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19.11.2024 | (rsn) – Nach dem plötzlichen Aus der Maloja Pushbikers im Sommer liegen harte Wochen hinter Philip Weber und Patrick Reißig. Gleiches gilt für das Team P&S Metalltechnik – Benotti, das ebenso kurzfristig seinen Hauptsponsor P&S Metalltechnik verlor. Nun können alle ein Happyend melden, denn Weber und Reißig werden künftig für das mittlerweile gerettete Team Benotti – Berthold fahren.
Für Reißig schließt sich durch das Engagement bei der Mannschaft von Lars Wackernagel sogar ein Kreis. Schließlich begann er seine Radsportkarriere beim Berthold Radteam, das jüngst mit Benotti fusionierte. Und auch für Weber ist es eine Art Heimkehr. “Sportlich kehre ich nun etwas dichter an meine Anfänge zurück und es macht mich auch glücklich, im letzten Kontinental-Team in Ostdeutschland zu sein, wo ich sportlich gefördert und ausgebildet worden bin“, sagte er zu RSN.
So sentimental die Geschichte auf den ersten Blick erscheinen mag, so emotional zermürbend waren die letzten Wochen für alle Beteiligten. Die Pushbiker-Fahrer wurden Ende Juli per Mail von der Teamleitung darüber informiert, dass zwei Tage später der KT-Rennbetrieb eingestellt werde, man also keine UCI-Rennen mehr bestreiten würde. “Es war im ersten Moment gar nicht greifbar für mich, dass es das jetzt war“, gestand Weber.
Der 26-Jährige hatte bei LKT Team Brandenburg bereits vor einigen Jahren eine Teamschließung miterleben müssen. Diese sei allerdings vorbildlich abgelaufen, befand Weber. “Damals hatten wir ein Gespräch mit dem gesamten Team zu einer ähnlichen Zeit des Jahres und es tat sehr weh. Der Abschied verlief aber sehr respektvoll. Ganz anders lief es bei den Pushbikers“, betonte Weber und fuhr fort: “Diesmal habe ich eine Mail erhalten, dass in knappen 30 Stunden die Maloja Pushbikers Geschichte sein werden. So etwas kann man in dem Moment gar nicht verarbeiten. Eine Woche zuvor hatte die große Eröffnung des neuen Fahrradladens stattgefunden und die Welt schien in Ordnung zu sein und dann auf einmal das. Diese Mail hat uns dann allen den Boden unter den Füßen weggezogen“, so Weber, der sich zumindest ein “schmales Rennprogramm bis zum Saisonende“ gewünscht hätte, um sich so auch entsprechend verabschieden zu können. “So habe ich den Großteil des Teams das letzte Mal am Gepäckband des Flughafens von München gesehen“, bedauerte er.
Reißig kritisierte vor allem, dass die Mail der Teamleitung nach außen getragen und die Diskussionen schließlich öffentlich geführt wurden. “Das war ein Bärendienst. Von da an war das Tischtuch endgültig zerschnitten und es ging intern weniger um die Gründe für diesen plötzlichen Schritt, sondern vielmehr um das Fehlverhalten der Rennfahrer. Das hat mich natürlich belastet, da ich auch das Gefühl hatte, unter einem Generalverdacht zu stehen“, meinte der 30-Jährige zu RSN. Damit spielte Reißig etwa auf die Äußerungen von Pushbiker-Teamchef Christian Grasmann an, der im Sommer RSN gegenüber gesagt hatte: “Im Erfolg macht man die größten Fehler, leider zeigt sich das auch bei uns. In der Saisonvorbereitung haben wir nicht alles dafür gegeben, diesen Erfolg zu verstetigen.“ Damit meinte Grasmann die extrem starke Saison 2023 sowie die dann ernüchternd verlaufene erste Hälfte 2024 an.
“Diese Kritik ist ein paarmal aufgekommen, allerdings waren wir alle extrem fleißig und motiviert, weshalb solch eine Kritik respektlos, aber nicht motivierend oder fair ist“, widersprach Weber nun aber seinem ehemaligen Teamchef. Und Reißig ergänzte: “Nach drei durchaus erfolgreichen Jahren habe ich mir persönlich einen anderen Umgang, ein anderes Ende gewünscht.“
So sei er 2024 bei keinem derjenigen Rennen gestartet, bei denen er im Vorjahr noch UCI-Punkte eingefahren hatte. “Dass ich bei einer flachen Solidarnosz-Rundfahrt nicht die Kohlen aus dem Feuer hole, war vorher klar. Auch bei der Tour of Qinghai Lake brauchte ich ohne Höhentraining keine Wunder zu erwarten, trotzdem konnte ich mich da ganz ordentlich verkaufen“, verteidigte sich der Kletterspezialist.
Beide Fahrer bemühten sich vergeblich, noch im Saisonverlauf bei einem anderen KT-Team unterzugkommen. “Durch die Kurzfristigkeit und viele andere Faktoren ist das letztendlich nicht zu Stande gekommen“, erklärte Reißig. So organisierten sie auf eigene Faust Renneinsätze bei nationalen Wettbewerben, bei denen beide regelmäßig auf dem Podium landeten.
