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09.05.2025 | (rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d'Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl – Trek am letzten Anstieg auf knapp 40 Fahrer dezimierten Feldes behauptete sich der Ex-Weltmeister knapp vor dem Belgier Wout Van Aert (Visma – Lease a Bike). Der Venezolaner Orluis Aular (Movistar) überraschte auf Rang drei, Vierter wurde als bester Italiener Francesco Busatto (Intermarché – Wanty) vor dem Briten Tom Pidcock (Q 36.5).
Platz sechs sicherte sich Routinier Diego Ulissi, dessen Astana-Team im letzten Berg des Tages Sprinter Max Kanter verlor, für den das Tempo am bis zu 13 Prozent steilen Surrel-Anstieg zu hoch war. Platz sieben ging an Richard Carapaz (EF Education First – EasyPost). Auf den Rängen acht bis zehn folgten Max Poole (Picnic – PostNL), Nicola Conci (XDS Astana) und Davide Piganzoli (Polti – VisitMalta).
“Es ist unglaublich, hier zu gewinnen und Rosa zu holen, vor allem nach der harten Arbeit, die das Team für mich gemacht. Ich bin froh, dass ich das mit dem Sieg zurückzahlen konnte“, sagte der ausgepumpte Pedersen im Ziel. Der Plan des Teams, die Gruppe am Berg zu verkleinern und dann zu sprinten, sei voll aufgegangen. Ob er Angst vor im Finale Van Aert gehabt habe? Pedersen: “Vor Wout muss man immer ein bisschen Angst haben, wenn er dabei ist. Er ist einfach ein sehr guter Fahrer und man kann sich nie sicher sein. Ich hatte ein bisschen Respekt, bin aber froh, dass ich es zu Ende gebracht habe.“
Der 29-jährige Pedersen, der zum zweiten Mal nach 2023 eine Etappe des Giro gewann, sicherte sich mit seinem 51. Profisieg erstmals überhaupt ein Leader-Trikot einer Grand Tour. Dass er es morgen beim 13,5 Kilometer langen Zeitfahren verteidigen wird, ist eher unwahrscheinlich. Van Aert liegt an zweiter Position des Gesamtklassements nur um vier Sekunden zurück und gilt als besserer Fahrer im Kampf gegen die Uhr. Doch auch Top-Favorit Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe), der sich zum Auftakt stark präsentierte und locker mit der ersten Gruppe ins Ziel rollte, hat lediglich zehn Sekunden Rückstand. Dasselbe gilt für seinen wohl ärgsten Kontrahenten, Juan Ayuso (UAE Emirates – XRG).
Der knapp geschlagene Van Aert war nicht allzu enttäuscht, obwohl sein Team während der Etappe die meiste Zeit Tempo gemacht hatte.“Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte. Ich habe mich auf der Etappe nicht wirklich gut gefühlt. Aber es gibt nur eine oder wenige Möglichkeiten auf Rosa und deswegen wollte ich es versuchen“, sagte der 30-Jährige, der damit auf sein Pech mit Verletzungen und Krankheit an, die seine Vorbereitung beeinträchtigt hatten
Unter den Anwärtern auf das Podium in Rom gab es ebenfalls schon Zeitabstände. So erreichte Derek Gee (Israel – Premier Tech) das Ziel mit 57 Sekunden Rückstand. Thymen Arensman (Ineos Grenadiers) büßte sogar 1:35 Minuten ein. Beide konnten das von Lidl – Trek angeschlagene Tempo im letzten Anstieg (3. Kategorie) nicht mitgehen. Noch wesentlich schlimmer verlief der Auftakt für Mikel Landa (Soudal – Quick-Step), der kurz vor dem Ziel schwer stürzte und die Rundfahrt verletzt aufgeben musste.
Bester Deutscher war Felix Engelhardt (Jayo – AlUla) auf Platz 14, zeitgleich mit dem Tagessieger. Das Bergtrikot sicherte sich zum Auftakt Sylvain Moniquet (Cofidis) als einer der Ausreißer des Tages. Busatto ist aktuell bester Nachwuchsfahrer, Pedersen führt die Punktewertung an.
Eine italienisch-belgisch-französische Spitzengruppe prägte den Grande Partenza in Albanien. Alessandro Verre (Arkéa- B&B Hotels), Sylvain Moniquet (Cofidis), Taco Van der Hoorn (Intermarché - Wanty), Alessandro Tonelli (Polti - VisitMalta) und Manuele Tarozzi (VF Group - Bardiani - CSF – Faizanè) setzten sich fünf Kilometer nach dem Start ab. Mehr als zwei Minuten Vorsprung bekam das Quintett aber nicht zugestanden.
