Stimmen zum 116. Mailand-Sanremo

Pogacar: “Ich kann nicht zaubern“

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Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG, vorn) konnte Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) bei Mailand-Sanremo nicht abschütteln. | Foto: Cor Vos

22.03.2025  |  (rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) hat zum zweiten Mal in seiner Karriere Mailand-Sanremo (2.UWT) gewonnen. Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) und Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) komplettierten das Podium, nachdem das Trio sich bereits an der Cipressa von der Konkurrenz hatte absetzen können. Im Sprint auf der Via Roma in Sanremo  ließ van der Poel nach 289 Kilometern schließlich seine Kontrahenten hinter sich.

Der 30-jährige Niederländer zog mit seinem siebten Sieg bei enem Monument mit Pogacar gleich. Der Slowene hatte mehrfach im Finale attackiert, aber van der Poel nicht abschütteln konnte. Ganna konnte sich in der Abfahrt vom Poggio zurückkämpfen und verwies den Weltmeister im Sprint schließlich auf Rang drei. Aus dem Feld heraus sicherte sich mit 43 Sekunden Rückstand Michael Matthews (Jayco - AlUla) den vierten Platz.

Die Stimmen zum 116. Mailand-Sanremo

Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck / Sieger / Eurosport): "Am Ende habe ich mich recht gut gefühlt, der Beginn mit dem Regen war fürchterlich. Tadej war an der Cipressa schon sehr beeindruckend, er war der Stärkste an den Anstiegen. Als wir zu Dritt waren, haben wir sehr gut zusammengearbeitet – das Podium war damit gesichert. Mein erster Zielstrich war dann oben am Poggio, ich wollte dranbleiben und dachte, ich könnte Pogaar kontern, aber er war zu stark. Im Sprint wollte ich die anderen beiden überraschen und einen langen Sprint fahren und bin beim 300-Meter-Schild losgefahren. Ich habe mich gut gefühlt und ich denke, das war die richtige Taktik. Ganna und Pogacar sind unglaubliche Fahrer, mit ihnen auf dem Podium zu stehen, ist eine große Ehre. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ich bin sehr glücklich."

Filippo Ganna (Ineos Grenadiers / Zweiter / Eurosport): “Ich werde heute Nacht von diesem Rennen träumen. Ich denke, ich habe hier eine meiner besten Leistungen gezeigt. Ich wurde abgehängt und habe in der Abfahrt meine Jagd gestartet, sie haben mich nicht geknackt. Ich bin glücklich, aber Zweiter ist halt der erste Verlierer."

Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG / Dritter / Eurosport): "Wir werden das analysieren und sehen, ob wir irgendwo etwas falsch gemacht haben. Ich glaube, dass wir ein sehr gutes Rennen gemacht und alles versucht haben. Wir haben das Rennen sehr explosiv gemacht, aber es war nicht genug, es gab zwei bessere Fahrer heute. Aber es gibt immer noch nächstes Jahr. Klar wäre es mir lieber, wenn der Poggio fünf Kilometer länger wäre und zehn Prozent steil, aber so ist es eben nicht. Es ist sehr schwierig für mich, in diesem Rennen einen Unterschied zu machen, die Gesetze der Physik greifen eben auch hier und ich kann nicht zaubern. Meine Form ist sehr gut, vielleicht fehlen noch ein paar Watt in Richtung Maximal-Power."

Michael Matthews (Jayco-AlUla / Vierter / Eurosport & RSN): "Alle haben erwartet, was Pogacar heute versuchen würde, das war wirklich kein Geheimnis. Aber es zu wissen und auch darauf reagieren zu können, sind leider zwei Paar Schuhe. Es war die einzige Chance für UAE, das Renen zu gewinnen. Sie haben es an der Cipressa sehr hart gemacht, aber sie hatten nicht die Möglichkeiten, das bis oben durchzuziehen, darum musste er attackieren. Mir ging es heute den ganzen Tag nicht gut, ich habe in der Kälte zurzeit sehr zu kämpfen.

Bernhard Eisel (Sportlicher Leiter / Red Bull – Bora – hansgrohe / RSN): "Wir können nicht zufrieden sein. Wenn man keinen Top-Ten-Platz einfährt, darf man nicht zufrieden sein. Ich habe mir auf jeden Fall einige graue Haare abgeholt während dieser 289 Kilometer. Der Sturz an der Einfahrt zur Cipressa hat womöglich auch einiges durcheinandergebracht, aber am Ende haben wir uns deutlich mehr vorgenommen, als wir erreicht haben."

Mauro Gianetti (Team-Manager UAE - Emirates - XRG): "Es war fantastisch. Wir wollten die Cipressa Vollgas fahren. Das war unser Plan. Leider hing Del Toro etwas im Feld und konnte nicht vorne helfen. Deswegen hat Tadej so früh attackieren müssen. Es war ein unglaublicher Tag mit den besten drei Fahrern des Rennens auf dem Podium. Wir wussten, dass van der Poel und Ganna eine tolle Form haben. Es war eine unglaubliche Show der besten drei Fahrer. Wir müssen nichts bedauern, auch Tadej nicht. Wir müssen einfach feststellen, dass andere Fahrer noch besser waren. Ich meine, Ganna hat heute wie ein König gekämpft und van der Poel hat immer alles kontrolliert."

Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck / Vorjahressieger / Eurosport): "Ich habe mich nicht so gut gefühlt, was vielleicht normal ist nach meinem Sturz. Ich bin sehr glücklich, dass Mathieu gewonnen hat, auch wenn ich nicht weiß, wie es abgelaufen ist. Ich glaube nicht, dass es schon oft vorkam, dass ein Team drei Ausgaben in Folge gewonnen hat, aber wir hatten einen Plan und wussten, dass Mathieu sehr gut drauf ist und ich bin stolz, wie wir das als Team durchgezogen haben. Ich habe noch nichts gesehen, aber er ist sicher der verdiente Sieger."

Jonas Rutsch (Intermarché – Wanty / RSN / Platz 38): “Der Sturz an der Cipressa hat mein Rennen einigermaßen gekillt, weil ich viel investieren musste, um das Loch nach vorne wieder zu schließen. Ich bin zurückgekommen und habe mich eigentlich direkt an der Nachführarbeit beteiligt, aber wenn die drei da vorne wie entfesselt fahren, dann ist es eigentlich unmöglich, Zeit gutzumachen. Am Poggio hatte ich dann eine harte Zeit, kurz vor dem Ziel habe ich Biniam Girmay noch in Position gebracht, damit er seinen Sprint fahren kann und dann war mein Rennen eigentlich vorbei.“

John Degenkolb (Picnic – PostNL / RSN):“Es war heute schon emotional, daran erinnert man sich einfach wahnsinnig gerne zurück (an den Sieg vor 10 Jahren, d. Red.). Den Traum, den ich mir damals erfüllen konnte, den nimmt mir keiner mehr. Das ist ja das Schöne am Radsport, dass man hier immer noch dabei sein kann und ich meinen Traum immer noch leben darf. Ich bin ja auch realistisch an dieses Rennen herangegangen.“

Nils Politt (UAE Team Emirates – XRG / RSN): “Wir hätten heute gerne gewonnen. Dennoch ist die Stimmung gut. Ich denke, wir haben eine schöne Show abgeliefert. Ich denke, das war das erste Mal bei Mailand-Sanremo, dass nur drei oder vier Leute über die Cipressa drüberfahren. Wir wollten das Rennen schwer machen, das hatten wir die letzten Jahre immer schon mal versucht. Dieses Jahr hat es wirklich geklappt, dass Tadej allein mit Mathieu und Ganna oben ankommt. Heute war Mathieu superstark, deshalb muss man sagen ’Chapeau‘, Tadej hat es nicht geschafft ihn abzuhängen.

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