UAE-Star löste in Varese Versprechen ein

“Ein Handschlag hat genügt“: Pogacar und seine große Geste

Von Christoph Niederkofler

Foto zu dem Text "“Ein Handschlag hat genügt“: Pogacar und seine große Geste"
Tadej Pogacar hat sich in Varese seinen 19. Saisonsieg geholt. | Foto: Cor Vos

07.10.2025  |  (rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates – XRG) hat die 104. Ausgabe des italienischen Klassikers Tre Valli Varesine (1.Pro) in eindrucksvoller Manier für sich entschieden. Die Unterschiede zum Vorjahr hätten dabei nicht größer sein können: Aus strömendem Regen wurde Sonnenschein, aus betretenen Gesichtern ein strahlender Triumphator. Pogacar hat sein Versprechen eingelöst – und blickt nach seinem 19. Saisonsieg schon auf das nächste große Ziel.

Aufgrund extremer Regenfälle war das lombardische Traditionsrennen vor einem Jahr buchstäblich ins Wasser gefallen, nach einem Stopp des Feldes rund um Pogacar war der Veranstalter zu einem Abbruch gezwungen. "Ich konnte sehen, wie schwer die Entscheidung für den Organisationschef war. Er hatte Tränen in den Augen", meinte der slowenische Superstar damals und gab kurzerhand das Versprechen ab, dass er 2025 wieder dabei sein werde.

Gesagt, getan: Als Welt- und Europameister kehrte Pogacar nach Varese zurück und hielt sein Wort. Selbstverständlich war dies nicht, immerhin fand der Herbstklassiker nur zwei Tage nach dem EM-Straßenrennen und kurz vor Il Lombardia (11. Oktober) statt. Für diese Geste erhielt der 27-Jährige daher enormes Lob – und zwar von Organisationschef Renzo Oldani, der im Ziel Pogacars  allererster Gratulant war.

 

"Ich habe ihm und seiner Partnerin für die Ernsthaftigkeit gedankt, mit der er das Angebot angenommen hat, hierher zu kommen", bezog sich der Präsident des ortsansässigen Radsportvereins auch auf die Teilnahme von Pogacars Freundin Urska Zigart am Frauenrennen der Tre Valle Varesine. "Ein Handschlag hat genügt, um die Vereinbarung über seine Teilnahme zu treffen – ganz ohne etwas zu unterschreiben. Der Wert dieser Geste und der Freundschaft war der eigentliche Mittelpunkt dieses Rennens."

Für Pogacar selbst stand neben seinem Versprechen natürlich auch der sportliche Erfolg ganz oben auf der Agenda – den ihm am Dienstag wieder einmal niemand streitig machen konnte. Rund 22 Kilometer vor dem Ziel setzte sich der viermalige Gesamtsieger der Tour de France von der Spitzengruppe ab und sorgte ganz nebenbei für die längste Solo-Siegesfahrt beim italienischen Herbstklassiker. Am Ende rollte er gemächlich über die Ziellinie und ließ sich von den zahlreichen Fans im Zielbereich feiern, 45 Sekunden später schnappten sich Albert Withen Philipsen (Lidl – Trek) und Julian Alaphilippe (Tudor Pro Cycling Team) die Plätze zwei und drei.

Besonders der Zweitplatzierte aus Dänemark stach dem Sieger ins Auge. "Auf dem Podium fühlte ich mich schon alt", meinte Pogacar mit Bezug auf den 19-jährigen Philipsen und schob nach. "Paul Seixas und Albert Philipsen sind brillante Fahrer, und wir können uns auf viele weitere Jahre Radsport mit ihnen freuen."

Die Gegenwart gehört jedoch Pogacar – und in dieser will der Dominator bald ein weiteres Ausrufezeichen setzen. "Natürlich ist die Saison jetzt schon lang", wurde er nach dem Rennen in einer Pressemitteilung seiner Equipe zitiert. "Aber die Lombardei-Rundfahrt ist ein großes Ziel, und ich habe zusätzliche Motivation, dort richtig gut zu fahren. Außerdem ist sie ein Monument, eines der größten Eintagesrennen im Kalender – also sollten die Beine am Samstag gut sein."

Weitere Radsportnachrichten

29.10.2025Heizomat – Cube will bei Cross-Weltcups wieder in die Top 10

(rsn) – Seit gut einem Monat drehen die Crosser bereits wieder ihre Runden – und mittendrin im Getümmel der meist belgischen und niederländischen Stars ist auch erneut das deutsche Team Heizomat

29.10.2025Pidcock: “Ich war in der besten Form meines Lebens“

(rsn) – Fünf Siege feierte Tom Pidcock in seiner ersten Saison beim Schweizer Zweitdivisionär Q36.5 Pro Cycling Team. Zwar ging er bei WorldTour-Rennen leer aus, dennoch erklärte der Brite gegenÃ

29.10.2025Umstrukturierung bei Movistar: White kommt als neuer Manager

(rsn) - Nach rund 13 Jahren als Sportdirektor beim australischen Jayco-AlUla-Team und dessen Vorgängern hatte Matthew White den Rennstall im Mai 2025 völlig überraschend und im “gegenseitigen Ein

29.10.2025Nach Sturz bei Polen-Rundfahrt: Baroncini trainiert wieder

(rsn) – Rund zweieinhalb Monate nach seinem schlimmen Sturz auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt (2.UWT), in dessen Folge er zwei Wochen im künstlichen Koma lag, sitzt Filippo Baroncini wieder auf

29.10.2025Kehrt Madonna di Campiglio ins Giro-Programm zurück?

(rsn) – Laut einer Meldung von Ciclismo Sportrentino wird der Anstieg nach Madonna di Campiglio im kommenden Jahr ins Programm des Giro d’Italia zurückkehren. Es wäre das dritte Mal nach 1999, 2

29.10.2025Kluge ärgert sich: “Von der UCI beraubt“

(rsn) –13 Runden noch waren bei der Bahn-WM in Santiago de Chile im Madison der Männer zu absolvieren. Das dänische Team verschärfte das Tempo, die Briten scherten aus, Deutschland in dritter Pos

29.10.2025Velasco bleibt bei Astana, Buijsman zurück zu Human Powered Health

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

28.10.2025UCI sperrt Ex-Movistar-Profi Rangel für 20 Monate

(rsn) Der Radsportweltverband UCI hat Vinícius Rangel für zwanzig Monate gesperrt. Der 24-jährige Brasilianer, der bis Ende 2024 bei Movistar unter Vertrag stand, hat nach Angaben der UCI innerhalb

28.10.2025Nach “Schock-Aus“: Thüringen Ladies Tour doch mit Zukunft?

(rsn) – Nachdem das Land Thüringen eine bereits zugesagte finanzielle Förderung in Höhe von 200.000 Euro rückgängig gemacht hatte, musste die Lotto Thüringen Ladies Tour 2025 abgesagt werden.

28.10.2025Krieger beendet aktive Karriere und wechselt ins Auto

(rsn) – Es ist ein leiser Abschied, den Alexander Krieger von seiner Profikarriere vollzogen hat. Aber es ist einer. Wie sein Team Tudor nun bekanntgegeben hat, wechselt der 33-Jährige vom Rad ins

28.10.2025Lidl – Trek künftig mit deutscher Lizenz unterwegs

(rsn) – Das Team Lidl - Trek fährt künftig unter deutscher Flagge. Nachdem der Lebensmittel-Discounter aus Baden-Württemberg bereits gestern die Übernahme der Mehrheitsanteile am Rennstall kommu

28.10.2025Lipowitz würde auch 2026 gerne die Tour ins Visier nehmen

(rsn) – Wenige Tage nach der Streckenpräsentation der 113. Tour de France ist noch offen, wen Red Bull – Bora – hansgrohe im kommenden Jahr als Kapitän zu den drei großen Rundfahrten schicken

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine