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20.03.2025 | (rsn) – Wenn sich das Peloton am Samstagvormittag um 10:35 Uhr bei Sanremo Women in Genua in Bewegung setzt, kehrt das älteste Monument im Frauen-Radsport nach 20 Jahren endlich in den Rennkalender zurück. Denn nein, die Frauen-Variante der 'Classicissima' ist kein neues Rennen – auch wenn viele von einer Premiere sprechen werden oder vom 'ersten Mailand-Sanremo der Frauen'.
Schon von 1999 bis 2005 richtete RCS Sport ein Frauenrennen am selben Tag und auf denselben Straßen ihres Männer-Monuments aus. Es hieß Primavera Rosa und wurde, so die Überlieferungen, unter anderem auch deshalb ins Leben gerufen, weil die UCI den Organisator darum gebeten hatte. Mit dem Debüt 1999 gab es die Primavera Rosa bereits deutlich früher als alle anderen Frauenausgaben der Monumente: Die Flandern-Rundfahrt folgte 2004, Lüttich-Bastogne-Lüttich 2017 und Paris-Roubaix sogar erst 2021.
Von den heute noch bestehenden WorldTour-Eintagesrennen der Frauen feierten nur die Trofeo Alfredo Binda (seit 1974) sowie der Flèche Wallonne (seit 1998) ihre Premiere früher. Der inzwischen als Classic Lorient bekannte Grand Prix Plouay folgte 2002 und das Amstel Gold Race gab es von 2001 bis 2003, bevor es 2017 zurückkehrte und seitdem Bestand hat. ___STEADY_PAYWALL___
Equipe Nürnberger dominiert: Trixi Worrack gewann die Primavera Rosa 2005 und stand auf dem Podium mit Konkurrentin Nicole Cooke, sowie Teamkollegin Oenone Wood (rechts). Mit Regina Schleicher kam die dritte Nürnberger-Fahrerin auf Rang vier. | Foto: Cor Vos
Die Primavera Rosa war damals Teil des je nach Jahr zwischen sieben und elf Eintagesrennen umfassenden Weltcups und hatte als eines der wenigen Rennen, das parallel zu einem Männer-Event lief und vor großen Zuschauermassen stattfand, einen besonderen Stellenwert.
In Varazze an der ligurischen Küste startend führte das Rennen über die letzten 118 Kilometer des Männer-Parcours die Via Aurelia entlang sowie schließlich über die beiden das Rennen definierenden Anstiege Cipressa und Poggio nach San Remo und dort auf die Via Roma.
Doch während das Männerrennen damals als Sprinterklassiker bekannt war – von 1997 bis 2007 endete Mailand-Sanremo nur einmal, nämlich 2004, nicht mit einem Sprint aus einem Feld von 19 oder mehr Fahrern – zeigte sich die Primavera Rosa vielseitiger in ihrem Ausgang.
Susanne Ljungskog siegte in San Remo 2001 nach einer Attacke am Poggio knapp vor der sprintenden Konkurrenz. | Foto: Cor Vos
1999 und 2000 siegten die Italienerin Sara Felloni und die Litauerin Diana Ziliute zwar beide im Massensprint – Ziliute übrigens vor der heutigen Lidl-Trek-Sportdirektorin Ina-Yoko Teutenberg, die über den damaligen zweiten Platz unlängst sagte, sie habe "den Sprint da ziemlich verbockt" – doch 2001 gewann die Schwedin Susanne Ljungskog als Solistin nach einer Attacke am Poggio. Hinter ihr war Mirjam Melchers die Schnellste im Sprint um Rang zwei und ein Jahr später jubelte die Niederländerin dann als Siegerin aus einer kleinen Gruppe heraus.
Zwei beeindruckende Solo-Siege feierte in den folgenden beiden Jahren die in Usbekistan geborene Russin Zulfiya Zabirova. 2003 attackierte sie rund 25 Kilometer vor dem Ziel an der Cipressa, wurde vom Hauptfeld dann erst etwas unterschätzt und behauptete schließlich aber über den Poggio ihren Vorsprung, um in San Remo mit 34 Sekunden Vorsprung anzukommen. Hinter ihr entschied die Deutsche Regina Schleicher den Sprint um Platz zwei für sich.
Zabirova bejubelt ihren ersten von zwei Solo-Siegen im Jahr 2003. | Foto: Cor Vos
Umso erstaunlicher war, dass Zabirova dasselbe ein Jahr später erneut gelang. Nachdem ihre Teamkollegin Fabiana Luperini schon am Fuß der Cipressa eine erste Attacke lanciert hatte und das Feld sich strecken musste, um die Italienerin wieder einzuholen, setzte die Russin über die Kuppe der Cipressa noch einen drüber und fuhr erneut allein davon. Diesmal wurde sie nicht unterschätzt, dennoch nicht mehr eingeholt und siegte mit 26 Sekunden Vorsprung auf Melchers.
Eine deutsche Sternstunde feierte dann bei der vorerst letzten Austragung des Rennens die damals 23-jährige Trixi Worrack. Ihre Equipe Nürnberger Versicherung hatte das Rennen zuvor kontrolliert, jedoch eher für Sprinterin Regina Schleicher und Weltcup-Spitzenreiterin Oenone Wood. Judith Arndt und Worrack verrichteten vor dem Poggio Führungsarbeit, um eine Spitzengruppe zurückzuholen und wehrten gemeinsam mit Wood auch danach noch einige Attacken ab – speziell von Melchers und der Schweizerin Nicole Brändli.
Unten in San Remo führte Worrack ein knapp 20-köpfiges Feld dann um die letzten zwei Kurven auf die Via Roma und hatte plötzlich eine Lücke gerissen. "Wir haben versucht, ein Leadout aufzubauen, aber plötzlich war ich allein, mit nur noch 400 Meter zu fahren. Ich dachte mir, wenn sie hinten früh lossprinten, dann holen sie mich noch, aber es hat geradeso gereicht", sagte Worrack damals im Ziel, das sie mit einer Sekunde Vorsprung auf die britische Konkurrentin Nicole Cooke erreichte. Dahinter belegten Worracks Teamkolleginnen Wood und Schleicher die Plätze drei und vier.
20 Jahre später nun wird in San Remo doch noch eine Nachfolgerin für Worrack gesucht.
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