“Ich bin alles gefahren, was ich irgendwie ermöglichen konnte. Neun Stunden allein im Auto für 60km Rundstrecke? Warum nicht. Ohne Ersatzmaterial zur DM Berg? Klar. Fehlendes Engagement kann man mir nicht vorwerfen, fehlende Leistung auch nicht. Das Gefühl, dass das aber eigentlich keinen so recht interessiere, war trotzdem hart und hat an der Moral genagt“, so Reißig, der bei den Deutschen Bergmeisterschaften Vierter wurde. Weber dagegen bestritt keine Bundesliga-Rennen mehr. “Ich wäre auch gerne noch Bundesliga im Erzgebirge gefahren, allerdings wurden hier Startgelder für Einzelstarter aufgerufen, die in keinem Verhältnis standen“, monierte er.
Schon bald, nachdem das Pushbiker-Aus öffentlich gemacht worden war, nahm Wackernagel – nicht ahnend, dass ihm sein Hauptsponsor P&S Metalltechnik bald abhanden kommen würde – Kontakt zu Weber und Reißig auf. “Es ging erst einmal darum, wie man den Jungs helfen kann“, meinte Wackernagel zu RSN. Einzelstarter Reißig etwa wurde bei den Rennen der Rad-Bundesliga von P&S Metalltechnik – Benotti mitversorgt. “Das Hilfsangebot von Lars mir sehr geholfen und durch diese verrückte Zeit Orientierung und Perspektive gegeben“, bedankte sich Reißig dafür. Ähnlich äußerte sich Weber: “Ich hatte ein Telefonat mit Lars, der einfach emotional sehr großes Verständnis für mich hatte und auch geholfen hat, mit der Situation umzugehen.“
Nach ersten Gesprächen über eine mögliche gemeinsame Zukunft in folgte dann der nächste Schock. Im September informierte Hauptsponsor P&S Metalltechnik, dass man sich aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage aus dem Sponsoring würde zurückziehen müssen. “Da standen wir immer noch in Kontakt und ich sagte den Jungs, dass ich alles versuchen würde, dass es weitergeht“, berichtete Wackernagel.
Schließlich konnte er gegenüber RSN die Fusion mit dem Berthold Radteam bekannt geben. “Nachdem bei uns die Richtung klar wurde, dass wir es schaffen, haben wir uns mit den Jungs kurzgeschlossen. Aus den Gesprächen hörte ich raus, dass wir auch ihre Wunschadresse waren und wir wurden uns schließlich einig“, so Wackernagel. Reißig ergänzt: “Die Dynamik, die nach dem Ausscheiden von P&S entstand, hat mich sehr beeindruckt und mich in meiner Entscheidung (für das Team fahren zu wollen, d Red.) noch mehr bestärkt. Und für Weber stand nach den positiven Gesprächen ohnehin fest: “Wenn ich weiterfahre, dann nur für das Team von Lars.“
Reißig soll nun die Bergfraktion der Thüringer verstärken. Weber, zuletzt Anfahrer von Filippo Fortin, soll künftig vermehrt seine eigenen Chancen bekommen. “Philip soll auch mal erster Mann im Sprint sein. Wir wollen ihm helfen, da ohne Stress reinzuwachsen. Denn als Anfahrer hat man doch weniger Druck, als wenn man es selbst vollenden muss“, so Wackernagel und Weber ergänzte selbstbewusst: “Ich will 2025 herausfinden, was ich erreichen kann, wenn die Leute für mich fahren in einem Sprint. Ich traue mir schon etwas zu, wenn es zum Sprint kommt und ich die richtigen Leute bei mir habe.“
Beide Neuzugänge wollen sich für das in sie gesetzte Vertrauen und die Unterstützung revanchieren und Benotti – Berthold auf und neben der Rennstrecke nach vorne bringen. “Ich habe in den letzten drei Jahren bei den Pushbikers viel gelernt: über echte Kameradschaft, Zusammenhalt, psychische und physische Stärke. Das möchte ich mitnehmen und möglichst gewinnbringend einsetzen. Gleichzeitig möchte ich selbst dazu lernen und darauf habe ich riesige Lust. Wir haben eine super Truppe und werden ein richtig gutes Jahr haben“, kündigte Reißig an.
Trotz der zuletzt enttäuschenden Erfahrungen wollte das Duo die Pushbiker-Jahre zuvor nicht in Vergessenheit geraten lassen. “Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich meinen Freunden bei Maloja unglaublich dankbar bin und wir eine unvergessliche Reise zusammen hatten. Wir haben in drei Jahren als Team wirklich was erreicht und waren eine unglaublich gute Truppe. Diese Erfolge haben vielen von uns geholfen attraktiv für andere Teams zu sein und so freue ich mich einige der Jungs nächstes Jahr irgendwo in Europa auf dem Rad zu sehen“, schloss Weber.
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