--> -->
09.09.2025 | (rsn) – Auch zu Beginn der dritten und entscheidenden Woche wurde die 80. Vuelta a Espana durch pro-palästinensische Demonstranten behindert. Die ursprünglich 167,9 Kilometer lange 16. Etappe von Poio zur Bergankunft in Mos am Castro de Herville musste deshalb um den 8,2 Kilometer langen Schlussanstieg verkürzt werden.
Im improvisierten Ziel holte sich der Kolumbianische Meister Egan Bernal (Ineos Grenadiers) aus einer ursprünglich 17-köpfigen Ausreißergruppe heraus im Zweiersprint souverän vor dem Spanier Mikel Landa (Soudal - Quick-Step) seinen ersten Tagessieg bei einer Spanien-Rundfahrt.
Hinter dem Franzosen Brieuc Rolland (Groupama – FDJ / + 0:07) sicherte sich Nico Denz (Red Bull – Bora – hansgrohe / + 0:12) nach einer starken Vorstellung den vierten Platz. Bernals luxemburgischer Teamkollege Bob Jungels wurde Sechster (+ 1:10).
“Nachdem ich im Gesamtklassement zurückgefallen war, wollte ich einen Etappensieg und ich wollte einen Sieg im Trikot des Nationalen Meisters, das mir viel bedeutet“, kommentierte Bernal seinen 22. Sieg als Profi. “Und abgesehen vom (aus dem Programm genommenen, d. Red.) Schlussanstieg war es eine wunderbare Etappe, superschwer. Wir haben den ganzen Tag Vollgas gegeben. Am Ende war auch die Zusammenarbeit mit Landa supergut. Und als wir dann erfahren haben, dass das Finale acht Kilometer früher sein würde, sagten wir: ‘Okay, dann sprinten wir halt‘. Es war ein guter Tag für die Erinnerungen“, schloss der 28-Jährige mit einem Lächeln.
Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) verteidigte souverän das Rote Trikot. Der Däne erreichte an der Spitze der Favoritengruppe 5:52 Minuten hinter Bernal als Fünfzehnter das Ziel und führt das Gesamtklassement weiterhin 48 Sekunden vor dem Portugiesen Joao Almeida (UAE – Emirates – XRG) an.
Mit 2:38 Minuten Rückstand folgt der Brite Tom Pidcock (Q36.5) auf Rang drei vor dem Australier Jai Hindley (Red - Bull-Bora – hansgrohe / + 3:10) und dessen italienischem Teamkollegen Giulio Pellizzari (Red - Bull-Bora – hansgrohe / + 4:21), der eine Position gutmachte und den Österreicher Felix Gall (Decathlon AG2R – La Mondiale / + 4:24) auf den sechsten Gesamtrang verdrängte. Bernal (+ 9:36) rückte vom 14. auf den zwölften Platz vor.
Auch an der Spitze der Sonderwertungen gab es keine Änderungen. Mads Pedersen (Lidl – Trek) bleibt im grünen Punktetrikot, Jay Vine (UAE – Emirates – XRG) steht weiter an der Spitze der Bergwertung, Pellizzari verteidigte sein Weißes Trikot des besten Nachwuchsfahrers. UAE – Emirates – XRG führt die Teamwertung weiter an.
Nach dem zweiten Ruhetag der diesjährigen Vuelta stand gleich wieder eine Bergetappe an. Nicht mehr zum Start erschienen waren die erkrankten Gianmarco Garofoli (Soudal - Quick-Step) und Victor Campenaerts (Visma - Lease a Bike). Wegen der engen Straßen wurde die neutralisierte Phase auf neun Kilometer verlängert.
Wie erwartet war die erste Phase des Rennens besonders hart umkämpft. Auf zunächst welligem Terrain folgte Attacke auf Attacke, ehe sich nach rund 50 Kilometern die Gruppe des Tages formierte, die aus 17 Fahrern bestand - darunter Marc Soler (UAE – Emirates -XRG), Landa und Mauri Vansevenant (beide Soudal - Quick-Step), Bernal und Jungels (beide Ineos Grenadiers), Kevin Vermaerke (Picnic - PostNL), Andrea Bagioli (Lidl - Trek), Jefferson Cepeda (Movistar) sowie Denz als einziger deutscher Profi. Dagegen war die französische FDJ-Equipe mit Clément Braz Afonso, Rudy Molard und Rolland gleich dreifach an der Spitze vertreten.
