass der bestplatzierte der Ausreißer, de la Fuente, gut 13 Minuten Rückstand auf Evans hatte. Der 28-Jährige sammelte dafür an den Bergwertungen fleißig Punkte und katapultierte sich in der Sonderwertung von Platz 20 auf Rang zwei, nur einen Punkt hinter dem führenden Franzosen David Moncoutié (Cofidis).

Erst im letzten Anstieg des Tages, dem nur knapp fünf Kilometer langen, aber bis zu 20 Prozent steilen Alto de Catí (Kat. 1), überschlugen sich die Ereignisse. Aus der Spitzengruppe heraus attackierte früh Taaramae – zu früh, wie sich an den steilsten Passagen des Berges herausstellen sollte, als der junge Este völlig einbrach. Besser teilten sich de la Fuentes, Cesar und Marzano ihre Kräfte ein, die noch vor der Bergwertung am ausgepumpten Spitzenreiter vorbeizogen.

Im Feld entbrannte derweil der Kampf ums Gold-Trikot zu voller Heftigkeit. Zunächst setzte sich Joaquin Rodriguez ab - wohl mehr ein Schachzug seines Caisse d’Epargne-Teams als ein ernst gemeinter Griff nach dem Tagessieg. Als der souverän wirkende Evans beschleunigte und die Verfolger wieder an den Valverde-Edelhelfer heranführte, konnte Rodgriuez seinem Kapitän zumindest für kurze Zeit als Lokomotive dienen.

Schließlich übernahm Valverde selber das Kommando, ohne allerdings Evans, den sehr starken Italiener Ivan Basso (Liquigas) und Gesink wirklich abschütteln zu können. Während vorne der 29 Jahre Cesar in der Abfahrt ungefährdet seinem bis dahin größten Karriereerfolg entgegenjagte, setzte sich de la Fuentes noch vor der Bergwertung aus der Verfolgeruppe um Valverde ab, wurde aber kurz vor dem Zielstrich noch gestellt.

Auf den letzten Metern trat der Top-Favorit dieser Rundfahrt nochmals an und profitierte davon, dass Evans in der letzten Kurve zwischen Gesink und einem Streckengitter eingebaut wurde. Der Gesamtführende kam als Sechster hinter de la Fuente und Gesink ins Ziel und musste nach nur einem Tag das Gold-Trikot wieder abgeben. Basso belegte als Letzter dieser Gruppe Platz sieben. Achter wurde mit Javier Ramirez (Andalucia/+0:53) ein weiterer Spanier, auf Platz neun rollte Rodriguez ins Ziel. Der US-Amerikaner Tom Danielson (Garmin-Slipstream) hatte als Zehnter bereits 1:12 Minuten Rückstand auf den Tagessieger.

In der Gesamtwertung festigten sich auf den vorderen Plätzen die Verhältnisse. Hinter dem Führungstrio Valverde, Evans und Gesink folgt Danielson (+0:51) auf Platz vier, Basso verbesserte sich auf Position fünf (+0:53). Samuel Sanchez, der 45 Sekunden einbüßte, fiel auf Rang sechs zurück und hat bereits über eine Minute Rückstand.

Eine ausführliche Schilderung des Etappenverlaufs finden Sie in unserem LIVE-Ticker.

Mehr Informationen zu diesem Thema

26.09.2009Roels hatte Vertrag schon vor Platz drei in der Tasche

(rsn) - Vor knapp einer Woche ging für Dominik Roels (Milram) die erste dreiwöchige Landesrundfahrt erfolgreich zu Ende. "Ich habe mich oft in Gruppen gezeigt und mit dem dritten Platz mein bestes

21.09.2009Greipel: "Eine überwältigende Vuelta"

(rsn) – Vier Etappensiege, Grünes Trikot, zwei Tage im Goldtrikot – André Greipel (Columbia HTC) hat eine sensationelle Spanien-Rundfahrt absolviert. Der Hürther dominierte die Sprintankünfte

20.09.2009Valverde: Vuelta-Sieger auf Abruf?

(sid/(rsn) - In Italien unerwünscht, in Spanien ein neuer Radsport-Held: Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) hat zum ersten Mal in seiner Karriere die Vuelta gewonnen und sich als Dopingsünder e

20.09.2009Greipel und Valverde triumphieren in Madrid

Madrid (dpa/rsn) - Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) und André Greipel (Columbia HTC) haben der 64. Spanien-Rundfahrt den Stempel aufgedrückt. Der 29-jährige Spanier gewann eine Woche vor der

19.09.2009Valverde trägt Gold nach Madrid

(rsn/dpa) - Alejandro Valverde (Caisse d`Epargne) ist sein erster Vuelta-Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen. Dem umstrittenen Spanier genügte im 28 Kilometer langen Einzelzeitfahren am Vorschlusstag ei

19.09.2009Breukink: "Gesink ist sehr enttäuscht"

