--> -->

18.11.2025 | (rsn) - Wer im vierten U23-Jahr das Team wechselt, der sucht meistens nicht nur neue Trikotfarben, sondern den entscheidenden Impuls für den Sprung zu den Profis. Silas Koech hat diesen Schritt gewagt: vom Rembe Pro Cycling Team Sauerland zu Lotto - Kern-Haus - PSD Bank.Â
Seine Saison 2025 war dann eine Achterbahnfahrt zwischen spektakulären Erfolgen in Frankreich, dem leidigen "Klassiker" Schlüsselbeinbruch und der Erkenntnis, dass der zweite Platz manchmal der undankbarste von allen ist.
Nach drei Jahren im Sauerland spürte der 22-Jährige im letzten Winter, dass es Zeit für Veränderungen war. "Ich war lange bei Sauerland froh und glücklich", blickte Koech gegenüber RSN zurück. "Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es fühlte sich dort manchmal eher an, als würden ein paar Freunde zum Radrennen fahren." Für seine Ambitionen im letzten U23-Jahr brauchte er mehr Zugzwang. ___STEADY_PAYWALL___
Den fand er bei Lotto - Kern-Haus und dem dortigen Sportlichen Leiter Torsten Schmidt, den er noch aus U19-Zeiten kannte. "Die Professionalität und die Struktur aus der WorldTour, die 'Schmitti' mitbringt, haben mich gereizt. Wir haben immer einen Plan. Manchmal geht er auf, manchmal nicht, aber wir gehen als Einheit in die Rennen", betonte Koech.
Dass der Plan öfter aufging zeigte sich direkt zum Saisonstart. Beim Dorpenomloop Rucphen in den Niederlanden, einem flachen Windkanten-Rennen, fuhr Koech auf Platz vier. "Eigentlich gar nicht mein Ding", lachte er. "Aber ich hatte Bock auf die Challenge." Dass er am Ende als "Erster, der nicht auf dem Treppchen steht", ins Ziel kam, wurmte ihn nur kurz. Viel wichtiger war: Das Selbstvertrauen war da.
Das münzte er im April bei der Tour du Loir et Cher in Zählbares um. Eigentlich nur als Formtest für die Tour de Bretagne gedacht, lief es in Frankreich fast zu gut: Etappensieg, Platz drei in der Gesamtwertung, Nachwuchstrikot. "Das war einfach geil. Ich wusste: Ich kann es", so Koech.
Doch der Radsport ist brutal, besonders in einer entscheidenden Saison. Direkt im Anschluss bei der Tour de Bretagne endete der Höhenflug abrupt. Sturz in der Sprintvorbereitung, Schlüsselbeinbruch. "Zum vierten Mal jetzt, immer auf der linken Seite. Da bin ich wohl ein Kandidat für", kommentiert er trocken.
Die Zwangspause kam zur Unzeit und kostete ihn Highlights wie Gent-Wevelgem U23 und Rund um Köln, das der in Bonn lebende Koech als sein Heimrennen betrachtet. Zwar kämpfte sich Koech im Training zurück, doch für den Giro Next Gen bremste ihn das Team noch aus, um nach der Verletzung kein unnötiges Risiko einzugehen.
Jubel in Frankreich: Silas Koech feierte bei der Tour du Loir et Cher seinen größten Saisonerfolg. | Foto: Lotto - Kern-Haus - PSD Bank
Im Sommer war er wieder da: Bei der Tour Alsace fuhr Koech erneut vorne mit (2. auf einer Etappe, 3. im Punktetrikot). Doch die Bilanz fiel gemischt aus. "Als Zweiter bist du halt der erste Verlierer. So tickt der Radsport. Davon kannst du dir nichts kaufen, wenn du Profi werden willst." Besonders als älterer U23-Fahrer spürte er den Druck, wenn die großen WorldTour-Teams ihre eigenen Devo-Kader bevorzugten.
Um diesen Druck abzubauen, zog sich der aus Norddeutschland stammende Koech nach der Saison zu seinen Eltern zurück. Vier Wochen kein Rad, dafür "Dorfleben pur. Ich habe viel Holz gehackt, war mit dem Hund draußen und habe den lieben Gott einen guten Mann sein lassen", erzählte er.
Wirkliche Hobbys abseits des "Fulltime-Jobs" Radsport sucht er noch, auch wenn Koech das Klischee des modernen Radsportlers fast perfekt erfüllt: "Ich habe eine Siebträgermaschine, das ist so mein kleines Hobby", erzählte er und fügte lachend hinzu: "Der nächste Schritt wäre jetzt noch ein Dackel. Rennradfahren, Siebträgermaschine und Dackel, dann hast du das 'Influencer-Endlevel' erreicht. Aber der Dackel muss noch warten."
Für das kommende Jahr ist die Marschroute klar: "All in." Koech bleibt bei Lotto - Kern-Haus und will dort die Früchte seiner Arbeit ernten. Ziele gibt es genug: "Ein Bundesliga-Rennen muss ich schon mal abschießen", sagte er selbstbewusst. Auch die Deutsche Bergmeisterschaft steht auf der Liste, das Trikot reizt ihn.
Der Traum vom Profivertrag lebt weiter, auch wenn Koech realistisch bleibt. "Die Großen mit ihren Devo-Teams sind ein krasses Business." Sein Blick richtet sich daher auch auf die Teams in der "zweiten Liga". Dass er das Zeug dazu hat, hat Koech 2025 trotz aller Rückschläge bewiesen.
15.12.2025Schlauer Roubaix-Plan und am Saisonende Radsport-Detox(rsn) - Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) hat eine recht gute Saison hingelegt, das meinte der Profi aus dem hessischen Erbach selbst. “Ich habe stark angefangen im Frühjahr, war da wirklich au
15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
14.12.2025Der DM-Titel überstrahlte den Tour-Rückschlag(rsn) – Seine sechste Saison als Berufsradfahrer war für Georg Zimmermann eine mit Höhen und Tiefen. Ein unerwarteter Sieg, ein Sturz und das frühe Aus beim Saisonhöhepunkt, der größte Erfolg
13.12.2025Trotz Entwicklung wird es “eher schwieriger als leichter“(rsn) – Zur “Vollkatastrophe“, die Felix Engelhardt (Jayco – AlUla) für einen kurzen Moment nach den ersten Rennen des Jahres befürchtet hatte, wurde die Saison 2025 nicht. Keineswegs. Dass
12.12.2025Nur ein Sieg fehlte zur perfekten ersten Profisaison(rsn) – 58 Renntage weist unser Statistikpartner firstcycling.com für Tim Torn Teutenbergs erstes Profijahr bei Lidl – Trek aus. 27 Mal landete er dabei unter den ersten Zehn. Eine herausragen
11.12.2025Grand-Tour-Premiere das Highlight einer guten Saison(rsn) - Das große Ziel für diese Saison hatte sich Yannis Voisard bereits im vergangenen Jahr gesetzt. Ein Start bei einer Grand Tour sollte es werden. Diesen Punkt konnte der 27-Jährige 2025 abhak
10.12.2025Immer wieder das Glück in der Flucht gesucht(rsn) - Marius Mayrhofer (Tudor) zauderte ein wenig, wie er sein viertes Profijahr einordnen sollte. Es hielt nach der durch Stürzen gekennzeichneten Saison 2024 einen Sieg bereit, endlich mal wieder
09.12.2025Fliegende Wechsel zwischen den Kontinenten(rsn) – Wettkämpfe auf fünf verschiedenen Kontinenten: Auf einen so abwechslungsreichen Kalender kann nicht jeder Fahrer  der RSN-Rangliste zurückblicken. Für Simon Pellaud gehörte der fliege
08.12.2025Im finalen U23-Jahr löste sich der Knoten(rsn) – Unter den aufstrebenden Talenten im österreichischen Radsport galt Marco Schrettl (Tirol KTM Cycling Team) seit seinen Juniorentagen als heiße Aktie. Gemeinsam mit Alexander Hajek gehörte
07.12.2025Spitze gegen Ex-Team: “Mensch wieder im Vordergrund“Das neue Team und die neue Saison dürften für Marco Haller (Tudor) am Jahresbeginn erstmal im Hintergrund gestanden haben. Der 34-Jährige bekam Anfang Januar Nachwuchs und wurde zum zweiten Mal Vat
06.12.2025Mit konstanten Leistungen in die WorldTour Es war der größte Karrieresprung, den ein deutscher Kontinental-Fahrer in dieser Saison gemacht hat. Als der 26-jährige Anton Schiffer nach seinem doch etwas überraschenden dritten Platz bei den d
05.12.2025Comeback gelungen: Phasenweise wieder Weltspitze(rsn) – Ein Jahr musste Lennard Kämna (Lidl – Trek) nach seinem schweren Unfall pausieren. Im April 2024 war der damalige Bora-hansgrohe-Profi bei einer Trainingsfahrt in Teneriffa mit einem Aut
15.12.2025Schlauer Roubaix-Plan und am Saisonende Radsport-Detox (rsn) - Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty) hat eine recht gute Saison hingelegt, das meinte der Profi aus dem hessischen Erbach selbst. “Ich habe stark angefangen im Frühjahr, war da wirklich au
15.12.2025Pogacar mit bewährten Kräften zur Mission fünfter Toursieg? (rsn) - Tadej Pogacar befindet sich in einer komfortablen Situation: Neben seiner überragenden Klasse kann der zweimalige Weltmeister auch auf ein herausragend stark besetztes Team UAE – Emirates â
15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
15.12.2025Welsford von Red Bull zu Ineos (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
15.12.2025Evenepoel zum fünften Mal Belgiens Sportler des Jahres (rsn) – Red-Bull-Neuzugang Remco Evenepoel ist in seiner belgischen Heimat bereits zum fünften Mal als Sportler des Jahres ausgezeichnet worden. Der Doppel-Olympiasieger, der in einem Jahr mit Höh
15.12.2025Ferguson: Zwischen Übertraining, RED-S und Spitzenergebnissen (rsn) – Besser als Cat Ferguson (Movistar) ist noch kaum eine Junioren-Weltmeisterin im Elite-Peloton angekommen. Die 19-jährige Britin gilt als riesiges Talent, fuhr gleich bei ihrem ersten WorldT
15.12.2025Auch nach Team-Aus: Reise auf der Straße wird weitergehen (rsn) – Auch in ihrer siebten Saison beim Team Ceratizit fuhr Franziska Brauße zweigleisig auf Straße und Bahn - mit 41 Renntagen auf der Straße jedoch so intensiv wie nie zuvor in ihrer Karrier
15.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
15.12.2025Hansen: “Die Fahrer werden gehört – ein gutes Zeichen“ (rsn) - Beim alljährlichen WorldTour-Seminar des Radsportweltverbandes UCI nahm das Thema Fahrersicherheit wieder größeren Raum ein. Adam Hansen, Chef der Fahrergewerkschaft CPA, zeigte sich im Ges
14.12.2025Del Toros Tour-Ziel 2026: “So viel und schnell wie möglich lernen“ (rsn) – Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Simon Yates (Visma – Lease a Bike) im Finale des Giro d´Italia 2025 und einem fulminanten Herbst, in dem er bei den italienischen Klassikern von Si
14.12.2025Highlight-Video des Cross-Weltcups von Namur (rsn) – Er kam, kämpfte und siegte: In einem packenden Duell hat Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) zu seinem Saisoneinstieg den Weltcup von Namur gewonnen. An der berühmten Zitadelle v
14.12.2025Von Krämpfen geplagt: Überrundeter Fahrer sorgt für Durcheinander (rsn) – Ein Krampf fühlt sich nie sehr angenehm an. Kaum besser dürfte es für Vilmar Aastrup gemacht haben, dass sein Malheur beim Weltcup in Namur vom belgischen Fernsehen live und in aller Ausf