Verkorkste Quali erschwerte das Leben

Pröpster nach TCL-Auftakt in Paris: “Das war Schadensbegrenzung“

Von Felix Mattis

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Alessa-Catriona Pröpster beobachtet ihre Kontrahentinnen im Sprint von der ersten Position aus. | Foto: SWPix / Track Champions League

25.11.2024  |  (rsn) – Alessa-Catriona Pröpster hat beim Auftakt der Track Champions League auf der Olympia-Bahn von Saint-Quentin-en-Yvelines nicht an ihre überragenden Auftritte aus dem Vorjahr anschließen können, war mit ihren Ergebnissen vor den Toren von Paris den Umständen entsprechend trotzdem nicht unzufrieden.

Die 23-Jährige, die beim Auftakt 2023 auf Mallorca sogar das Führungstrikot übernommen hatte und am Serienende Gesamtzweite geworden war, rangiert nach dem ersten der fünf TCL-Events auf Platz zwölf. Sie wurde im Sprintturnier Neunte und im Keirin als 13. gewertet.

Die besagten Umstände waren neben ihrer Ungewissheit ob des eigenen Formstandes vor allem das Ergebnis der Qualifikation für die Sprint League am Freitag, aufgrund derer die Setzliste erstellt wurde.

"Die Quali war echt richtig schlecht"

"Die Quali am Freitag war echt richtig schlecht – 17. von 18 und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was da schiefgelaufen ist", sagte Pröpster radsport-news.com. "Deshalb hatte ich im ersten Sprintlauf direkt schwere Gegnerinnen und wusste, dass es unrealistisch ist, weiterzukommen. Ich hatte aber das Ziel, nicht Letzte zu werden und wollte mich von der Quali nicht verunsichern lassen."

Pröpster traf zu Beginn des Events am Samstag in der ersten Runde im Sprint auf die Australierin Kristina Clonan und die Britin Sophie Capewell, wobei letztere als Favoritin des Laufs galt. Im Rennen übernahm die Deutsche früh die Führungsposition, ließ dann Clonan vorbeifahren und sprintete aus der zweiten Position heraus, kam aber nicht mehr an der Australierin vorbei und wurde Zweite des Laufs. Damit schied sie zwar aus, war aber unter den zwölf nicht weiterkommenden Sprinterinnen aus Runde eins diejenige, die am drittnächsten an der jeweiligen Laufsiegerin dran war und wurde so insgesamt Neunte des Sprint-Turniers.

"Taktisch bin ich, glaube ich, ganz gut gefahren, habe selbstbewusst die erste Position eingenommen und mein Plan war, dass dann eine vorbeikommt von den beiden und so war es dann auch. Zum Schluss hätte es noch etwas besser sein können, da waren ein paar kleine taktische Fehler drin, aber mit Platz neun im Sprint-Turnier am Ende kann ich total zufrieden sein im Vergleich zur Quali. Das war Schadensbegrenzung", bilanzierte Pröpster gegenüber RSN.

Sturz-Erfahrungen der letzten zwölf Monate müssen vergessen werden

Im Keirin dann war es ähnlich: Pröpster schied zwar in der ersten Runde aus und fuhr nur als Vierte ihres Laufs über den Zielstrich, rückte dann aber noch eine Position auf, weil die Neuseeländerin Rebecca Petch distanziert wurde, nachdem sie zunächst Clonan mit dem Ellenbogen zur Seite gedrängt und dann in der Zielkurve über die rote Linie hinunter in den Sprint-Korridor von Pröpster gekommen war.

"Die hatte mich ganz schön abgedrängt und es kam fast zum Sturz. Da bin ich ja leider ein gebranntes Kind vom letzten Jahr und auch von der WM dieses Jahr. Deswegen habe ich, ehrlich gesagt, ein paar Mal zurückgezogen, wo ich früher durchgezogen hätte. Ich hoffe, das kommt von Woche zu Woche wieder", meinte die Deutsche.

Und auch hier galt für die Punktevergabe das Prinzip aus dem Sprint: Die Ausgeschiedenen werden aufgrund ihres Rückstandes zur jeweiligen Laufsiegerin geordnet. Auch wenn Pröpster also Laufdritte wurde, so war sie insgesamt in den drei Erstrundenläufen nur die siebtbeste unter den Ausgeschiedenen. Die anderen beiden Läufe nämlich gingen enger aus als ihrer, in dem die spätere Keirin-Turniersiegerin Alina Lysenko sehr deutlich gewann.

Trotz Platz 3 im Erstrundenlauf nur 13. im Keirin insgesamt

Das Punktesystem der Track Champions League scheint an dieser Stelle diskutabel zu sein. Denn so landete beispielsweise die Letztplatzierte des dritten Erstrundenlaufs, Nicky Degrendele aus Belgien, im Keirin-Gesamtergebnis vor Pröpster, weil sie näher an ihrer Laufsiegerin Steffie van der Peet dran war. Dass die wiederum aber eben einfach langsamer war als die anderen beiden Laufsiegerinnen Lysenko und Emma Finucane, von denen sie im Finale auch geschlagen wurde, spielt bei der Rangfolge der Erstrundenausgeschiedenen keine Rolle.

Regel ist aber eben Regel und so ist Pröpster mit zehn Punkten nun Gesamtzwölfte. "Es geht nach vorne und ich hoffe, dass ich mich in den nächsten Wochen reinarbeiten und step by step vorkomme. Es kommt ja auch von Woche zu Woche Selbstvertrauen dazu, aber auf der anderen Seite muss ich sagen: Das Feld ist verdammt hart und wir sind sehr nah beieinander", so Pröpster. "Jeder erlaubt sich irgendwelche Patzer, und dann rutscht man direkt nach hinten. Ich glaube die Konstanz macht es im Endeffekt aus. Deshalb ist der Plan erstmal, immer gut durchzukommen."

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