Nach starker Tour keine Olympischen Spiele

Carapaz gewinnt das Bergtrikot und fährt glücklich nach Hause

Von Marc Zeiringer

Foto zu dem Text "Carapaz gewinnt das Bergtrikot und fährt glücklich nach Hause"
Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) hat sich das Bergtrikot der 111. Tour de France erkämpft. | Foto: Cor Vos

20.07.2024  |  (rsn) – Mit einer weiteren starken Vorstellung in der Gruppe des Tages hat Richard Carapaz (EF Education – EasyPost) am vorletzten Tag der 111. Tour de France das Gepunktete Trikot klar gemacht. Der Olympiasieger aus Ecuador sammelte auf der 20. Etappe, die über 132,8 Kilometer von Nizza zum Col de la Couillole führte, insgesamt 26 Bergpunkte und behauptete damit seinen Spitzenplatz vor Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der sich dafür seinen fünften Etappensieg sicherte und damit vor seinem dritten Tour-Triumph steht.

In der Bergwertung dagegen muss sich der Slowene mit dem zweiten Rang hinter Carapaz begnügen. Der wiederum wird als erster Ecuadorianer als Bergkönig einer Tour de France ausgezeichnet, sofern er das Ziel in Nizza erreichen sollte. Vor dem abschließenden Zeitfahren am Sonntag liegt der 31-Jährige mit 30 Punkten Vorsprung auf Pogacar uneinholbar vorn.

Wenn du auf den Link klickst und darüber einkaufst, bekommen wir von dem Online-Shop oder Anbieter eine kleine Provision. Somit unterstützt du unsere Arbeit und radsport-news.com. Danke!

Carapaz absolvierte eine beeindruckende Tour und konnte mit einem Tag in Gelb, einem Etappensieg und jetzt dem Bergtrikot gleich drei Premieren für Ecuador feiern. Entsprechend zufrieden mit seiner Leistung zeigte er sich nach der vorletzten Etappe "Es war eine sehr gute Tour de France für mich. Heute wusste ich, dass ich gute Beine hatte“, sagte Carapaz, der sich dann auch die Bergpreise am Col de Turini sowie am Col de la Colmiane sicherte und damit die entscheidenden Punkte sammelte.

Zudem war sogar ein zweiter Etappensieg in Reichweite. Gemeinsam mit dem Spanier Enric Mas (Movistar) hielt er im 15 Kilometer langen Schlussanstieg die Verfolger lange auf Distanz, ehe Pogacar und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) Ernst machten. Carapaz wurde von den beiden besten Fahrern des Klassements 2,5 Kilometer vor dem Ziel gestellt und musste sich schließlich mit dem dritten Etappenrang zufriedengeben.

“Meine Form hat sich im Laufe der Tage verbessert, darum wollte ich auch heute den Etappensieg holen. Ich habe versucht, mit Enric (Mas) zusammenzuarbeiten, aber wir haben uns nicht verstanden“, sagte Carapaz und spielte damit auf die Angriffe an, mit denen sich die beiden gegenseitig abzuschütteln versuchten. Allerdings hätte wohl auch eine bessere Abstimmung nichts am Ergebnis geändert. “Die beiden stärksten Fahrer des Rennens kamen von hinten, und ich habe versucht, mich dranzuhängen, aber es war nicht möglich“, erkannte Carapaz die haushohe Überlegenheit von Pogacar und Vingegaard an.

Kein Olympia-Start: Carapaz fährt dennoch glücklich nach Hause

Das konnte aber nichts an seinem positiven Fazit ändern. “Für mich war die Tour ein Erfolg. Ich habe mich nach und nach gesteigert und das Rennen sehr gut beendet, und das ist ein großartiges Gefühl. Ich kann glücklich nach Hause fahren“, meinte Carapaz.

