--> -->
22.03.2025 | (rsn) – Nach einer Pause von 20 Jahren kämpften die Frauen an der Ligurischen Küste wieder um den Titel bei Sanremo Women, wie die Frauen-Ausgabe von Mailand-Sanremo nunmehr heißt. Dabei holte sich Europameisterin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) nach 156 Kilometern von Genua nach Sanremo souverän den Sieg. Auf der Via Roma hatte die Niederländerin die schnellsten Beine und setzte sich im Sprint einer zwölfköpfigen Gruppe vor ihrer Landsfrau Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) und der Schweizer Meisterin Noemi Rüegg (EF Education – Oatly) durch.
Das Finale des Rennens war ein Spiegelbild des letztjährigen Mailand-Sanremo der Männer, als der damalige Weltmeister Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) bei seinem Saisoneinstand dafür sorgte, dass nach der Überfahrt des Poggio die verbliebene Gruppe der Favoriten zusammenblieb und somit den Weg für seinen Sprinter Jasper Philipsen ebnete. Bei den Frauen übernahm diesen Part Weltmeisterin Lotte Kopecky, die in ihrem ebenfalls ersten Saisonrennen dafür sorgte, dass es zum Spurt kam, in dem ihre Teamkollegin Wiebes nicht mehr zu schlagen war.
“Ich wusste, wie stark Lotte ist und sie brachte mich in die perfekte Position. Ich wollte meinen Sprint nicht zu früh eröffnen“, schilderte Wiebes im ersten Interview und bedankte sich bei ihrer Teamkollegin für deren Arbeit. Ein wenig überrascht war sie von der von hinten vorbeischießenden Vos, die den Sprint etwas eher eröffnet hatte und kurzzeitig sogar führte. Auf den letzten Metern aber war Wiebes die Stärkere.
“Durch den Rückenwind war es richtig schnell, aber mir hat das Rennen gut gefallen. Wir sind ziemlich auf einem Niveau und das macht es schwer, als Fahrerin herauszustechen. Ich bin zufrieden, wir haben gewonnen und ich habe mich in meinem ersten Rennen sehr wohlgefühlt. Im Finale haben wir alles richtig gemacht“, ergänzte Kopecky.
Zur tragischen Figur wurde Elisa Longo Borghini (UAE Team ADQ), die sich nach der Abfahrt vom Poggio aus der Gruppe der Favoritinnen gelöst hatte und erst auf den letzten 100 Metern gestellt wurde. Die Italienerin landete schließlich am Ende der ersten Gruppe und kam als Zwölfte über den Zielstrich, woraus durch eine Distanzierung von Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) ans Ende der Gruppe noch Platz elf wurde. “Ich könnte sagen, dass es nur ein Radrennen ist, aber es ist so wichtig für mich. 100 Meter vor dem Ziel gestellt zu werden ist bitter, aber ich habe meine Karten ausgespielt. Das Rennen ist so schön, weil einfach dieses Finale so unvorhersehbar ist. Das nächste Mal bekommen die mich nicht mehr“, sagte Longo Borghini gegenüber Eurosport.
Für eine Überraschung sorgte Rüegg, die sich im Sprint vor der später distanzierten Ferrand-Prévot sowie Demi Vollering (FDJ – Suez), Kim Le Court (AG Insurance – Soudal) und Chloe Dygert (Canyon SRAM zondacrypto) durchsetzen konnte.
Auf Platz sieben folgte Elisa Balsamo (Lidl – Trek) vor Juliette Labous (FDJ – Suez), Kopecky belegte Rang neun vor Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) und Longo Borghini. Beste Deutsche wurde Liane Lippert (Movistar) mit 28 Sekunden Rückstand auf Rang 14. Ihr war in der Abfahrt vom Poggio die Kette heruntergefallen.
Nach einem Start im strömenden Regen klarte es im Rennverlauf auf und so kamen die Frauen am Ende des 156 Kilometer langen Rennens sogar noch in den Genuss einiger Sonnenstrahlen. Durch den Rückenwind entlang der Ligurischen Küste blieb das Feld lange zusammen. Nach 15 Kilometern probierte es die Niederländerin Anne Knijnenburg (VolkerWessels Women’s) als Solistin, wurde aber wieder eingefangen.
