SRAM 1 : 0 UCI

Belgische Behörde stoppt Testlauf für Übersetzungsbeschränkung

Von Christoph Matt

Foto zu dem Text "Belgische Behörde stoppt Testlauf für Übersetzungsbeschränkung"
SRAM hat seine Fahrer vor einer Änderung des Setups bewahrt. | Foto: Cor Vos

10.10.2025  |  (rsn) - Die kommende Tour of Guangxi hätte eigentlich als Testlauf für die von der UCI geplante Übersetzungsbeschränkung dienen sollen. Um die Geschwindigkeit der Rennen zu reduzieren und damit die Sicherheit zu erhöhen, war vorgesehen, dass pro Kurbelumdrehung höchstens 10,46 Meter zurückgelegt werden dürfen. Für Fahrer mit SRAM-Antrieb, deren Kassetten ein kleines 10er Ritzel haben, hätte das deutliche Nachteile bedeutet. Der US-Hersteller legte deshalb Beschwerde bei der belgischen Wettbewerbsbehörde (BCA) ein, mit Erfolg.

“Der UCI wird untersagt, Beschränkungen der Übersetzungsverhältnisse zu verhängen oder andere Maßnahmen zu ergreifen, die direkt oder indirekt die Nutzung bestimmter Schaltsysteme bei professionellen Straßenrennen unter UCI-Reglement verhindern könnten – entweder bis die UCI eine neue Sicherheitsvorschrift auf Grundlage eines transparenten, objektiven und nichtdiskriminierenden Verfahrens erlässt oder bis eine endgültige Entscheidung in der Sache getroffen ist", heißt es in der Mitteilung der BCA.

Damit hat SRAM sein Ziel erreicht. Fahrer dürfen ihre gewohnten Übersetzungen weiterhin nutzen. Der Konzern argumentierte, die geplante Regel hätte seine Vermarktung erheblich beeinträchtigt. Aus der Fahrradindustrie war zuletzt zu hören, dass auch Konkurrent Shimano an einer Kassette mit 10er Ritzel arbeite. Beide Hersteller hätten demnach kein Interesse an der geplanten Regelung gehabt.

Die UCI darf also den Testlauf nicht durchführen und zeigte sich überrascht über das Eingreifen einer Wettbewerbsbehörde in eine Angelegenheit, deren Ziel es war, die Auswirkungen einer Begrenzung der Übersetzungsverhältnisse auf die Geschwindigkeit der Fahrer und damit auf die Sicherheit zu analysieren.

UCI will Berufung einlegen

Der Verband will Berufung einlegen und das Testprotokoll gegebenenfalls anpassen. Vorerst bleibt aber alles wie gewohnt, sehr zur Freude von SRAM, das die Aussetzung ausdrücklich begrüßte. "Unser Ziel ist ein offener, transparenter und partizipativer Prozess, der zu echten Sicherheitsverbesserungen im Rennen führt, die Entscheidungsfreiheit der Fahrer schützt und Innovation für die Zukunft des Radsports fördert", erklärte Vorstandschef Ken Lousberg in den Sozialen Medien.

Auch im Peloton gehen die Meinungen auseinander. Tom Pidcock (Q36.5) hält die Beschränkung für eine zusätzliche Gefahrenquelle, Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) glaubt, sie könnte mehr Sicherheit bringen. Beide fahren SRAM.

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