Da keiner der Fahrer eine Gefahr für die Favoriten darstellte – Bernal war mit 15:42 Minuten Rückstand auf Rot der im Klassement bestplatzierte in der Spitzengruppe – bekamen die Ausreißer schnell mehr als vier Minuten Vorsprung zugestanden, ehe Visma – Lease a Bike im Feld die Kontrolle übernahm.
Kurz darauf schloss Bernal zum Basken auf. Landa holte sich den Bergpreis, ehe bei einsetzendem leichten Regen das Groupama-Duo Braz Afonso und Rolland zum Duo stießen und 53 Kilometer vor dem Ziel auch noch Denz sich nach vorne kämpfte. Das Feld überquerte mehr als sechs Minuten nach den Ausreißern den Gipfel.
Hinter dem Quintett zerfiel der Rest der Ausreißergruppe, aus der neun Fahrer um Soler und Jungels versuchten, die Lücke zu schließen, die phasenweise weniger als 15 Sekunden betrug. Gemeinsam mit Finlay Pickering (Bahrain Victorious) gelang dem Spanier das nach dem Zwischensprint, den Denz sich gutschreiben lassen konnte. Am bis zu 18 Prozent steilen Alto de Prado (2. Kat.) fiel der Deutsche dann aber zurück wie kurz darauf auch Rolland.
An der Bergwertung, wo sich Landa vor Bernal weitere fünf Punkte sowie die sechs Bonussekunden sicherte, betrug der Vorsprung des Spitzentrios auf die Verfolger, zu denen nun wieder Vermaerke und Jungels zählten, rund eine Minute. 19 Kilometer vor dem Ziel geriet Vingegaard bei einem Defekt und dem dadurch nötig gewordenen Radwechsel nicht in Panik und schloss schnell wieder zu den anderen Favoriten auf. Dagegen konnte Gall dem Tempo dieser Gruppe hier nicht mehr folgen.
In diesen turbulenten Momenten informierte die Rennleitung darüber, dass wegen Protesten drei Kilometer vor dem Ziel die Etappe bereits am Fuß des acht Kilometer langen Schlussanstiegs beendet werden würde. Wie TV-Aufnahmen nach dem Rennen zeigten, hatte eine große Menschenmenge die Zielpassage blockiert und skandierte pro-palästinensische Parolen.
Aus der Verfolgergruppe hatte sich Soler zu diesem Zeitpunkt bereits zurückfallen lassen, wegen eines Platten verlor Braz Afonso vorne den Anschluss. Im improvisierten neuen Ziel sicherte sich Bernal im Sprintduell gegen Landa schließlich souverän den Sieg, Denz wurde hinter Rolland Vierter und holte sich damit sein bestes Tagesergebnis bei dieser Vuelta.
