--> -->
24.07.2025 | (rsn) - Visma – Lease a Bike blies auf der 18. Etappe der Tour de France zum Sturm. Das sah am Col de la Madeleine perfekt aus. Am Col de la Loze ging all die tolle Vorarbeit dann aber in die Hose. Und im Ziel war Jonas Vingegaard ehrlich geschafft. “Heute war ein brutaler Tag. Wir saßen fünf Stunden im Sattel. Ich weiß nicht, ob ich jemals so eine schwere Etappe in der Tour gefahren bin“, sagte der Däne am Eurosport-Mikrofon, und er wirkte auch erschöpfter als gewöhnlich.
Dieser Tag sollte eigentlich sein Tag werden, der, an dem er Pogacar wenn schon nicht das Gelbe Trikot auszieht, so ihm doch entscheidend näher rückt. Am Ende baute aber der Slowene als Etappenzweiter seine Führung noch um neun gewonnene Sekunden im Bergsprint und die Bonussekunden aus. Vingegaard lobte zwar seine Helfer: “Das Team war fantastisch und ich will meinen Kollegen danken. Alle haben den Plan zu 100 Prozent ausgeführt. Wenn eine Mannschaft so für mich arbeitet, gibt mir das sehr viel Motivation.“Â
Außenstehende, die nicht den gelb-schwarzen Visma-Blick internalisiert haben, dürften allerdings an der Aussage der 100-prozentigen Planerfüllung ihre Zweifel haben.
___STEADY_PAYWALL___
Mit Matteo Jorgenson in der frühen Ausreißergruppe ging der erste Teil des Plans von Visma – Lease a Bike voll auf. | Foto: Cor Vos
Das sah prächtig aus – aus Visma-Sicht. Und Besorgnis erregend aus UAE-Perspektive. “Ja, das war eine kritische Situation. Wir waren dann dankbar, dass unsere Helfer später zurückkommen und Tadej auf dem letzten Anstieg unterstützen konnten“, gab auch Andrej Hauptman, Sportlicher Leiter bei UAE, später bei Eurosport zu.
Visma – Lease a Bike hatte allerdings selbst größere Anteile, dass aus der “kritischen Situation“ für UAE nicht mehr wurde, dass hier nicht die Trendwende dieser Tour gelang. Jorgenson, der die Gruppe um Pogacar und Vingegaard ins Tal zwischen Col de la Madeleine und Col de la Loze geführt hatte, zeigte sich plötzlich unzufrieden darüber, dass niemand anders die Führungsarbeit übernehmen wollte. Individuell ist der Ärger verständlich. Verständlich aber auch, dass kein Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale), kein Ben O’Connor (Jayco – AlUla), kein Einer Rubio (Movistar) in den Wind gehen wollte, wenn doch klar war, dass Visma hier zum großen Angriff blies. Warum sollten sie Energie verschwenden?
So stockte plötzlich die Tempoarbeit. Und als O’Connor und Rubio die plötzliche Schneckenfahrt zu einer eigenen Attacke nutzten, hatte Jorgenson nichts Besseres zu tun, als den beiden hinterherzustiefeln und Vingegaard allein zu lassen. Wollte er den Etappensieg holen? Das wäre eine späte Bestätigung der Klage von Vingegaards Ehefrau Trine Hansen. Sie hatte dem Rennstall vorgeworfen, zu viele Nebenziele zu haben und nicht alles der Unterstützung ihres Mannes im Kampf um den Toursieg unterzuordnen.
Als Jonas Vingegaard und sein Team Tadej Pogacar von seinen Teamkollegen isoliert hatten, schien auch der zweite Teil des Plans perfekt umgesetzt werden zu können. | Foto: Cor Vos
Vingegaards Teamkollege Simon Yates plädierte für eine andere Lesart. “Als wir zurückkamen in die Gruppe von Jonas, wussten wir, das wir Matteo vorn hatten. Das wäre als Unterstützung wichtig gewesen“, meinte der Brite im Ziel. Er gab zugleich zu, von der Rennsituation selbst überrascht worden zu sein. “Das Radio funktionierte nicht gut, wir wussten nicht recht, was los war. Und plötzlich waren wir wieder in der Gruppe um Jonas“, sagte der Brite.