Danach dauerte es bis 85 Kilometer vor dem Ziel, ehe es erneut Knijnenburg war, die sich diesmal deutlicher absetzen konnte. Bis auf drei Minuten wuchs ihr Vorsprung an und mit den beiden Italienerinnen Laura Tomasi (Laboral Kutxa) und Virginia Bortoli (Top Girls Fassa Bortolo) bekam sie sogar zwei Verfolgerinnen.
Diese Konstellation blieb unverändert, bis es in die Hügelzone hinein ging: Am Capo Cervo wurden die Ausreißerinnen gestellt, wobei nur Stürze das Feld etwas ausdünnten, ehe es in die Cipressa ging. SD Worx – Protime führte das Feld in den Anstieg und in der Abfahrt lösten sich knapp ein Dutzend Fahrerinnen, wobei Vos und Rüegg den Zug verpassten. EF Education - Oatly konnte die Lücke aber wieder schließen, so dass noch eine Gruppe von rund 40 Fahrerinnen gemeinsam in den Poggio hinein fuhr.
Das Streckenprofil von Sanremo Women | Foto: Veranstalter
Obwohl Canyon - SRAM – zondacrypto hier mit Cecille Uttrup Ludwig und Kasia Niewiadoma ein hohes Tempo anschlug, wurde keine der Favoritinnen abgeschüttelt. Allerdings schrumpfte die Gruppe immer weiter zusammen. Einen Kilometer vor der Kuppe versuchte es Labous mit einer Attacke, aber am Ende kamen 15 Fahrerinnen gemeinsam oben an.
In der Abfahrt versuchten dann die beiden Niederländerinnen Vollering und Pieterse vergeblich, sich abzusetzen. Davon profitierte im Flachen Longo Borghini, die das Durcheinander ausgangs der Abfahrt für ihren Angriff nutzte. Kurz zögerte man hinter ihr, doch als Kopecky vorrückte, übernahm die Weltmeisterin sofort Verantwortung und verkleinerte Longo Borghinis Vorsprung Meter um Meter, so dass die Italienerin knapp vor dem Ziel gestellt wurde, als Wiebes an der Italienerin vorbeiflog und zum Sieg sprintete.
Results powered by FirstCycling.com
15.04.2025Red-Bull-Teamchef Denk: “Vielleicht fehlt der Klassikerfuchs“(rsn) – In den letzten Wochen stand genau jene Klassikerfraktion im Dauereinsatz, die Red Bull – Bora – hansgrohe zur neuen Saison so massiv verstärkt hatte. Mit dem im Winter etablierten eigen
25.03.2025Pogacar & Co. lassen Radsport-Rekorde purzeln(rsn) - Mit einer Piaggio hätten sie wohl kaum schneller die 5,6 Kilometer lange Auffahrt zur Cipressa bezwungen. Als Weltmeister Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) mit Mathieu van der Poel (Al
25.03.2025Vollering moniert Preisgeld-Diskrepanz(rsn) – Die Weltranglistenerste Demi Vollering (FDJ – Suez) äußerte unmittelbar vor dem Start zu Sanremo Women ihren Unmut über die Ausschüttung an Preisgeldern, die die Frauen bei der Reaktiv
24.03.2025Pedersen in der Woche vor Mailand-Sanremo erkrankt(rsn) – Nach seinen bisherigen starken Auftritten in der noch jungen Saison gehörte Mads Pedersen (Lidl – Trek) zu den Top-Favoriten auf den Sieg bei Mailand-Sanremo. Doch als Tadej Pogacar (UAE
23.03.2025Van der Poel bezwingt Pogacar mit taktischen Sahnestücken(rsn) - Der Kampf Mann gegen Mann zwischen Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) und Tadej Pogacar (UAE - Emirates - XRG) bei Mailand-Sanremo (1.UWT) schien zur Hälfte des Anstiegs am Poggio ku
23.03.2025In aller Ruhe nahm van der Poel die Flasche, als Pogacar angriff(rsn) – Einmal probierte Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) seinen letzten Begleiter am Poggio abzuschütteln. Wohl niemand hat gezählt, wie oft Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG)
23.03.2025Svrcek bricht sich mehrere Knochen(rsn) - Das rechte Schlüsselbein, das rechte Schulterblatt und mehrere Rippen - Martin Svrcek (Soudal - Quick-Step) bestritt am Samstag im vierten Profijahr zum ersten Mal ein Monument. Das beendete