Juan Ayuso (UAE Team Emirates - XRG) hatte eine Schrecksekunde zu überstehen, als er gut 90 Kilometer vor dem Ziel in einen Sturz verwickelt wurde. Auch Max Poole (Picnic - PostNL) kam dabei zu Fall. Mitfavorit Ayuso wechselte kurz darauf das Rad, beide Profis kamen ohne viel Hektik schnell zurück ins Feld.
Am Berg der 2. Kategorie lieferten sich knapp 80 Kilometer vor dem Ziel Verre und Moniquet einen sehenswerten Sprint, den der Cofidis-Profi für sich entschied. Damit sammelte er 18 Punkte, was ihm schlussendlich das Bergtrikot am Ende von Giro-Tag eins einbrachte.
Das Streckenprofil der 1. Etappe des Giro d‘Italia | Foto: Veranstalter
In der folgenden Abfahrt fuhr das Feld unter dem Tempodiktat von Visma – Lease a Bike auf 20 Sekunden an die Ausreißer heran und schluckte den kurz vorm Bergpreis distanzierten Van der Hoorn. Anschließend löste sich Verre allein und baute wieder auf eine Minute aus, Tarozzi, Tonelli und Moniquet kamen ebenfalls wieder zu ihm zurück. Dennoch ließ Visma – Lease a Bike gemeinsam mit Lidl - Trek in dieser Phase keinen Zweifel daran, dass heute keine frühen Ausreißer durchkommen würden.
Immerhin sammelte die Fluchtgruppe die Bonussekunden (6, 4 und zwei) am ersten Red-Bull-Kilometer dieses Giro ein. In Sauk war Tarozzi schneller als Tonelli, Verre und Moniquet. Die Zeitgutschriften dürften dem Italiener wenig helfen, dafür wird er morgen mit der blauen Rückennummer des Führenden in dieser neuen Sonderwertung an den Start gehen.
Bei der Einfahrt in den Schlusskurs betrug der Vorsprung der Spitzengruppe nur noch 15 Sekunden. Denn im Pulk waren die Positionskämpfe in der Anfahrt zum bis zu 13 Prozent steilen Surrel-Anstieg ausgebrochen. Kurz vor dessen Fuß wurde das Quartett eingeholt. Bei der ersten Überfahrt vielen bereits die ersten schnellen Männer weg – zum Beispiel Sam Bennett (Decathlon – AG2Rr – La Mondiale) und Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Kurz vor der Kuppe mussten dann auch Milan Fretin (Cofidis) und Paul Magnier (Soudal – Quick Step) die Segel streichen.
Derweil lieferten Lidl - Trek und Pedersen eine Machtdemonstration ab. Der Däne fuhr im Steilstück am Hinterrad von Patrick Konrad, der die Hauptgruppe anführte. Auch in der zweiten Auffahrt zum Berg der 3. Kategorie war das US-Team dominierend. Carlos Verona fuhr von vorn – wieder mit Pedersen direkt im Schlepptau. 4,5 Kilometer vor der letzten Bergwertung musste mit Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) einer weiterer Sprinter abreißen lassen. 1000 Meter später wurde es auch für die deutsche Hoffnung Max Kanter (XDS -Astana) zu schnell.
Als Verona 2,5 Kilometer vor der Kuppe ausscheren musste, übernahm Giulio Ciccone selbst die Tempoarbeit. Und nach wie vor saß Pedersen an zweiter Position. Kurz vor dem Bergpreis bekundete der bis dahin immer bei Pedersen gebliebene Van Aert Probleme. Er konnte sich aber über die Kuppe retten, während Ineos-Kapitän Tymen Arensman ebenso den Anschluss verlor wie der Toursiebte des vergangenen Jahres, Derek Gee (Israel – Premier Tech).
Etwa 40 Mann nahmen die Abfahrt zum Ziel gemeinsam in Angriff. Vier Kilometer vor dem Ziel kam es zu einem schlimmen Sturz. Mikel Landa (Soudal – Quick-Step) prallte gegen ein Verkehrsschild, schlug hart auf den Boden und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Auch Jay Vine (UAE Team Emirates – XRG) war zu Fall gekommen, konnte das Rennen aber fortsetzen.
Mathias Vacek zog seinem Teamkollegen Pedersen schließlich den Sprint mustergültig an. Der Däne ging recht früh in den Wind, doch der von seinem Hinterrad startende Van Aert kam nicht mehr am Ex-Weltmeister vorbei, der ausgelassen über den Tagessieg und das erste Rosa Trikot seiner Karriere jubelte.
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