Das war der zweite entscheidende Fehler, ein Folgefehler auch aus dem ersten. Denn als Jorgenson vorn den Ausreißer spielte, war niemand mehr da, der in der Favoritengruppe wirklich Tempo machen konnte oder wollte. Pogacar nicht, der hatte nur Vingegaard im Blick. Roglic nicht, der erst auf den Anschluss von Teamkollege Florian Lipowitz wartete und nach der Attacke des Laichingers erst recht kein Motiv für Tempoarbeit hatte.
Bliebe noch Gall, der im Gesamtklassement Plätze gutmachen könnte. Aber auch er spannte sich nicht entschieden vor die Gruppe. “Niemand wollte noch fahren. Mit Pogacar am Hinterrad wollten wir auch nicht weitermachen. Für uns war es besser, dass der Rest zurückkam“, beschrieb Niermann später die Situation aus Visma-Sicht. Klar, in dem “Rest“ steckten auch zwei Helfer für Vingegaard. Allerdings auch drei Teamkollegen von Pogacar, was den Slowenen diebisch freute. “Im Tal gab es keine Zusammenarbeit. Ich habe auf meine Teamkollegen gewartet, aber das hat lange gedauert“, meinte er.
Im Ziel der Königsetappe dieser Tour zog der Däne gegen Pogacar aber wieder den Kürzeren. | Foto: Cor Vos
Danach übernahmen seine drei Mannen kurzzeitig die Kontrolle, bis dann Visma wieder an der Reihe war. Aber weder Kuss noch Yates sorgten für jene harten Beschleunigungen, die für eine Attacke Vingegaards nötig gewesen wären. Wie viele entferntere Beobachter wunderte sich auch der mitten in den Ereignissen steckende Pogacar: “Als wir am Fuß des Schlussanstieges angekommen waren, dachte ich, Visma würde schneller fahren, um die Ausreißer noch einzuholen.“
Genau das passierte nicht. Und so bleibt als Fazit: Viel versucht, aber nichts gewonnen. Schicksalsergeben meinte Niermann noch: “Wir werden es morgen noch einmal versuchen, aber die Wahrscheinlichkeit liegt hoch, dass das Ergebnis das gleiche sein wird. Es wird wieder ein sehr schwerer Tag, aber vielleicht etwas weniger schwer als heute.“
Und mit etwas weniger Angriffsfläche für einen guten Plan. Visma – Lease a Bike hat am Col de la Loze die kleine Chance auf eine Trendwende bei dieser Tour verspielt.
(rsn) – Mauro Gianetti, der Teamchef von UAE – Emirates – XRG hat sich zum kommenden Rennkalender und zum Vuelta-Verzicht von Tadej Pogacar geäußert. Am Ende der Tour de Pologne sagte er gege
(rsn) - 154 Profis aus 22 Teams sind am 26. Juli im westfranzzösischen Vannes zur 4. Tour de Frances Femmes (2.WWT) angetreten, darunter sieben Deutsche, sechs Schweizerinnen und drei Österreicheri
(rsn) – Neben dem Gelben und dem Gepunkteten Trikot sicherte sich Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) bei der Tour de France 2025 vier Etappensiege. Den letzten davon feierte der Slowene ab
(rsn) – Spätestens mit seinem siebten Platz bei der 112. Tour de France hat Kevin Vauquelin (Arkéa – B&B Hotels) auch international seinen Bekanntheitsgrad deutlich erhöht. Die Freude über das
(rsn) – Rolf Aldag und Red Bull – Bora – hansgrohe gehen ab sofort getrennte Wege. Das kündigte der deutsche WorldTour-Rennstall überraschend zwei Tage nach Ende der Tour de France an, bei der
(rsn) - Nur Florian Lipowitz (Red Bull – Bora – hansgrohe) konnte in den Bergen der Tour de France ansatzweise mit Tour-de-France-Sieger Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und dem Zweitplat