Noch glücklicher wäre er wohl gewesen, wenn er noch in Frankreich hätte bleiben können, um seinen Titel als Olympiasieger zu verteidigen. Allerdings wird er am 3. August nicht am Straßenrennen teilnehmen können.

Grund dafür sind die Olympia-Regularien, die für Ecuador nur einen Startplatz vorsehen. Den wiederum erhielt Ineos-Profi Jhonatan Narváez, dem die Strecke nach Überzeugung des Ecuadorianischen Verbandes besser liegen sollte als Carapaz. Kurz nach der Bekanntgabe hatte der sich noch verärgert über die Entscheidung geäußert, aber auch seinem Landsmann viel Glück für Paris gewünscht. “Ich habe großen Respekt vor Jhonatan. Er ist ein großartiger Fahrer“, sagte Carapaz Ende Mai in einem Video auf dem Portal X.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

25.12.2025“Harzige Saison“ ohne Sieg und Tour, aber mit Doppelbronze

(rsn) – Stefan Küng ist sicher kein Legionär. Nach insgesamt sechs Jahren bei BMC sowie derer sieben bei Groupama – FDJ steht 2026 erst zum zweiten Mal in seiner Profilaufbahn ein Tapetenwechsel

25.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

25.12.2025Pogacar verdankt Niederlage gegen Vingegaard viel

(rsn) – Als Tadej Pogacar 2019 die Tour de l’Avenir (2.2Ncup) gewann, war er in seinem zweiten U23-Jahr Teil des Drittdivisionärs ROG – Ljubljana. In einer – nachträglich kann man das nicht

25.12.2025Auf Trainingsgruppe schießender Autofahrer festgenommen

(rsn) – Drei Tege nachdem die Trainingsgruppe des Drittdivisionärs S.C. Padovani Polo - Cherry Bank im Etschtal aus einem fahrenden Auto heraus aus nächster Nähe beschossen wurde, wurde der mutma

25.12.2025Baroncini: “Ein Wunder, dass ich noch lebe und sehen kann“

(rsn) – Am 6. August stürzte Filippo Baroncini (UAE – Emirates – XRG) bei der Polen-Rundfahrt (2.UWT) schwer. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt und es wurde um sein Leben gefürchtet.

25.12.2025In Chongming um den WorldTour-Sieg gebracht

(rsn) – Zum dritten Mal in ihrer Karriere eroberte Kathrin Schweinberger (Human Powered Health) das Trikot der Österreichischen Meisterin, nachdem sie sich im Burgenland aus einer frühen Gruppe he

25.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

24.12.2025Saisonziel erster Profisieg schon früh im Jahr erreicht

(rsn) – Fabio Christen stammt aus einer radsportbegeisterten Familie. Der ältere Bruder von Jan Christen (UAE Emirates – XRG) hat bei Q36.5 Pro Cycling seine sportliche Heimat gefunden und ver

24.12.2025Thomas: “Oscar passt perfekt zu diesem Projekt“

(rsn) – Nach offensichtlich wochenlangen Verhandlungen haben sich Picnic - PostNL und Ineos Grenadiers über einen vorzeitigen Wechsel von Oscar Onley geeinigt. Wie beide Teams bestätigen, wird der

24.12.2025In einem Bilderbuchjahr “mich immer wieder selbst überrascht“

(rsn) – Wenn man dem Begriff ´Beständigkeit´ im deutschen Profiradsport in den letzten Jahren einen Namen geben sollte, dann sicherlich den von Franziska Koch (Picnic – PostNL). Mittlerweile g

24.12.2025Powless auch weiterhin mit EF auf Klassikerjagd

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

23.12.2025Del Grosso schlägt van Aert in Heusden-Zolder im Sprintduell

(rsn) – Tibor del Grosso (Alpecin – Deceuninck) hat in Heusden-Zolder seinen ersten internationalen Profisieg im Cross gefeiert. Bei der Superprestige war er im Sprintduell schneller als Wout van

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)