Schweizer Rennstall bleibt ProTeam

Tudor-Teamchef Cancellara ehrgeizig: “Nicht da, wo wir sein wollen“

Von Jan Zesewitz

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Fabian Cancellara, Teamchef bei Tudor Pro Cycling. | Foto: Cor Vos

15.10.2025  |  (rsn) – Das Team Tudor Pro Cycling erlebte 2025 das beste Jahr seiner noch jungen Geschichte. Das Schweizer ProTeam steht im UCI-Ranking dieser Saison auf Platz 13 – und damit vor sieben WorldTour-Teams. Vor allem ein starker Endspurt lässt die Equipe gut dastehen: Am vergangenen Wochenende gewann Matteo Trentin Paris-Tours (1.Pro) und Michael Storer wurde Dritter bei Il Lombardia (1.UWT), wenige Wochen zuvor fuhr Julian Alaphilippe beim Grand Prix von Québec den größten Sieg von Tudor in dieser Saison ein.

Teamchef Fabian Cancellara ist mit dem Saisonverlauf trotzdem nicht restlos zufrieden. "Man lernt, indem man hart arbeitet und Fehler macht, indem man die Dinge gut macht und später realisiert, dass man sie nicht so gut gemacht hat wie es möglich gewesen wäre", sagte er am Rande der Lombardei-Rundfahrt gegenüber Cyclingnews. "Das ist vielleicht die Geschichte unserer Saison."

Cancellara rief das Team 2022 ins Leben, von Beginn an waren finanzkräftige Sponsoren an Bord. Eine WorldTour-Lizenz verfehlt die Mannschaft vor allem aufgrund der ersten beiden Jahre des dreijährigen Qualifikations-Zyklus, als sich das Team noch im Aufbau befand. Erst vor dieser Saison kamen mit Alaphilippe und Marc Hirschi große Namen hinzu.

"Wir wollen ein größeres und besseres Team werden", sagte Cancellara. "Wir sind noch nicht da, wo wir sein wollen." Um dieses Ziel zu erreichen, wurde für die kommende Saison mit Stefan Küng ein weiterer großer Schweizer Name neben Hirschi verpflichtet. Das Ziel ist klar: Es soll in die WorldTour gehen. "Wir waren drei Jahre ein ProTeam und jetzt ist es Zeit einen Schritt nach vorne zu kommen", sagte der dreifache Roubaix- und Flandern-Sieger.

Klares Ziel von Tudor: Ab in die WorldTour

Ein Vorteil ist sicher, dass das Team aufgrund prominenter Namen und exzellenter Ergebnisse wohl bei fast allen großen WorldTour-Rennen am Start sein wird. Das wird auch nötig sein, denn die nächste Möglichkeit für eine WorldTour-Lizenz wird es wohl erst in drei Jahren geben – wenn das System auf diese Art erhalten bleibt. "Unser nächster Schritt muss sein, Teil der WorldTour zu werden, aber existiert die in drei Jahren noch?", fragte Cancellara. "Ich weiß es nicht. Wir müssen im aktuellen System arbeiten und nach den aktuellen Regeln spielen."

In diesem Jahr gelang das aus sportlicher Sicht keinem der großen Neuverpflichtungen am besten, sondern dem Australier Michael Storer. Er gewann eine Etappe bei Paris-Nizza (2.UWT), die Gesamtwertung der Tour oft he Alps (2.Pro), wurde Zehnter in der Gesamtwertung des Giro d’Italia (2.UWT) und schaffte es in der Lombardei aufs Podium. "Wir arbeiten hart für diese Momente", sagte Cancellara und hofft, dass die Leistungskurve bei weiteren Fahrern in den kommenden Jahren derart nach oben zeigt.

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