UAE Tour: Auch Longo Borghini Gewinnerin des Tages

Wiebes auf Windkantenetappe im Rekordtempo zum Sieg

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Lorena Wiebes (SD Worx – Protime, li.) hat mit ihrem zweiten Tagessieg in Folge ihre Führung bei der UAE Tour Women ausgebaut. | Foto: Cor Vos

07.02.2025  |  (rsn) – Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) hat mit ihrem zweiten Tagessieg in Folge ihre Führung bei der 3. UAE Tour Women ausgebaut. Die 25-jährige Niederländerin holte sich die von Windkantenattacken geprägte 2. Etappe über 111 Kilometer vom Al Dhafra Fort nach Al Mirfa im Sprint einer fünfköpfigen Spitzengruppe, die sich kurz nach dem Start im Seitenwind abgesetzt und ihren Vorsprung bis ins Ziel behauptet hatte.

“Ich habe das nicht erwartet, vor allem, weil das Feld lange Zeit ja nahe an uns dran. Im Abschnitt mit Gegenwind haben wir dann einige Minuten Vorsprung herausgefahren. Für mich war es ein Glücksfall, dass UAE mit drei Fahrerinnen in der Gruppe war und sie mit Blick auf das Gesamtklassement Tempo für Elisa gemacht haben. Der Sprint war dann eine einfache Angelegenheit“, sagte Wiebes im Ziel-Interview, nachdem sie das mit der Rekordgeschwindigkeit von 48,4 km/h ausgetragene schnellste WorldTour-Rennen der Geschichte für sich entschieden hatte.

Die Europameisterin hatte keine Mühe, die US-Amerikanerin Lily Williams (Human Powered Health) auf Rang zwei zu verweisen und sich den 95. Sieg ihrer Profikarriere zu sichern. Die Italienerin Lara Gillespie (UAE Team ADQ) wurde Dritte vor ihren Teamkolleginnen Elisa Longo Borghini (+0:03) und Karlijn Swinkels (+0:08).

Mit 1:22 Minuten Rückstand entschied Wiebes‘ polnische Teamkollegin Marta Lach den Sprint der ersten Verfolgerinnengruppe für sich wurde Sechste vor der Italienerin Chiara Consonni (Canyon – SRAM zondacrypto.

Nach ihrem zweiten Saisonsieg führt Wiebes die Gesamtwertung mit 13 Sekunden Vorsprung auf Gillespie an, eine weitere Sekunde dahinter folgt Williams vor Longo Borghini (+0:16), die nun beste Chancen auf ihren zweiten Gesamtsieg nach 2023. Dagegen dürfte es für Pauline Ferrand-Prévot (Visma – Lease a Bike) schwer werden, die Italienerin noch in Bedrängnis zu bringen. Die Französin wurde Tageszehnte und hat auf Gesamtrang sechs bereits 1:30 Minuten Rückstand auf die Italienerin.

Antonia Niedermaier (Canyon – SRAM – zondacrypto), die das Gesamtklassement ins Auge nehmen wollte, fiel einer der zahlreichen Windkantenattacken zum Opfer und kam in einer weiteren abgehängten Gruppe um Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) 2:18 Minuten hinter der Etappengewinnerin ins Ziel. Deutlichen Rückstand handelten sich auch weitere Favoritinnen wie Juliette Labous (FDJ – Suez / +1:26) und Riejanne Markus (Lidl – Trek / +1:26) ein.

So lief die 2. Etappe der UAE Tour Women:

Da der Wind aus südöstlicher Richtung schon am Startort am Al Dhafra Fort stark wehte, ging es erwartungsgemäß sofort nach dem Start auf offener Straße durch die Wüste zur Sache. Das UAE Team ADQ drückte von Kilometer 0 an aufs Tempo und das Peloton zerriss in mehrere Gruppen. Dabei setzten sich a Longo Borghini und ihre Teamkolleginnen Gillespie und Swinkels sowie Williams (und Wiebes zu fünft an der Spitze ab.

Das Quintett fuhr sich 25 Sekunden auf das erste Feld heraus und hielt diesen Vorsprung für rund 20 Kilometer, bevor dahinter die Gruppen wieder zusammenliefen und bis auf zehn Sekunden an die Spitze heranrückten.

Unterdessen waren weiter hinten Cédrine Kerbaol (EF Education – Oatly) und Cristina Tonetti (Laboral Kutxa – Fundacion Euskadi), die Trägerin des Schwarzen Zwischensprint-Trikots, gestürzt. Beide saßen lange auf der Straße, fuhren dann aber doch weiter und kamen im Windschatten der Autos wieder ins Peloton zurück.

Das Streckenprofil der 2. Etappe der UAE Tour Women | Grafik: UAE Tour Women In der Stadt Madinat Zayed wechselte sich nach knapp 30 Kilometern die Fahrtrichtung und es ging in den Gegenwind. Dennoch bauten die fünf Spitzenreiterinnen genau dort ihren Vorsprung wieder aus. Longo Borghini durfte sich 74 Kilometer vor dem Ziel kampflos die drei Bonussekunden am Zwischensprint sichern und die Gruppe fuhr bis auf drei Minuten vom Hauptfeld davon, bevor es knapp 65 Kilometer vor dem Ziel auf der Autobahn in Richtung Norden aus Madinat Zayed hinausging.

Dort aber gab auch das Peloton wieder Gas und es entstanden die nächsten Windstaffeln, so dass das Feld erneut in viele Gruppen zerfiel und gleichzeitig auch der Abstand nach vorne wieder schmolz. Im Durchrauschen gewann Swinkels den zweiten Zwischensprint, Longo Borghini holte eine weitere Bonussekunde. Dort, 45 Kilometer vor dem Ziel, hatten die fünf Spitzenreiterinnen aber nur noch 1:45 Minuten Vorsprung auf ein rund 40-köpfiges Feld, das sich anschließend an der Windkante weiter zerlegte.

Lidl – Trek und SD Worx – Protime drückten dort gemeinsam mit Romy Kasper (Human Powered Health) und Ferrand-Prévot 40 Kilometer vor Schluss aufs Tempo und bauten die Staffel erneut auf, so dass mehr und mehr Fahrerinnen den Anschluss verloren - darunter nun auch die deutsche Hoffnung Niedermaier und Charlotte Kool (Picnic – PostNL). 20 Kilometer vor dem Ziel im Küstenort Al Mirfa betrug der Abstand zwischen der Spitze und den rund 25 Verfolgerinnen genau eine Minute, die nächste Gruppe um Kool und Niedermaier lag eine weitere Minute zurück.

Vier von fünf Ausreißerinnen halten die großen Gruppen in Schach

In Richtung Finale waren es in der ersten Verfolgerinnengruppe vor allem noch FDJ – Suez mit Vittoria Guazzini und Kapitänin Labous sowie Lidl – Trek mit Lizie Deignan, Ilaria Sanguineti und Leaderin Markus, die mit Blick auf die Gesamtwertung die Führungsarbeit leisteten. In der Gruppe dahinter übernahmen Picnic – PostNL, Canyon – SRAM – zondacrypto und Human Powered Health die meiste Verantwortung. Trotzdem änderte sich an den Abständen bis in die letzten zehn Kilometer hinein kaum etwas.

Obwohl Williams vorne in der letzten Rennstunde kaum mehr eine Führung übernahm, kreiselten die anderen vier Spitzenreiterinnen bis zum Schluss konsequent weiter und bauten ihren Vorsprung sogar nochmal auf 1:20 Minuten aus. Im direkten Finale half dann auch Williams nochmal mit und das Quintett kam tatsächlich durch. Das UAE-Trio führte die Gruppe um die letzte Kurve auf die Zielgerade und dort war Wiebes erwartungsgemäß klar die Schnellste vor Williams und Gillespie.

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