(rsn) – Drei Tage hat es gedauert, bis die UCI-Jury bei der Tour de France 2025 zum ersten Mal hart durchgegriffen und Gelbe Karten verteilt hat: Im Sturzchaos von Dünkirchen bestraften die Kommiss
(rsn) – Die Tinte in den Radsport-Geschichtsbüchern ist gerade erst getrocknet: Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat bei der Tour de France 2025 im direkten Duell mit seinem großen Widersa
(rsn) – Das große Ziel hat Visma – Lease a Bike bei dieser Tour de France verfehlt. Jonas Vingegaard musste in Paris mit der zweiten Stufe auf dem Podium vorliebnehmen, der ewige Rivale Tadej Po
(rsn) – Es sollte etwas Besonderes werden. Immerhin gab es ja auch einen runden Geburtstag zu feiern. Vor 50 Jahren endete die Tour de France erstmals in Paris auf den Champs-Élysées, Ex-Telekom-T
(rsn) – Nach der Tour de France wird es wohl nicht zum nächsten Duell der beiden Topfahrer Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) und Jonas Vingegaard (Visma - Lease a Bike) bei der Vuelta a España
(rsn) - Es hat etwas gedauert, bis die ARD-Reportage “Geheimsache Doping: Im Windschatten“ auch bei der Tour de France ankam. Aber auf der Pressekonferenz der 20. und vorletzten Etappe sah sich sc
(rsn) - Ben Turner (Ineos Grenadiers) gewann in einem packenden Sprint die 4. Etappe der Vuelta a Espana 2025 und holte damit seinen zweiten Sieg auf WorldTour-Ebene, nachdem er vor 20 Tagen bereits i
(rsn) – Auf dem Papier war die 3. Etappe der Tour de l’Avenir Femmes (2.2U) flach, doch spätestens als die Siegerin des Vortages, die Niederländerin Scarlett Souren, knapp 7 Kilometer vor dem Zi
(rsn) – Carl-Frederik Bevort hat die 3. Etappe der Tour de l’Avenir gewonnen. Der dánische Neoprofi, der im alltäglichen Rennfahrerleben das Trikot von Uno-X Mobility trägt, setzte sich als Sol
(rsn) – Ben Turner (Ineos Grenadiers) die 4. Etappe der Vuelta a Espana 2025 gewonnen. Im Massensprint im französischen Voiron war er schneller als Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) und des
(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 23. August in Turin in Norditalien zur 80. Vuelta a España (2.UWT) angetreten. 3151 Kilometer ist die Spanien-Rundfahrt in diesem Jahr lang, nicht weniger als
(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
(rsn) – Anders als viele hoffnungsvolle deutsche Talente, die es in die WorldTour geschafft haben, hat Anton Schiffer (Bike Aid) den Radsport nicht von der Pike auf gelernt. In einer Dekade, in der
(rsn) - Die fünftägige Bitwa Warszawska (2.2) verlief im flachen Gebiet rund um Warschau und versprach somit offensive Rennen voller Ausreißversuche, bei dem die beiden deutschen KT-Teams Storck â
(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic
(rsn) – Derek Gee hat sich nach längerer Funkstille öffentlich zu seinem überraschenden Fehlen im Aufgebot seines Teams Israel – PremierTech bei der Vuelta a España (2.UWT) geäußert. Dort s
(rsn) - David Gaudu (Groupama - FDJ) hat bei der 3. Etappe der Vuelta a España (2. UWT) auf dem Weg nach Ceres für eine Überraschung gesorgt. Der Franzose schlug im Bergauf-Sprint nicht nur den Vur
(rsn) – Visma – Lease a Bike wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag vor der 3. Etappe der Vuelta a España Räder aus dem Mechaniker-Truck gestohlen. Dies bestätigte die niederländische Equ