(rsn) – Robert Gesink hatte bei der Vuelta das Podium schon vor Augen. Ein Sturz auf der 17. Etappe und die dabei erlittenen Verletzungen machten dem Rabobank-Kapitän jedoch einen gewaltigen Strich

18.09.2009Valverde steht kurz vor Vuelta-Triumph

(rsn) - Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) ist bei der Vuelta a Espana auf dem Weg zu seinem ersten Gesamtsieg bei einer dreiwöchigen Rundfahrt kaum noch zu stoppen. Auf der 19. Etappe von Avila

18.09.2009Cobo siegt, Gesink verliert Rang zwei

(rsn) - Der Spanier Juan José Cobo (Fuji Servetto) hat die letzte Bergeteappe der Vuelta a Espana gewonnen. Auf dem 180 Kilometer langen Teilstück von Ávila nach La Granja löste sich Cobo kurz vo

18.09.2009Schröder muss Saison wegen Schulterverletzung beenden

(rsn) – Björn Schröder hat sich bei seinem Sturz auf der 4. Etappe der Vuelta a Espana schwerer verletzt als zunächst vermutet und muss die Saison beenden. Wie eine in Berlin am Donnerstag vorgen

18.09.2009Gesink leidet für das Vuelta-Podium

(rsn) – Kann Robert Gesink auf der letzten Bergetappe der Vuelta noch einmal attackieren? Nach seinem schlimmen Sturz am Mittwoch war fraglich, ob der junge Rabobank-Kapitän die gestrige Etappe üb

17.09.2009"Ich wusste nicht, ob ich noch siegen kann"

(rsn) – Philip Deignan hat auf der 18. Etappe der Vuelta a Espana den bisher größten Sieg seiner Karriere eingefahren. Der 26-jährige Cervélo-Profi setzte sich über 165 Kilometer von Talavera d

17.09.2009Deignan nach Ausreißercoup in Top Ten

(rsn) – Philipp Deignan (Cervélo TestTeam) ist bei der Vuelta a Espana der nächste Ausreißersieg gelungen. Der 26-jährige Ire setzte sich über 165 Kilometer von Talavera de la Reina nach Avila

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2024Kräftezehrendes Jahr mit zwei Grand Tours

(rsn) – Die Ambitionen von Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) waren vor dem Jahr 2024 berechtigter Weise groß. Denn der Österreicher konnte auf eine erfolgreichste Saison zurückblicken,

25.12.2024Alles offen nach einer erfolgreichen Saison

(rsn) - Das Resümee ihrer ersten vollständigen Profi-Saison dürfte durchweg positiv für die Schweizerin Elena Hartmann vom Team Roland ausgefallen sein. Erst vor zwei Jahren gelang der inzwischen

25.12.2024Traum erfüllt und doch unzufrieden

(rsn) – Es gibt durchaus einfachere Aufgaben als die Saison 2024 von Pascal Ackermann zu bewerten. Auch er selbst ist da ein wenig zwiegespalten. Schließlich hat er es mit dreißigeinhalb Jahren en

25.12.2024Meistertitel das Highlight im insgesamt bislang besten Jahr

(rsn) - Die abgelaufene Saison wird Franziska Koch vom Team dsm-firmenich - PostNL wohl noch länger in Erinnerung bleiben - war es doch mit Abstand ihre erfolgreichste, seit sie im Jahr 2019 beim Tea

25.12.2024Auch Colombo und vier Kollegen verlassen Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

25.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2024

(rsn) - Wie bei den Männern so blicken wir traditionell am Jahresende auch auf die Saison der Frauen zurück und stellen die besten 15 Fahrerinnen unserer Jahresrangliste vor. Wir haben alle UCI-Ren

25.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

24.12.2024Der größte Sieg war jener über Long-Covid

(rsn) – Es war eine Saison voller Höhen und Tiefen für Marlen Reusser (SD Worx – Protime), wobei vor allem in der zweiten Saisonhälfte die Tiefe übernahm – und zwar komplett. Denn die Schwe

24.12.2024Top-Sprinter mit starkem Sinn für Realismus

(rsn) - Mit zwei Siegen und insgesamt 21 Top-Ten-Resultaten bei UCI-Rennen zeigte Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) auch 2024, dass er zu den schnellsten Männern im Feld zählt. Mit seiner Saison w

24.12.2024Mit 36 Jahren noch immer einer der Besten

(rsn) – Seit vielen Jahren gehört Riccardo Zoidl (Felt – Felbermayr) zu den absolut besten Fahrern Österreichs. 2013 erlebte er seinen absoluten Durchbruch, wo er sich mit zahlreichen Rundfahrts

24.12.2024Hamilton bricht sich das Schlüsselbein bei Trainings-Crash

(rsn) – Chris Hamilton, Tim Naberman und Oscar Onley sind am letzten Tag des Dezember-Trainingslagers des Teams dsm-firmenich – PostNL, das ab Januar Picnic – PostNL heißen wird, gestürzt. Wä

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine