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15.10.2025 | (rsn) – Auch ohne Europameister-Trikot ist Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) einer der schnellsten Sprinter der Saison. Auf der 1. Etappe der Tour of Holland (2.1) setzte sich der Belgier knapp vor Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) und Tobias Lund Andresen (Picnic – PostNL) durch. Tim Torn Teutenberg (Lidl – Trek) wurde Vierter, hatte dabei aber genau wie Danny van Poppel (Red Bull – Bora – hansgrohe) als Niederländischer Meister auf Rang fünf reichlich Sicherheitsabstand.
Für Soudal war es nach dem Auftaktsieg im Prolog durch Ethan Hayter der 50. Sieg der Saison – 16 davon steuerte Merlier bei. Doch um das Trikot nach 118 flachen Kilometern rund um Dordrecht im Team zu halten, reichte es dennoch nicht. Die Gesamtführung übernahm Jakob Söderqvist (Lidl – Trek), der zeitgleich vor seinem Teamkollegen Cameron Rogers geführt wird. Beide fahren – wie auch Teutenberg – eigentlich noch für das Development-Team des US-amerikanischen Rennstalls. Ausschlaggebend für die Übernahme des Orangenen Trikots waren Bonussekunden, die Lidl unterwegs eingesammelt hatte.
“Wir hatten uns eigentlich nicht wirklich darauf konzentriert, die Gesamtführung zu übernehmen“, so Söderqvist im Interview mit dem Veranstalter nach dem Rennen. “Aber nachdem die Ausreißer vor dem zweiten Bonussprint gestellt waren, war für uns klar, dass wir die Chance nutzen wollen“, sagte der 22 Jahre alte Schwede. “Der Fokus liegt morgen auf dem Zeitfahren.“
Derweil hatte Sieger Merlier nach den kurzen, aber mit mehr als 46 km/h gefahrenen 118 Kilometern um Dordrecht kaum noch Energie für Worte. “Ich bin ziemlich am Ende“, sagte der Belgier im Sieger-Interview. “Es war sehr hart. Ich war fast immer am Limit, weil ich nicht mehr in Topform bin. Aber es hat trotzdem gereicht. Das lag aber nicht daran, dass ich die besten Beine hatte, sondern am richtigen Timing.“
Und daran, dass Merlier immer dann stark ist, wenn es darum geht, ohne Sprintzug auskommen zu müssen. Denn die letzten zwei Kilometer war das Feld auf kurvenreichen und schmalen Straßen unterwegs, wodurch die Spitze des Feldes arg in die Länge gezogen wurde und kaum ein Sprinter noch mehr als einen Helfer bei sich hatte.
Kurz und knackig sollte es werden. Die 118 Kilometer wurden bestimmt von einer vierköpfigen Ausreißergruppe. Javier Serrano (Polti – Visit Malta), Jelle Bouma (Diftar), Niek Hoornsman (Metec - Solarwatt – Matel) und Luke Verburg (Parkhotel Valkenburg) bildeten das Quartett, das den Tag bestimmte.
Am Red-Bull-Kilometer sicherte sich Serrano drei Bonussekunden. Derweil hielten Soudal – Quick-Step und Visma – Lease a Bike den Vorsprung der Gruppe konstant bei einer Dreiviertelminute. Nachdem sich auch Picnic – PostNL eingereiht hatte, war es 22 Kilometer vor dem Ziel um die Gruppe gesehen. Kurz darauf lösten sich für einen Moment zwei Gruppen in der Anfahrt zum nächsten Bonussprint, Lidl – Trek sammelte aber alle wieder ein und räumte mit Söderqvist, Rogers und Teutenberg komplett ab.
Danach übernahmen wieder die Sprinterteams. Angriffe, vor allem aus den Reihen der kleinen niederländischen Teams, wurden konsequent abgewehrt, sodass es zur erwarteten Sprintentscheidung kam, bei der die schnellen Männer auf gewundenen, engen Straßen aber ziemlich auf sich allein gestellt waren. Merlier behielt dabei die Oberhand, Kooij und Andresen mussten sich mit den Plätzen zwei und drei zufriedengeben.
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