--> -->
14.12.2025 | (rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg der Karriere und eine Krankheit bei der WM waren nicht genug – zu guter Letzt sorgte auch noch die Fusion seiner Mannschaft Intermarché – Wanty mit Lotto für Schlagzeilen in der rennfreien Zeit.
Dabei muss sich Zimmermann aber keine Sorgen mehr um seinen Arbeitsplatz machen. Wie sein Landsmann Jonas Rutsch wird auch der Deutsche Meister 2026 zum Aufgebot von Lotto – Intermarché gehören. Zum Zeitpunkt des Gesprächs hielt sich Zimmermann gegenüber RSN diesbezüglich aber noch bedeckt. ___STEADY_PAYWALL___
Wie im Vorjahr, als er Zwölfter bei der Tour Down Under (2.UWT) und Dritter beim Cadel Evans Great Ocean Road Race (1.UWT) wurde, startete der 28-Jährige seine Saison in Australien. Diesmal aber blieben die Ergebnisse aus. Dass es auf dem fünften Kontinent nicht ganz so gut lief wie 2024, hatte wohl einen einfachen Grund: eine andere Saisonplanung.
Georg Zimmermann (Intermarché - Wanty) feierte bei der Abruzzen-Rundfahrt (2.1) seinen ersten Rundfahrtsieg. | Foto: Cor Vos
Zwölf Monate zuvor hatte sich Zimmermann erstmals in seiner Karriere an einer Nordklassiker-Kampagne versucht. Nennenswerte Erfolge erzielte er dabei nicht – und so wurden 2025 die Rennen in Flandern wieder aus seinem Programm genommen. “Die sind auch nicht mehr geplant. In einem belgischen Team gibt’s dafür genug Spezialisten“, erzählte er nun mit Blick auf die Zukunft.
Statt sich über Kopfsteinpflaster zu quälen, fuhr Zimmermann nach Italien. “Eigentlich war der Plan, die Abruzzen-Rundfahrt als Vorbereitung zu nutzen und bei den Ardennenklassikern auf Ergebnis zu fahren“, verriet der Intermarché-Profi. Doch schon am zweiten Tag zeigte er gute Beine, auch wenn er im Finale vergeblich versuchte, dem Tagessieger Rui Oliveira (UAE – Emirates – XRG) bei dessen Attacke zu folgen.
Auch einen Tag später reichte es nicht zum Etappensieg, weil Edison Alejandro Callejas (Petrolike) am Fuß der Schlusssteigung davongefahren war. Zimmermann aber war danach am Berg der Beste der Favoriten, sicherte sich den zweiten Platz und zum zweiten Mal in seiner Karriere ein Führungstrikot. Was folgte, war eine chaotische Schlussetappe, bei der Zimmermann aber Übersicht und Kontrolle behielt.
Bei der Tour schied Zimmermann nach einem Sturz lädiert aus. | Foto: Cor Vos
“Am Ende habe ich die Rundfahrt gewonnen und in den Ardennenklassikern Louis Barré geholfen“, so Zimmermann über seinen ersten Erfolg bei einer Mehretappenfahrt und den danach anstehenden Rennen. In seiner Rolle als Domestik kam er beim Amstel Gold Race (1.UWT) nicht über Platz 31 hinaus, bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (1.UWT) erreichte er das Ziel auf Rang 48. Barré wiederum feierte in den Niederlanden als Sechster seinen internationalen Durchbruch. “Das hat dann auch gepasst“, resümierte Zimmermann den April.
Im Juni begann er mit seiner Vorbereitung auf die Tour de France. Bei der Tour de Suisse wollte er sich die nötige Rennhärte holen – und tat das schon zum Auftakt als einer von 26 starken Ausreißern, die das Feld in einer Regenschlacht hinter sich ließen. Im schweren Finale konnte er nicht mit den Besten mitklettern und wurde belegte den 13. Platz, doch auch er hatte sich einen Vorsprung auf einige Klassementfahrer erarbeitet.
“Rückwirkend hätten wir bei der Tour de Suisse früher auf das GC schauen sollen. Am Anfang habe ich zweimal mehr Zeit als nötig liegen lassen. Das hat am Ende ein paar Plätze im GC gekostet“, erinnerte er sich. Damit meinte Zimmermann die 3. und 4. Etappe, auf denen er jeweils nicht mit der Gruppe der guten Kletterer ins Ziel kam. Auf dem schweren fünften Teilstück nach Santa Maria in Calanca wurde er dann 18. und die Bergankunft in Emmetten beendete er sogar als Zwölfter. Nach dem Zeitfahren am Schlusstag rangierte Zimmermann im Klassement auf Position 15 und war damit zweitbester Deutscher hinter Lennard Kämna (Lidl – Trek), der Sechster wurde.
Auf dem schweren Parcours der Deutschen Meisterschaften zwei Wochen später gehörte das Duo zu den Topfavoriten – beide waren dann auch Teil der Vierergruppe, die in Linden um den Titel spurten sollte. Aus dem Windschatten von Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) heraus schoss Zimmermann schließlich zum größten Erfolg seiner Karriere.
“Die DM war mein Highlight und ich werde jeden Tag wieder dran erinnert, wenn ich mich fürs Training fertigmache“, freute sich Zimmermann über das Meistertrikot. In dem sollte er aber vorläufig für gerade mal nur fünf Tage Trainingskilometer abspulen, denn weniger als eine Woche später stand er bereits bei der Tour am Start. Die verlief dann allerdings so gar nicht nach Plan.
Dem deutschen Quartett, bestehend aus Jonas Rutsch, Marius Mayrhofer, Felix Engelhardt und Zimmermann (von links nach rechts), erging es bei der WM nicht gut. | Foto: Cor Vos
Schon auf der 9. Etappe stürzte der Deutsche Meister schwer, einen Tag später war Schluss, vor dem Namen des Intermarché-Athleten stand zum Start in Ennezat ein DNS. Zimmermann hatte zum fünften Mal in Folge an der Tour de France teilgenommen, erstmals hatte er das Ziel nicht erreicht. “Die Tour war dieses Jahr für mich schneller vorbei als erhofft. Aber dank des DM-Titels kurz davor konnte ich mit dem Rückschlag gut umgehen“, befand er.
Der Rest der Saison stand dann unter keinem guten Stern. Für die beiden internationalen Meisterschaften Ende September (WM) und Anfang Oktober (EM) war der Deutsche Meister als Kapitän der deutschen Mannschaft vorgesehen. In Ruanda war das Aufgebot von German Cycling von Krankheiten gebeutelt. Zum Straßenrennen von Kigali traten deshalb auch nur vier Deutsche an. Während Marius Mayrhofer sein Glück noch als Ausreißer versuchte, gaben die anderen Drei hinter ihm auf. Auch sie hatte die Krankheit erwischt, die zuvor schon Löcher in die Aufgebote verschiedener Altersklassen gerissen hatte.
So blieb die Hoffnung, dass es für Zimmermann bei der EM in der Ardèche besser laufen würde. Doch auch das war nicht der Fall. Wie in Kigali stand am Ende ein DNF. “Nach Ruanda war der Tank leer“, gestand er. Beim Saisonabschluss in Italien erreichte er das Ziel bei Gran Piemonte (1.Pro) und der Lombardei-Rundfahrt (1.UWT) zwar noch, Zählbares sprang aber auch dabei nicht heraus.
Seine siebte Saison bei den Profis wird Zimmermann nach der nun auch offiziell abgeschlossenen Fusion im Trikot von Lotto – Intermarché absolvieren. Sein Rennstall hat für den nächsten Dreijahreszyklus eine WorldTour-Lizenz erhalten.
14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
13.12.2025Trotz Entwicklung wird es “eher schwieriger als leichter“(rsn) – Zur “Vollkatastrophe“, die Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) für einen kurzen Moment nach den ersten Rennen des Jahres befürchtet hatte, wurde die Saison 2025 nicht. Keineswegs. Dass
12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen
11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison(rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak
10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder
09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege
08.12.2025Im finalen U23-Jahr löste sich der Knoten(rsn) – Unter den aufstrebenden Talenten im österreichischen Radsport galt Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) seit seinen Juniorentagen als heiße Aktie. Gemeinsam mit Alexander Hajek gehörte
07.12.2025Spitze gegen Ex-Team: “Mensch wieder im Vordergrund“Das neue Team und die neue Saison dürften für Marco Haller (Tudor) am Jahresbeginn erstmal im Hintergrund gestanden haben. Der 34-Jährige bekam Anfang Januar Nachwuchs und wurde zum zweiten Mal Vat
06.12.2025Mit konstanten Leistungen in die WorldTour Es war der größte Karrieresprung, den ein deutscher Kontinental-Fahrer in dieser Saison gemacht hat. Als der 26-jährige Anton Schiffer nach seinem doch etwas überraschenden dritten Platz bei den d
05.12.2025Comeback gelungen: Phasenweise wieder Weltspitze(rsn) – Ein Jahr musste Lennard Kämna (Lidl – Trek) nach seinem schweren Unfall pausieren. Im April 2024 war der damalige Bora-hansgrohe-Profi bei einer Trainingsfahrt in Teneriffa mit einem Aut
04.12.2025Horror-Sturz beim Giro: “Die Erfahrung war brutal“(rsn) – Nachdem er 2024 mit seinem ersten Profisieg und dem Deutschen Meistertitel sowie seiner allgemeinen Entwicklung einen großen Schritt nach vorn machen konnte, hat das Jahr 2025 die Karriere
03.12.2025Top-Helfer aus Leidenschaft mit neuem Schwung(rsn) - Gregor Mühlberger (Movistar) hat eine feine Saison hingelegt. Seinen Kapitän Enric Mas hat er gut unterstützt, kam dabei auch selbst auf beachtliche Resultate wie Gesamtrang 16 bei der Daup
14.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“ (rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges
14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“ (rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si
14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur (rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v
14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander (rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf
14.12.2025Trotz “vieler Fehler“: Van der Poel triumphiert in Namur (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) steht im Cross für Perfektion – deshalb aber auch für Langeweile. Von beidem konnte bei seinem Saisoneinstand beim Weltcup in Namur allerdin
14.12.2025Brand auch beim Weltcup in Namur eine uneinnehmbare Festung (rsn) – Die Niederländerin Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) hat auch beim Weltcup in Namur zugeschlagen. Mit ihrem zehnten Sieg im zwölften Saisoneinsatz baute die Weltranglistenerste ihre
14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
14.12.2025Ein Weltcupsieg, sechs Titel und “beschissene Monate“ (rsn) – Im niederländischen Hulst finden vom 30. Januar bis zum 1. Februar die Cross-Weltmeisterschaften statt. Der Parcours auf der Festungsanlage ist technisch und schwer – und er liegt Marie S
14.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
14.12.2025Almeida: “Pogacar braucht mich nicht, um eine GT zu gewinnen“ (rsn) – Joao Almeida wird im kommenden Jahr voraussichtlich kein einziges Rennen an der Seite von Tadej Pogacar bestreiten, sondern stattdessen durchgängig der zweite Leader des Teams UAE – Emira
13.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
13.12.2025Pogacar greift 2026 wieder die Klassiker und die Tour an (rsn) – Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix – das sind die ganz großen Meilensteine, die im Trophäenschrank von Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) noch fehlen. Auf beide Monumente des Radsp