Belgier bleibt bei der Tour “Best of the Rest“

Evenepoel die klare Nr. 3: Podium in Pyrenäen abgesichert

Von Jan Zesewitz

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Remco Evenepoel (Soudal - Quick-Step) | Foto: Cor Vos

15.07.2024  |  (rsn) – Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man aus Sicht von Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) diese 111. Tour de France bis hierhin bewerten kann. Ist das Glas für den Belgier halbvoll oder halbleer?

An den Schlussanstiegen beider Pyrenäen-Etappen war er gegen seine Konkurrenten Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) chancenlos. Am Pla d’Adet verlor er 1:10 Minuten auf den Slowenen, am Plateau de Beille auf rund zehn Kilometern ganze 2:51 Minuten. Zudem musste er den zweiten Platz an den dänischen Titelverteidiger abtreten.

Vor dem Hochgebirge war Evenepoel eine Minute in der Gesamtwertung zurück und damit – gerade als überragender Zeitfahrer – vermeintlich in Schlagdistanz. In den Pyrenäen zeigte sich der Klassenunterschied aber deutlich. Nun liegt der 24-Jährige 5:19 Minuten hinter Pogacar.

Andererseits: Evenepoel wurde zweimal Dritter an diesem bergigen Wochenende. Sein Abstand auf Rang vier wuchs auf 5:34 Minuten an – ein bequemes Polster gegenüber Joao Almeida (UAE Team Emirates) und Carlos Rodríguez (Ineos Grenadiers). Sein Teamkollege Mikel Landa konnte sich am Plateau de Beille sogar noch auf Platz fünf vorschieben.

Eine Platzierung auf dem Podium bei seiner ersten Tour de France, dazu der Etappensieg im Zeitfahren und das Weiße Trikot des besten Jungprofis – diese Tour kann für Evenepoel keine Enttäuschung sein.

“Pogacar ist auf einem anderen Planeten“

"Heute haben Tadej und Jonas gezeigt, dass sie die beiden Besten sind. Und Tadej ist noch weiter oben, er ist auf einem anderen Planeten“, sagte der Belgier am Sonntag nach der Etappe. “Ich denke, ich habe es gut gemacht, zweimal Dritter in den Pyrenäen, das ist bestimmt kein schlechtes Ergebnis.“

Der Vuelta-Sieger 2022 muss sich nach zwei harten Tour-Wochen mit dem Titel “der Beste vom Rest“ begnügen. Mit dem Ausscheiden von Primoz Roglic wird ihm diese Ehre zweifellos zu teil. Und natürlich ist diese Frankreich-Rundfahrt noch nicht zu Ende – auch wenn der Rückstand riesig erscheint. Vingegaard baute im vergangenen Jahr seinen Vorsprung auf Tadej Pogacar in der Schlusswoche von 10 Sekunden auf 7:30 Minuten aus.

Es wirkt aktuell nicht so, als könnte der Mann im Weißen Trikot ähnliches vollbringen, aber wenn jemand ein Faible für Langdistanz-Attacken hat, dann der Weltmeister von 2022.

Während man bei VIsma – Lease a Bike die Hoffnung vom Tour-Sieg noch nicht aufgegeben hat, sind die Töne bei Soudal – Quick-Step jedoch verhältnismäßig leiser. “Natürlich geht die Tour noch eine Woche“, sagte der Sportliche Leiter Tom Steels am Sonntag. “Aber wenn Remco gesund bleibt, dann sind wir sehr nahe dran, es aufs Podium zu schaffen.

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