Österreicher peilt in letzter Tourwoche Top Ten an

Gall: “Etappensieg ist nur über eine Gruppe möglich“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Gall: “Etappensieg ist nur über eine Gruppe möglich“"
Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) bei der Tour de France | Foto: Cor Vos

15.07.2024  |  (rsn) – Sechs Minuten verlor Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) auf Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auf der Königsetappe der Pyrenäen hinauf zum Plateau de Beille. Der zehnte Tagesrang reichte aber noch nicht ganz zum Einzug in die Top Ten der Gesamtwertung, was der Österreicher als großes Ziel bei seiner zweiten Tourteilnahme ausgerufen hatte. Er überholte zwar den US-Amerikaner Matteo Jorgenson (Visma – Lease a Bike), fiel aber hinter den Kolumbianer Santiago Buitrago (Bahrain Victorious) zurück.

"Die Tendenz ist steigend bei mir und speziell auf den letzten drei Etappen kann noch viel und wird auch viel passieren", erklärte der 26-Jährige in einer Medienrunde am Ruhetag. Auch wenn er anfügte, dass er die letzten Tage selbst nicht so gut schlief. "Ich wurde oft wach in der Nacht, war schweißgebadet", erzählte Gall.

Der Osttiroler ging näher darauf ein: "Der Körper versucht die Belastung zu verarbeiten und da geht es jedem gleich bei der Tour. Eine gewisse Grundmüdigkeit ist schon vorhanden im Peloton und jeder kämpft damit." Die drückende Hitze der letzten Woche setzte den Fahrern zusätzlich zu, die schweren Etappen in den Pyrenäen taten ihr Übriges.

"Es waren zwei richtig schwere Etappen und ich bin froh, dass sie so gut rumgegangen sind", meinte Gall. 17:01 Minuten beträgt sein Rückstand in der Gesamtwertung auf Pogacar, dessen Verfolger Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) und Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) aber auch die einzigen sind, die noch weniger als zehn Minuten Rückstand auf den Slowenen haben. Der auf Rang 14 liegende Simon Yates (Jayco – AlUla) hat fast doppelt so viel Zeit auf Pogacar verloren wie Gall.

"Dafür ist es relativ knapp vor mir", bemerkte der Österreicher, der noch einen Sprung in der Gesamtwertung machen will. Sechs Minuten fehlen ihm da auf den Portugiesen Joao Almeida (UAE Team Emirates), aktuell Gesamtvierter. Den Traum vom Etappensieg hat Gall noch nicht abgehakt, weiß aber, dass dieser an der Seite des Gelben Trikots nicht verwirklichbar ist.

"Aus der Favoritengruppe heraus ist es nicht realistisch, eine Etappe zu gewinnen. Vingegaard fährt schon in einer eigenen Liga, Pogacar steht da aktuell noch mal drüber", so Gall, der im Vorjahr die Königsetappe der Alpen aus einer Ausreißergruppe heraus für sich entscheiden konnte, aber auch am vorletzten Tag im Sprint am Le Markstein nur Pogacar unterlegen war.

"Er scheint heuer unantastbar zu sein, hat sich schon einen komfortablen Vorsprung erarbeitet und hinter ihm stehen starke Helfer. Ich bin mir aber sicher, dass Visma ihm das Maillot Jaune in der dritten Woche nicht kampflos lassen wird, vor allem auf der Bonette-Etappe ist noch was zu erwarten", blickte er voraus.

Die 19. Etappe wird laut Gall noch weitere Abstände in der Gesamtwertung hervorrufen, vor allem wenn man das Tempo der Favoriten hinauf zum Cime de la Bonette nicht mitgehen kann. "Wenn man auf über 2.000 Metern den Anschluss verliert, dann kassiert man dort schon richtig und verliert bis zum Ziel Minute um Minute", sagte der 26-Jährige.

Er geht entspannt in die dritte Woche. "Die Situation kenne ich aus dem letzten Jahr, daher habe ich mehr Selbstvertrauen im Vergleich und bin auch weniger gestresst als noch vor einem Jahr. Die guten Erinnerungen an den Etappensieg habe ich im Kopf, ich fühle mich gut und habe die volle Unterstützung meines Teams", resümierte er abschließend.

Mehr Informationen zu diesem Thema

10.11.2024Cavendish gewinnt in Singapur den letzten Sprint seiner Karriere

(rsn) – Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) hat das letzte Rennen seiner Karriere standesgemäß beendet. Der 39-jährige Brite ließ in Singapur beim von der ASO organisierten Prudential Critérium i

24.07.2024Geschke würde “gerne nochmal zur WM fahren“

(rsn) – Simon Geschke hat seine letzte Tour de France beendet. Bei zwölf Teilnahmen gelang ihm 2015 in Pra-Loup einer seiner drei Profisiege der Karriere, die zum im Oktober ihr Ende finden wird. V

24.07.2024Wirbelfraktur bei Roglic

(rsn) – Die 12. Etappe der Tour de France 2024 wird Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch länger in Erinnerung bleiben. Nicht nur, dass sein Sturz weniger Kilometer vor dem Ziel in V

23.07.2024Nach Tour-Aus noch Fragezeichen hinter Roglics Vuelta-Start

(rsn) – Nachdem er die Tour de France in Folge von zwei Stürzen binnen 24 Stunden vorzeitig verlassen musste, befindet sich Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) noch in der Erholungsphas

23.07.2024Tour-Dritter Evenepoel: “Noch etwas größer als der Vuelta-Sieg“

(rsn) – Nach seinem erfolgreichen Tour-de-France-Debüt blickt Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) zuversichtlich nach vorn. “Ich denke, dieser Podestplatz bedeutet für meine Zukunftspläne,

22.07.2024Titelverteidiger bezwungen, zwei Topteams gehen leer aus

(rsn) – In Nizza endete am Sonntag die 111. Austragung der Tour de France. Das Rennen rund um Frankreich, welches heuer erstmals in Italien begann, sorgte für viel Action, Dramatik, Freude und Trä

22.07.2024Pogacar: “Superdumm, etwas zu nehmen, was Dich gefährdet“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat nicht nur den Giro d’Italia, sondern auch die Tour de France fast nach Belieben dominiert. Der Slowene gewann beide Rundfahrten dank jeweils sechs Et

22.07.2024Pogacar und UAE auch im Preisgeld-Ranking der Tour Nummer 1

(rsn) – UAE Team Emirates hat bei der 111. Tour de France dank Tadej Pogacar auch beim Preisgeld groß abgesahnt. Dagegen ist das deutsche Team Red Bull – Bora – hansgrohe das Schlusslicht des

22.07.2024Pogacar kehrt auf den Thron zurück, Girmay Afrikas Radsportheld

(rsn) – Drei Wochen Tour de France sind am Sonntagabend in Nizza zu Ende gegangen. Erstmals fand das Finale des größten Radrennens der Welt nicht in der französischen Hauptstadt Paris statt, son

21.07.2024Auch ohne Etappensieg eine Tour-Bilanz mit Erfolgen

(rsn) – Acht deutsche Fahrer starteten vor drei Wochen in Florenz in die 111. Tour de France und sieben davon erreichten das Ziel in Nizza. Zwar müssen die deutschen Fans weiter auf den ersten Eta

21.07.2024Tadej, der Gnadenlose: Pogacar unterwirft sich die Tour

(rsn) - Die Geschichte kennt Iwan, den Schrecklichen, Vlad, den Pfähler und Eddy, den Kannibalen. Mit ersterem ist nicht der frühere Giro-Sieger Ivan Basso gemeint, sondern der grausame Zar, der sei

21.07.2024Vingegaard: “Unter normalen Umständen wäre ich enttäuscht“

(rsn) - Mit seinem sechsten Etappensieg vollendete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht nur das Double aus Giro d´Italia und der Tour de France, sondern stellte auch seine Anzahl an Tageserfolgen

Weitere Radsportnachrichten

17.12.2025Holprigem Beginn folgte eine starke zweite Saisonhälfte

(rsn) – Das “Vertragsjahr” begann zäh für Linda Riedmann (Visma - Lease a Bike). Nach einer verzögerten Vorbereitung und einem verspätetem Saisoneinstieg konnte sie bei ihrem ersten geplan

17.12.2025Paris-Nizza mit Schweizer ProTeams Pinarello – Q36.5 und Tudor

(rsn) – 22 Teams bilden das Feld der 84. Ausgabe von Paris-Nizza (2. UWT / 8. - 15. März 2026), dessen Strecke am Mittwoch in Versailles vorgestellt wurde. Zu den automatisch startberechtigten 18 W

17.12.2025Onley-Wechsel zu Ineos: Sieben Millionen Euro Ablöse?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

17.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026

(rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan

17.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

17.12.2025Bitterer Saisonausklang kann “Hochgefühl“ nicht vertreiben

(rsn) – Und plötzlich war er von der Bildfläche verschwunden. Nach dem Artic Race of Norway Anfang August tauchte Florian Stork in keinen Ergebnislisten mehr auf. Dabei hätten für den Tudor-Prof

17.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

16.12.2025Nach Seuchenjahr “nochmal zeigen, was der Papa kann“

(rsn) – Wenngleich er an Siegen gemessen eine magere Saison in hinter sich hat, wird Pascal Ackermann mit gehörig Rückenwind ins kommende Jahr gehen. Nach einem zweijährigen Gastspiel beim zulet

16.12.2025Norsgaard distanziert sich vom Ex-Teamkollegen Lazkano

(rsn) – Der Däne Mathias Norsgaard hat am Medientag seines neuen Teams Lidl – Trek in Denia deutliche Worte zu seinem ehemaligen Movistar-Teamkollegen Oier Lazkano gefunden, der im Oktober wegen

16.12.2025Grand-Tour-Triple in einer Saison möglich? Pogacar: “Ja“

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) hat im Rahmen des Medientages seines Teams im Trainingslager in Benidorm gesagt, dass er es tatsächlich für möglich halte, alle drei Grand Tours i

16.12.2025Gazzetta: Arensman und Bernal auch 2026 gemeinsam zum Giro

(rsn) - Thymen Arensman und Egan Bernal werden wohl auch im kommenden Jahr wieder eine Doppelspitze für die Ineos Grenadiers beim Giro d´Italia bilden. Das jedenfalls will der renommierte italienis

16.12.2025Frauenteam bei Red Bull – Bora – hansgrohe bleibt in Warteschleife

(rsn) – Der deutsche Rennstall Red Bull – Bora – hansgrohe wird in der Saison 2026 eines von nur noch sieben unter den 18 Männer-WorldTeams sein, an das keine Frauen-Profimannschaft angeschloss

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)