23.03.2025Hat der Sturz am Fuß der Cipressa Mailand-Sanremo mitentschieden?(rsn) – Eine Szene, die während des UAE-Feuerwerks an der Cipressa bei Mailand-Sanremo (1.UWT) untergegangen ist, für den Ausgang des Rennens aber möglicherweise gar nicht so irrelevant war, ist
23.03.2025Degenkolb lebt seinen Sanremo-Traum weiter(rsn) – Der Poggio liegt hinter den Fahrern, eine rund 30-köpfige Spitzengruppe fährt unter dem Teufelslappen von Mailand-Sanremo durch. Die Via Roma ist erreicht, das Team Katusha bereitet den Sp
23.03.2025Gelbe Karten für Ferrand-Prévot, Kerbaol und Van Gils(rsn) – Die beiden Französinnen Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) und Cédrine Kerbaol (EF Education – Oatly) sowie der Belgier Maxim Van Gils (Red Bull – Bora – hansgrohe) sin
22.03.2025Pogacar: “Der Poggio ist eben nicht fünf Kilometer länger“(rsn) – Tadej Pogacar und sein Team UAE – Emirates – XRG sind auch ohne Sieg beim 116. Mailand-Sanremo gefeiert worden. Noch lange nach dem Rennen standen zahlreiche Fans um den Mannschaftsbus d
22.03.2025Vollering Vierte in Sanremo: “Jetzt verstehe ich Pogis Problem“(rsn) – Für Demi Vollering (FDJ – Suez) ist der Traum vom Sieg beim Comeback des Frauenrennens von Mailand-Sanremo (1.WWT) nicht in Erfüllung gegangen. Die 28-jährige Niederländerin musste sic
08.12.2025De Pooter und Porter komplettieren Jayco-Kader (rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr
07.12.2025Vanthourenhout schlägt “nach schweren Wochen“ in Terralba zurück (rsn) – Michael Vanthourenhout (Pauwels Sauzen – Altez) hat sich nach einem ereignisarmen Rennen mit spannendem Finale den Sieg beim Weltcup in Terralba gesichert. Aus einer Zehnergruppe war er in
07.12.2025Brand stürmt auf Sardinien weinend zum Premierensieg (rsn) – Ein Jahr nach der wegen eines Sturmes abgesagten Weltcup-Premiere auf Sardinien hat sich Lucinda Brand (Baloise – Glowi Lions) den Sieg auf der italienischen Insel gesichert. Beim Weltcup
07.12.2025Zurück zu den Wurzeln als teamfreie Einzelkämpferin (rsn) - Gerade einmal fünf Renntage fanden sich im Jahreskalender der Straßenolympiasiegerin von 2021, der Österreicherin Anna Kiesenhofer. Nach zwei Saisons in der WorldTour trat sie zumindest spo
07.12.2025Instagram-Video zeigt: Van der Poel verhindert Sturz spektakulär (rsn) – Die Radsport-Welt scharrt seit geraumer Zeit mit den Füßen ob des Saisondebüts von Mathieu van der Poel im Cross-Kalender. Am nächsten Sonntag beim Weltcup in Namur ist es so weit, doch
07.12.2025Magnier nimmt Klassiker ins Visier (rsn) – Paul Magnier (Soudal – Quick-Step) war in der abgelaufenen Saison einer der erfolgreichsten Profis überhaupt. 19 Siege feierte der 21-Jährige in seinem zweiten Jahr als Profi, vor allem
07.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
07.12.2025Holm über Gaviria: “Der faulste Fahrer, den ich jemals kennengelernt habe“ (rsn) – Im Trikot von Quick-Step hat Fernado Gaviria gute Zeiten erlebt. Etappensiege bei der Tour de France und beim Giro; in Italien gewann er auch die Punktewertung. Als der Kolumbianer vor zehn
07.12.2025Spitze gegen Ex-Team: “Mensch wieder im Vordergrund“ Das neue Team und die neue Saison dürften für Marco Haller (Tudor) am Jahresbeginn erstmal im Hintergrund gestanden haben. Der 34-Jährige bekam Anfang Januar Nachwuchs und wurde zum zweiten Mal Vat
07.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
06.12.2025Etxeberria hat “beim Real Madrid des Radsports unterschrieben“ (rsn) – Als der Zweitdivisionär Kern Pharma Ende 2024 fünf Neoprofis für die anstehende Saison bekannt gab, fiel vor allem der des Luxemburgers Mats Wenzel auf, der einer von nur zwei Ausländern
06.12.2025Die Trikots der WorldTeams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan