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25.07.2009 | (rsn) - Schön, dass die Ü35-Wertung ihn hat: Lance Armstrong ist begnadet. Ein Riese auf dem Rad, Wahnsinn, was der im Rennsattel zustande bringt. Er ist beispiellos. Dummerweise beschränkt sich diese Famosität beim Lance ausschließlich auf das Radfahren. Was anderes kann er nicht. Kann ihm wiederum egal sein, allerdings reißt er mit dem Allerwertesten um, was er vorher mühsam aufgebaut hat.
So auch jetzt wieder. Die Radsportwelt findet ihn langsam ansatzweise sympathisch. Nein, das ist das verkehrte Wort. Sie findet ihn in Ansätzen erträglich. Und dann greift er - mal wieder - so tief ins Klo, dass man an seiner Zurechnungsfähigkeit zweifelt. „Am Ventoux gibt es Krieg“, grunzte er ins Mikrofon. So seicht kann ein Gemüt doch kaum sein. Hallo, Herr Armstrong, dies ist der Berg, an dem vor 42 Jahren Tom Simpson sein Leben ließ. Oder waren Sie, als Sie dies brabbelten, gerade auf dem Mond?
Wie stellt sich der Lance denn den Krieg heute Nachmittag vor? Übernimmt er die Rolle des Kriegsministers? Ist es gar ein Heiliger Krieg, den er führt? Oder nur ein Eiliger Krieg, weil er schnell zum Gipfelkreuz gelangen möchte? Ein Kreuzzug zum Schleck, sozusagen. Lance will wohl einfach wie in alten Zeiten den Sheriff geben. Wenn seine Entgleisung nicht intellektuell betrachtet so erbärmlich wäre, könnte man das glatt lustig finden.
Nur so zum Spaß ein Auszug aus der „Lancer Konvention“ für den morgigen Anstiegskrieg mit Gebirgsjäger Armstrong, dem Warlance, dem Mann mit dem bewaffneten Schirm, äh, Charme:
1. Wer attackiert, bevor Lance es erlaubt, begeht ein Kriegsverbrechen. Strafe: Konterattacke von Contador inklusive Stinkefingerzeigen, dazu böse Schelte bei der Pressekonferenz und Nachkarten noch in zehn Jahren.
2. Defekte im Anstieg werden mit Reparationszahlungen beglichen.
3. Söldner des Astana-Platoons, die dem Lance keinen Feuerschutz geben, machen sich der Kriegsdienstverweigerung schuldig, was nicht unter „Tour des Lebens“-Lesen unter zehn Stunden bestraft wird.
4. Die Begleitwagen werden nicht informiert, sondern alarmiert.
5. Lancenunwürdige Angriffe auf General Hilfsmotor Armstrong sind verboten. Dazu zählen Tempoverschärfungen von Colonel Contador und Sergeant Schleck.
6. Einzig und allein Lance bestimmt die Gerefordnung. Pardon: Gefechtsordnung.
7. Alle Rennräder werden zu Kettenfahrzeugen ernannt. Wer vorn ein zweites Kettenblatt montiert hat, gilt als Memme und bekommt einen Job in der Schreibstube.
8. Verpflegung gibt’s von Marke Tender.
9. Plündern ist strengstens untersagt. Wer einem Pedal-Kameraden den Energieriegel mopst, bekommt für den Rest der Tour nur noch Hartkekse aus dem EPO, Quatsch: EPA.
10. Statt GPS wird Radar eingesetzt
11. Wer mit mehr als zehn Minuten Rückstand den Gipfel des Ventoux erreicht, wird fortan als Kriegsversehrter bezeichnet. Der Erste auf dem Berg bekommt das Full Metal Trikot übergestreift. Es enthält viel Eisen und Mineralstoffe wie Uran und Plutonium.
12. Chemische Waffen sind erlaubt (weiß Didi Teufel, warum)
13. und so weiter
14. (alle Angaben mit Gewehr)
Man kann es sich ja schon ausmalen, was heute passiert. „Blitzkrieg-Bob“ Bruyneel funkt bei 10 Prozent Steigung „Private Powler“ Klöden an: „Foxtrott, Tango, Taktstock. Hilde, bitte kommen.“ „Charly, Gaul, Nordpups. Hier Hilde.“ „Delta, Epo, Apotheke. Attackier’ mal auf dem großen Kettenblatt.“ „Rogers, Michael.“ Als Klöden mit puterrotem Gesicht nach einer Viertelumdrehung das Pedal abreißt, geht er vornüber baden – in den Schützengraben, um im Bild zu bleiben. Hilde: „Over.“ Blitzkrieg-Bob: „Na, Bravo.“
Währenddessen treibt dem Lance der Schweiß die Tarnfarbe aus dem Gesicht. Und dann wird der „Rambo für Arme“ wieder von der Realität eingeholt: Andy Schleck schaltet hoch, lanciert wie aus der Pistole geschossen seinen Angriff – Lance hingegen geht mit fliegenden Fahnen unter.
Dann sind die Fronten geklärt. Popovych sagt zum Lance: „Krieg Dich wieder ein.“ Nach der Etappe erklärt Lanzer Armstrong, er sei falsch verstanden worden. Er habe gesagt, dass er am Ventoux „kriecht“, und nicht „Krieg“ macht. Wie dem auch sei: Lance lernt’s nicht. Aber wer schnell Radfahren kann, braucht auch nichts zu lernen. Es gibt Gipfelstürmer, die gleichzeitig Tiefflieger sind. Und jeder kriegt, was er bekommt, oder so.
SN-Wertung Graues Trikot:
1. Stephane „Gou-Gou“ Goubert
2. Schorse Hincapie +8:33
3. Christophe „Mo-Mo“ Moreau +17:19 4. Lenz + 40:34*
5. Marzio Bruseghin +1:23:44
6. Jose-Luis Arrieta +1:26:31
7. Joan Horrach +1:30:07
8. Inigo Cuesta +1:31:19
9. Bingen Fernandez +2:09:03
10. Matteo Tosatto +2:13:30 9
11. Super-Stu O'Grady +2:23:2
12. Steven de Jongh +3:04:13
*Lenz sind nachträglich 55 Minuten Zeitstrafe aufgebrummt worden, weil er die Doping-Kontrolleure im Astana-Hotel exakt so lange mit Kaffee statt Urin abspeiste.
Etappensiege Ü35:
Levi 2, Hincapie 6, Voigt 1, Moreau 2, O’Grady 1, de Jongh 2, Lenz 3, Goubert 1, Astana: 1; Graues Trikot H.C.: Jens Voigt
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