Results powered by FirstCycling.com
Das Streckenprofil der 16. Etappe der Vuelta a Espana | Foto: VeranstalterKein Schlussanstieg: Finale wegen Protesten verkürzt
29.10.2025Pidcock: “Ich war in der besten Form meines Lebens“(rsn) – Fünf Siege feierte Tom Pidcock in seiner ersten Saison beim Schweizer Zweitdivisionär Q36.5 Pro Cycling Team. Zwar ging er bei WorldTour-Rennen leer aus, dennoch erklärte der Brite gegenÃ
18.09.2025Anti-Gewalt-Kommission fordert Strafen gegen Vuelta-Protestierer(rsn) – Die Meinungen zu den pro-palästinensischen Protesten, bei denen gewalttätige Demonstranten den Abbruch der 80. Vuelta a Espana (2.UWT) erzwangen, gehen in Spanien nach wie vor weit ausein
16.09.2025UCI will in Ruanda Proteste wie bei der Vuelta verhindern(rsn – Nach den Massenprotesten am letzten Tag der Vuelta a Espana, in deren Folge die 21. Etappe in Madrid nicht ausgetragen werden konnte, hat der Radsportweltverband UCI angekündigt, dass es in
15.09.2025UCI äußert “völlige Ablehnung und tiefe Besorgnis“ nach Vuelta-Chaos(rsn) – Lange Zeit war während der Vuelta nichts von der UCI zu hören. Der Weltverband berief sich auf seine politische Neutralität und hielt sich raus, während bei einem der wichtigsten Wettbew
15.09.2025“Das war organisiertes Verbrechen“ - “Sie waren fast wie wilde Tiere“(rsn) – Die Vuelta Espana 2025 wird als besonders in die Geschichte eingehen. Nicht unbedingt aufgrund der sportlichen Auffälligkeit, wenngleich Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) unter ande
15.09.2025Vuelta-Chef Guillén spricht von “absolut inakzeptablen“ Verhältnissen(rsn) – Dass Sport und Politik selten harmonieren, ist keine neue Erkenntnis. In der Dimension der auftretenden Probleme hat die Vuelta a Espana aber zumindest in Radsport-Verhältnissen gemessen ne
15.09.2025Pidcock strahlt neben Vingegaard: Wo geht die Reise hin?(rsn) – Thomas Pidcock (Q36.5 Pro Cycling Team) hat bei der 80. Ausgabe der Vuelta a España Geschichte geschrieben. Sein dritter Gesamtrang in Spanien bescherte zum zweiten Mal in diesem Jahrtausen
15.09.2025Vingegaard & Co. am Hotelparkplatz auf Kühlboxen geehrt(rsn) - Die pro-palästinensischen Proteste, die am Sonntag für ein vorzeitiges Ende der Vuelta 2025 sorgten, hatten nicht nur die letzte Etappe auf dem Gewissen, sondern auch die offizielle Siegereh
15.09.2025Zwischen Stolz und Unvollendung: Vingegaards seltsamer Triumph(rsn) – Jonas Vingegaard (Team Visma – Lease a Bike) hat die 80. Ausgabe der Vuelta a España und damit die dritte Grand Tour seiner Karriere gewonnen. Vor João Almeida (UAE - Emirates – XRG/+1
14.09.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 21. Etappe(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a Espana (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als
14.09.2025Madrids Bürgermeister übt scharfe Kritik nicht nur an Demonstranten(rsn) – Madrids Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida hat nach dem Abbruch der Schlussetappe der 80. Vuelta a Espana mit scharfer Kritik an den Demonstranten reagiert und auch Spaniens Minister
14.09.2025Vuelta-Schlussetappe wegen erneuter Proteste vorzeitig beendet(rsn) - Von wegen Champagnerfahrt nach Madrid: Die 80. Vuelta a Espana ist 55 Kilometer früher als geplant beendet worden. Pro-palästinensische Demonstranten stoppten zunächst das Peloton noch auf
03.12.2025Vegni lockt Vingegaard mit Aussicht auf Grand-Tour-Triple (rsn) – Vor einigen Wochen schon hatte Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) angekündigt, in seiner Karriere alle drei großen Landesrundfahrten gewinnen zu wollen. Da dem Dänen dies bei der T
03.12.2025Gibt Nys 2026 sein Giro-Debüt? (rsn) – Nach seinem Debüt bei der Tour de France 2025 wird Thibau Nys (Lidl – Trek) laut einer Meldung der italienischen Gazzetta dello Sport im kommenden Jahr auch erstmals am Start des Giro dâ€
03.12.2025RED-S-Syndrom stoppt Ewers‘ Profikarriere (rsn) - Veronica Ewers hat sich mit ihrem Team EF Education – Oatly auf eine Vertragsauflösung geeinigt und wird im Alter von 31 Jahren ihre Profikarriere beenden. Wie das US-Team mitteilte, leide
03.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
03.12.2025Neben dem Hauptberuf die belgische Szene aufgemischt (rsn) – Nach sechs Jahren bei Maxx-Solar – Rose beziehungsweise dessen Vorgängerteams Gießen – Biehler und Maxx-Solar – Lindig hat sich Helena Bieber 2025 dem belgischen Club-Team Carbonbike
02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil (rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das
02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab (rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und
02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück? (rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d
02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien (rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp
02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden (rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F
02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen (rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202