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25.11.2025 | (rsn) – Nachdem er Ende 2024 der U23-Kategorie entwachsen, von Lidl – Trek aber nicht ins WorldTour-Team hochgezogen worden war, versuchte sich Mats Wenzel in einem spanischen Abenteuer. Der Luxemburger schloss sich dem Zweitdivisionär Equipo Kern Pharma an und erlebte eine abwechslungsreiche erste Profisaison, in der ihm nicht nur einige gute Ergebnisse gelangen, sondern die auch den einen oder anderen Schlagabtausch mit den großen Stars mit sich brachte
“Ich bin sehr zufrieden mit meiner ersten Saison. Es war nicht nur das erste Jahr, wo ich wirklich durchgehend Rennen fahren konnte, sondern ich konnte auch viel Lernen“, schilderte der 22-Jährige gegenüber RSN. Schon Mitte 2024 erfuhr Wenzel, dass er keinen Platz im Profiteam bekommen würde. Ex-Profi Markel Irizar, der als Sportlicher Leiter sowohl das Lild-Trek-Development- als auch das World-Team betreut, gab Wenzel den Tipp, es in Spanien zu versuchen und vermittelte. Was auch notwendig war, denn auf viele Sprachkenntnisse konnte der junge Luxemburger nicht zurückgreifen. ___STEADY_PAYWALL___
“Vor allem am Anfang war es schwer, aber mittlerweile verstehe ich die Tischgespräche schon. Neue Sprachen zu lernen ist immer schwer, aber das Team hat mich gut aufgenommen und die Umstellung war leichter als gedacht“, erinnerte er sich. Gleich zum Saisonbeginn hatte Wenzel einen intensiven Rennblock in Spanien, Mitte Februar hatte er schon neun Eintagesrennen in den Beinen, ehe es zur Rundfahrt O Gran Camino in den Norden Spaniens ging.
Nach einem intensiven Spanien-Block zum Saisonauftakt gut eingelebt im neuen Team | Foto: Cor Vos
“Ich war nicht ganz fit zum Saisonbeginn, deswegen waren die Ergebnisse im Sommer dann auch besser“, meinte Wenzel, der aber schon bei der Katalonien-Rundfahrt als Ausreißer aufgefallen war. Zwei Mal war er in den Gruppen des Tages und vor der letzten Etappe rund um Barcelona lag er nur zwei Punkte hinter dem Franzosen Bruno Armirail (Decathlon - AG2R La Mondiale) in der Bergwertung.
Am Schlusstag, der traditionell um den Montjuic führte, kämpfte er somit um einen großen Prestigeerfolg für sein Team. “Ich habe deshalb alles in die erste Bergwertung gelegt, weil ich hoffte, dass ich dort Armirail knacken kann“, erinnerte sich Wenzel, der die erste von fünf Überfahrten für sich entschied und die virtuelle Führung holte.
Diese hielt er auch gegen seinen französischen Kontrahenten, doch da Primoz Roglic (Red Bull Bora – hansgrohe) sich im Kampf um den Gesamtsieg drei Runden vor Schluss als Solist absetzte, sammelte er noch exakt jene 15 Punkte, die er auf den Luxemburger Rückstand hatte und entriss ihm, aufgrund der besseren Position im Schlussklassement, noch die Sonderwertung.
“Das ist natürlich bitter gewesen, denn er wollte ja nicht mich aus dem Trikot verdrängen, sondern die Gesamtwertung gewinnen. Am Ende kann ich halt sagen, ich war dort punktgleich mit ihm, das können auch nicht viele behaupten“, nahm Wenzel die knappe Niederlage gegen den Gesamtsieger mit einem Schmunzeln zur Kenntnis.
Immer wieder in Fluchtgruppen zu finden wie hier in Katalonien | Foto: Cor Vos
Etwas überraschend folgten dann einige Rennen in Belgien. “Das war schon richtig cool vom Team, dass sie heuer viele belgische Eintagesrennen ins Programm eingepflegt haben. Wir hatten eine Klassikerfahrer und Sprinter im Kader, deswegen sind sie diesen Schritt gegangen, der für eine spanische Mannschaft alles andere als selbstverständlich ist“, freute sich Wenzel, dessen Form immer besser wurde und der dann Ende April eine gute Asturien-Rundfahrt ablieferte.
“Ursprünglich war ich nicht als Kapitän vorgesehen, aber am Ende wurde es von Tag zu Tag besser“, so der Luxemburger, der auf der 3. Etappe als Fünfter ins Ziel sprintete und wenig später beim Flèche Ardennaise Dritter wurde. “Ich weiß nicht ob es an der Nähe liegt, aber die Rennen in den Ardennen gefallen mir gut und kommen mir auch als Fahrertyp gut entgegen. Ich mag hügelige Kurse wo die Anstiege so zwischen fünf und 15 Minuten lang sind, das ist eigentlich perfekt für mich. Daher sprechen mich die Rennen in Belgien auch sehr gut an“, erzählte der 22-Jährige, dessen jüngere Schwester Liv sich auch als Fahrerin versucht.
Die beiden stammen aus einer sportlichen Familie. “Mein Vater kommt aus der Leichtathletik, ist aber dann lange auch mit dem Rad gefahren und hat auch lange noch meine Trainingspläne geschrieben“, so Wenzel, der Ende Mai einen besonderen Sieg einfahren konnte.
Alle zwei Jahre nämlich werden die Games of the Small Nations veranstaltet, sozusagen die Mini-Olympischen Spiele der Zwergstaaten wie Luxemburg, Liechtenstein, San Marino, Andorra oder Monaco. Das Programm für die rund 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist gut gefüllt und bis auf wenige Ausnahmen fanden sich seit 1985 auch immer die Radsportbewerbe im Programm. “Es ist jetzt nicht das wichtigste Rennen im Jahr, aber für unser Olympisches Komitee haben diese Spiele Prestige“, erklärte Wenzel, der im Zeitfahren Dritter wurde und sich im Straßenrennen vor seinem Teamkollegen Alex Kirsch die Goldmedaille sicherte.
Nach den Nationalen Meisterschaften, wo er das Straßenrennen zu Beginn etwas verschlief und Neunter wurde, ging es in eine einmonatige Pause, ehe Wenzel bei der Classica San Sebastian wieder ins Renngeschehen trat. Mit dem Arctic Race of Norway, der Tour of Britain und der Luxemburg-Rundfahrt folgten drei Etappenrennen, in denen der junge Luxemburger immer wieder aufzeigen konnte. “Das war sicherlich die beste Phase in meiner Saison“, erzählte Wenzel, der Gesamtzehnter wurde und die anderen beiden Rundfahrten in den Top 20 abschloss. Als Belohnung wurde er am Saisonende auch für die Europameisterschaften in der Ardèche nominiert wurde.
Wenzel vor der malerischen Kulisse des Arctic Race | Foto: Cor Vos
Mit der Mixed Staffel belegte er in Frankreich Rang fünf und auch das schwere Straßenrennen, das Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) gewann, konnte er auf Rang 17 beenden. Damit war er zwar Letzter, immerhin war er aber einer der wenigen Starter, die überhaupt ins Ziel kamen. “Es war schon brutal. Ich war in der Fluchtgruppe und irgendwann am langen Berg sind dann die Favoriten an uns vorbeigeschossen. Ich kam noch mit der zweiten Gruppe mit rüber, aber dann sind mir die Krämpfe in die Beine gefahren und es war ein Kampf bis zum Ziel. Zwei Runden vor Schluss hatte ich dann die Ambulanz hinter mir und ich fürchtete schon, dass ich rausgenommen werde, aber am Ende kam ich durch“, blickte er auf das schwere EM-Straßenrennen zurück.
Auch in der kommenden Saison wird Wenzel wieder für die Equipo Kern Pharma für fahren. Dabei hofft er ganz besonders auf einen ganz bestimmten Einsatz, nämlich den bei der Vuelta a Espana. “Leider hatte unser Team diesmal keine Einladung bekommen, aber das sollte für die nächste Saison wieder besser aussehen. Ich würde mich unglaublich freuen, wenn ich dann meine erste GrandTour fahren kann“, blickte Wenzel schon weit voraus.
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