Italiener freut sich für Giro-Leader Del Toro

Piganzoli: “Schön, dass es einer von uns geschafft hat“

Von Tom Mustroph aus Morbegno und Sebastian Lindner

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Davide Piganzoli kratzt wie im Vorjahr an den Top 10 des Giros. | Foto: Cor Vos

29.05.2025  |  (rsn) – Irgendeiner hat in der Regel immer das Glück, dass eine Etappe des Giro d`Italia bei ihm zu Hause startet. Diesmal ist es Davide Piganzoli, Kapitän von Polti – VisitMalta. Er stammt ursprünglich aus Morbegno, dem Startort des 18. Teilstücks der Rundfahrt.

“Es ist schön, dass der Giro hier startet. Meine Eltern sind hier, viele Freunde. Das ruft schon große Emotionen hervor“, sagte der junge Italiener im Gespräch mit RSN. Noch schöner wäre es freilich gewesen, wenn eine Bergetappe ins Haus stehen würde, damit der Kletterer seine Stärken besser hätte ausspielen können. Unweit des Nordufers des Comer Sees, im Tal der Adda und damit tief in der Lombardei, hätte es so einige Berge gegeben, die Piganzoli die Chance gegeben hätten zu liefern.

Nun aber warten 144 Kilometer, die aller Wahrscheinlichkeit nach in einem Massensprint enden werden. Denn zwar stehen ein Berg der 2. und zwei der 3. Kategorie auf dem Plan, doch die letzten 40 Kilometer sind tellerflach. Am Ostufer des Sees entlang geht es bis Cesano Maderno vor die Tore Mailands. Mit ein bisschen Glück könnte es auch ein Tag für Ausreißer werden.

Beim Giro unter einem Dach mit Del Toro und Pellizzari

Aber Piganzoli will mehr. Der 22-Jährige peilt, wie schon bei seiner ersten Giro-Teilnahme im vergangenen Jahr, als er 13. wurde, wieder das Gesamtklassement an. Aktuell belegt er Rang 14, am Vortag hat er zwei Plätze verloren. “Ich bin nicht ganz zufrieden, aber auch nicht unzufrieden“, sagte er über seinen bisherigen Rennverlauf. “Gestern hatte ich nicht die Beine, aber es kommen ja auch noch zwei Bergetappen, um Akzente zu setzen.“

Akzente haben zuletzt auch zwei seiner besten Kumpels im Feld gesetzt. Einer davon trägt sogar das Rosa Trikot. “Dass Isaac Del Toro jetzt die Gesamtwertung anführt, ist es tolles Gefühl, auch für mich“, sagte Piganzoli. Er gehört dem gleichen Jahrgang wie der Mexikaner und Giulio Pellizzari (Red Bull – Bora – hansgrohe) an, wohnt mittlerweile mit den beiden zusammen im gleichen Haus in San Marino. “Wir kennen uns aus der Jugend, verbringen auch abseits vom Rad viel Zeit miteinander. Es ist schön zu sehen, dass einer von uns jetzt den großen Durchbruch geschafft hat.“

Der Schritt steht für Piganzoli noch aus. Zwei Siege gelangen ihm bisher in seiner Profikarriere, die bisher komplett im Team von Alberto Contador und Ivan Basso ablief. Für die kommende Saison sieht er sich aber auch in einem WorldTeam. Und es klang so, als wäre das bereits in trockenen Tüchern.

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