“Fusion“ belgischer Teams schreitet voran

Lotto und Intermarché reichen gemeinsame Unterlagen bei UCI ein

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Lotto und Intermarché reichen gemeinsame Unterlagen bei UCI ein"
Bald Teamkollegen? Arnaud De Lie (Lotto, links) und Biniam Girmay (Intermarché - Wanty, rechts). | Foto: Cor Vos

15.10.2025  |  (rsn) – Nachdem am heutigen 15. Oktober die Deadline für die Lizenzanträge der Profi-Teams beim Radsport-Weltverband UCI erreicht worden ist, berichtet die belgische Tageszeitung Het Laatste Nieuws (HLN), dass die Teams Intermarché – Wanty und Lotto kurz vor Toreschluss nach einem gemeinsamen Meeting noch einen gemeinsamen Antrag abgegeben haben.

Damit scheint klar: Der seit Monaten immer wieder angesprochene Zusammenschluss der beiden belgischen Teams soll über die Bühne gehen. Die UCI muss nun entscheiden, ob sie dem zustimmt. Eine Entscheidung diesbezüglich soll bis zum 18. Oktober bereits getroffen werden, heißt es bei HLN.

Bereits während der Tour de France war von einer gemeinsamen Absichtserklärung der beiden Rennställe berichtet worden. Nun soll der abgegebene Antrag auch die nötigen Bankgarantien und verschiedenen Bestätigungen von Sponsorenverträgen für 2026 beinhalten.

Wenn die UCI den Antrag bis zum Wochenende akzeptiert, wartet jedoch noch viel Arbeit auf die sich zusammenschließenden Rennställe, die dann – so heißt es zumindest seit Monaten – unter dem 'Paying Agent' des Lotto-Teams weitermachen würden, wenn auch mit dem bisherigen Intermarché-Wanty-Teamchef Jean-Francois Bourlart als Geschäftsführer.

Wichtig daran, unter welchem Dach es weitergeht und welches aufgegeben wird, ist, welche Verträge künftig weiterlaufen und welche neu aufgesetzt werden müssen. Denn das, was unter einem 'Zusammenschluss' zweier Mannschaften im Wortsinn verstanden wird, ist laut UCI-Regularien eigentlich nicht möglich. Vielmehr würde sich nach aktuellem Stand wohl Intermarché – Wanty dem Lotto-Team 'anschließen', sodass die Verträge der Lotto-Fahrer und -Mitarbeiter weiterhin Gültigkeit haben, die der bisherigen Intermarché-Angestellten aber nicht.

Das würde bedeuten, dass die beiden Deutschen Jonas Rutsch und Georg Zimmermann genau wie der Gewinner des Grünen Trikots der Tour de France 2024, Biniam Girmay, auf dem Transfermarkt stünden. Sowohl Rutsch als auch Zimmermann bestätigten radsport-news.com am Rande der Weltmeisterschaften in Kigali aber, dass sie sich keine Sorgen machten, auch in diesem Szenario im neuen Team übernommen zu werden.

Interessant könnte dagegen die Personalie Girmay werden. Der Eritreer wurde zuletzt mit einem möglichen Transfer zu XDS – Astana in Verbindung gebracht. Cyclingnews.com spekuliert, dass ein Abgang Girmays auch aktuell eingeplante Sponsorenverträge für das neue Team in Gefahr bringen könnte.

Sowohl Lotto als auch Intermarché in Top 18 des Dreijahresrankings

Durch die Einhaltung der Lizenzantrags-Frist bei der UCI aber hat das neue Team zumindest die formellen Anforderungen erstmal erfüllt. Alle weiteren Fragen dürften dann in den kommenden Wochen beantwortet werden, wenn die UCI dem Vorhaben zugestimmt haben sollte.

Ob es dann auch tatsächlich eine WorldTour-Lizenz für das neue Team gibt, das wird sich ohnehin erst Anfang Dezember zeigen, wenn der Weltverband die Lizenzen für 2026 bestätigt. Sportlich rangieren sowohl Lotto (12.) als auch Intermarché -Wanty (18.) aktuell innerhalb der für die WorldTour-Lizenz vorausgesetzten Top 18 des Dreijahresrankings. Diesbezüglich dürfte also nichts gegen eine Erstliga-Lizenz sprechen.

Die gemeinsamen Bestrebungen haben aber auch Auswirkungen auf andere Teams. Denn sollte eine der beiden Mannschaften durch den 'Zusammenschluss' wegfallen, würde automatisch Platz 19 im Dreijahresranking auf Rang 18 aufrücken und die sportlichen Kriterien für die WorldTour-Lizenz erfüllen. Um diesen 19. Platz kämpfen in dieser Woche noch Uno-X Mobility und Cofidis mit Vorteilen auf Seiten des norwegischen Teams.

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