RSNplusTeamchef Guercilena: “Grün ist die Konsequenz von Siegen“

Für Milan und Lidl – Trek hat der Etappensieg höchste Priorität

Von Felix Mattis und Tom Mustroph aus Saint-Méen-le-Grand

Foto zu dem Text "Für Milan und Lidl – Trek hat der Etappensieg höchste Priorität"
Jonathan Milan (Lidl - Trek) im Grünen Trikot. | Foto: Cor Vos

12.07.2025  |  (rsn) – Jonathan Milan (Lidl – Trek) trägt das Grüne Trikot der Tour de France auf der 8. Etappe in Richtung Laval nur noch stellvertretend, nachdem Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) es ihm an der Mur-de-Bretagne durch seinen Etappensieg abgenommen hat. Doch für den Italiener und sein Team Lidl – Trek ist an diesem Wochenende mit zwei potenziellen Massensprint-Ankünften in Laval und Chateauroux vor allem eines wichtig: ein Etappensieg.

Dem nämlich jagt der bis zur Tour in dieser Saison bereits sieben Mal siegreiche Milan, nachdem er auf Etappe 1 an der Windkante abgehängt wurde und auf Etappe 3 knapp gegen Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) unterlag, bei dieser Tour noch vergeblich hinterher.

"Wir wissen, dass das Grüne Trikot in erster Linie die Konsequenz von Siegen ist – wie immer", sagte Team-Manager Luca Guercilena radsport-news.com vor der 8. Etappe auf die Frage nach dem Kampf um die Punktewertung und unterstrich damit ganz klar, wo die Priorität liegt. Klar sammelt man auch an Zwischensprints Punkte ein, doch für Lidl – Trek ist ein Sieg zunächst wichtiger, als Grün. ___STEADY_PAYWALL___

Pogacar (in Gelb) ist bei dieser Tour de France ein ernsthafter Kandidat auf das oft als 'Sprinter-Trikot' bezeichnete Grüne – je nachdem, wie die Bergetappen laufen. | Foto: Cor Vos

"Wir fahren erstmal auf Etappensiege und dann werden wir die finale Entscheidung treffen, ob wir weiter auch Grün jagen. Denn es ist klar, dass Tadej (Pogacar) eine viel größere Chance hat, als in der Vergangenheit, weil es in einigen Etappen schwer für reine Sprinter ist, Punkte zu holen", so der 51-jährige Italiener mit Blick auf die wenigen echten Flachetappen in Tour-Woche zwei und drei im Vergleich zu den fünf Bergankünften und einem Bergzeitfahren für den momentan mit 34 Zählern Vorsprung vor Milan die Punktewertung anführenden Pogacar.

"Werden Punkte jagen, wann immer es möglich ist"

"Aber bisher sind wir im Spiel und wir werden nicht einfach so aufgeben. Wir werden Punkte jagen, wann immer es möglich ist. Es kommen jetzt ein paar Etappen, in denen wir unser Spiel ausspielen müssen, und das werden wir versuchen. Heute fahren wir natürlich voll auf Sprint."

Die Ankünfte in Laval und Chateauroux werden für Milan und auch Grün-Titelverteidiger Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) sehr wichtig werden, um sich Luft gegen Pogacar zu verschaffen. Gehen sie dabei einmal leer aus, weil sie im Sprint beispielsweise eingebaut werden und zu weit hinten landen, würde sie das weit zurückwerfen.

Auf der 3. Etappe in Dünkirchen unterlag Milan (rechts) hauchdünn gegen Merlier (2. von rechts). | Foto: Cor Vos

Dazu kommt, dass Tim Merlier (Soudal – Quick-Step), der bislang nicht am Grünen Trikot interessiert zu sein scheint, wenn man sein Raushalten an den Zwischensprints betrachtet, viele Punkte wegnehmen könnte – genau wie auch die deutschen Sprinthoffnungen Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) oder Pascal Ackermann (Israel – Premier Tech). Schließlich ist ein Etappensieg auf einer Flachetappe 50 Zähler wert, ein zweiter Platz nur noch 30 und ein dritter Platz 20 – genau so viel wie Platz eins an einem Zwischensprint oder bei einer Bergankunft.

"Am Ende ändert sich nichts. Wir müssen, genau wie immer, alle Punkte mitnehmen, die wir können. Und wenn wir es mathematisch dann irgendwann nicht mehr gewinnen können, dann lassen wir es bleiben", erklärte Guercilena. "Aber man weiß ja nie, was noch passiert im Rennen, deshalb muss man auch immer weitermachen."

Ansteigende Zielgerade in Laval eher eine lange Kurve

Die Ankunft der 8. Etappe etwas außerhalb von Laval am Veranstaltungskomplex Espace Mayenne wird interessant: Es geht auf den letzten zwei Kilometern aus der Stadt hinaus zum Ziel auf breiter Straße immer leicht bergan – knapp 60 Höhenmeter werden auf den letzten 2.000 Metern gemacht, 25 davon auf dem Schlusskilometer und zur Linie hin flacher werdend. Dazu kommt, dass die Zielgerade auf den letzten 400 Metern eigentlich eine sehr langgezogene Linkskurve ist.

Es wird also darauf ankommen, sich gut zu positionieren und der kürzeste Weg führt an der linken Bande entlang. Gleichzeitig aber ist dort natürlich auch die größte Gefahr, eingebaut zu werden.

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