61. Dauphiné Libéré: Spanier holt sich Gelbes Trikot

Valverde überlässt am Mont Ventoux Szmyd den Sieg

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Sylvester Szmyd (Liquigas) gewinnt die 5. Etape der 61. Dauphiné Libéré

Foto: ROTH

11.06.2009  |  (rsn) – Alejandro Valverde (Caisse d’Epargne) lassen die Verbotsdiskussionen um seinen Tour-Start offensichtlich kalt. Der 29 Jahre alte Spanier, bei der 61. Dauphiné Libéré am Start, obwohl er vom Italienischen Olympischen Komitee (CONI) wegen Dopings für zwei Jahre gesperrt worden ist, eroberte auf der 5. Etappe über 154 Kilometer von Valence hinauf zum Mont Ventoux nach einer Attacke gut neun Kilometer vor dem Ziel das Gelbe Trikot vom Australier Cadel Evans (Silence-Lotto).

Den Tagessieg überließ Valverde dem Polen Sylvester Szmyd (Liquigas), mit dem er gemeinsam das 1.909 Meter hoch gelegene Ziel erreichte. Tagesdritter wurde der Spanier Haimar Zubeldia (Euskaltel), Vierter der Niederländer Robert Gesink (Rabobank). Evans erreichte als Sechster hinter dem überraschend starken Dänen Jakob Fuglsang (Saxo Bank) das Ziel, der Spanier Alberto Contador (Astana) wurde Achter. Zwischen die beiden Topfavoriten schob sich noch der Franzose David Moncoutié (Cofidis) auf Rang sieben.

Valverde, dessen Start bei der Tour de France unwahrscheinlich ist, führt jetzt mit 16 Sekunden auf Evans und 1:04 Minuten auf Contador, der im Schlussanstieg wie bereits angekündigt nicht attackiert hatte und auf den letzten Metern noch von Evans distanziert wurde. Bester deutscher Fahrer war Christian Knees (Milram), der knapp sechs Minuten hinter dem Tagessieger das Ziel erreichte.

Bei hohem Tempo konnten sich erst im zweiten Renndrittel vier Ausreißer vom Feld absetzen. Der Franzose Christophe Kern (Cofidis), der Belgier Frederik Willems (Liquigas) sowie die beiden Spanier Jose-Luis Arrieta (Ag2r) und Alan Perez (Euskaltel) fuhren zwischenzeitlich mehr als acht Minuten Vorsprung auf das Feld heraus, in dem ab etwa Rennkilometer 90 das Tempo erhöht wurde. Das Quartett erreichte den Fuß des 21 Kilometer langen Anstiegs in Bedoin rund fünf Minuten vor dem Feld, in dem sich Rabobank für seinen Kapitän Gesink an die Spitze spannte. An der Spitze musste zuerst Perez reißen lassen, kurz darauf folgten Willems und Kern, der dann aber wieder zu Arrieta aufschließen konnte.

Als Folge mehrerer Attacken aus dem Feld heraus – unter anderem versuchte es der Giro-Fünfte Ivan Basso (Liquigas) - bildete sich eine kleine Verfolgergruppe um Evans, Gesink, Contador und Valverde. Dem entschlossenen Antritt des Titelverteidigers gut neun Kilometer vor dem Ziel konnte oder wollte niemand folgen. Valverde schloss schnell zu Basso, Zubeldia und Szmyd auf und führte die Gruppe zu Kern und Arrieta. Mit einem erneuten Antritt konnte der Caisse d'Epargne-Kapitän mit Ausnahme von Szmyd alle seine Konkurrenten abschütteln.  

Während Valverde zunächst allein die Führungsarbeit leistete, herrschte bei den Verfolgern Uneinigkeit. Es war schließlich Gesink, der die Nachführarbeit übernahm. Aber der 22 Jahre alte Kletterspezialist blieb in der sieben Fahrer kleinen Gruppe auf sich allein gestellt. Evans, vor allem aber Contador machten keinerlei Anstalten, sich an der Nachführarbeit zu beteiligen, so dass Valverde und Szmyd ihren Vorsprung auf über zwei Minuten ausbauen konnten. Mehrere halbherzige Attacken von Vicenzo Nibali (Liquigas), Moncoutié und dem Russen Vladimir Efimkin (Ag2r) blieben erfolglos.

Nachdem sich Valverde und Szmyd rund sechs Kilometer vor dem Ziel kurz abgesprochen hatten, beteiligte sich auch der 31-jährige Pole auf den letzten Kilometern durch die Geröllwüste des Ventoux an der Führungsarbeit. Im Finale musste Szmyd dann aber völlig überraschend reißen lassen, woraufhin Valverde in der letzten Kurve das Tempo herausnahm und auf seinen Ausreißerkollegen wartete, der schließlich noch an ihm vorbei zog und seinen ersten Saisonsieg feierte.

Der bisherige Gesamtdritte Bert Grabsch (Columbia-Highroad), der am Mittwoch das Einzelzeitfahren vor Evans gewonnen hatte, spielte wie erwartet keine Rolle. Als 88. der harten Etappe verlor er fast 18 Minuten. Damit fiel der Zeitfahrweltmeister vom dritten auf den 61. Gesamt- Rang (16:50 Minuten hinter Valverde) zurück. Bester Deutscher ist jetzt Milram-Kapitän Knees als 18. des Gesamtklassements.

Eine ausführliche Übersicht über den Rennverlauf finden Sie in unserem Live-Ticker.

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