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09.07.2024 | (rsn) – Die 10. Etappe der 111. Tour de France endete in einem Massensprint, den Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) gewann. Es war sein erster Tagessieg bei dieser Austragung. Das 187 Kilometer lange Teilstück von Orléans nach Saint-Amand-Montrond wurde nicht wie erwartet vom Wind beeinflusst . Die ersten Geschlagenen im Sprint waren der Mann im Grünen Trikot Biniam Girmay (Intermarché – Wanty) und Pascal Ackermann (Israel – PremierTech)
In der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) verteidigte das Gelbe Trikot. Remco Evenepoel (Soudal – Quick-Step) bleibt Zweiter mit 33 Sekunden Rückstand, Titelverteidiger Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) ist weiter Dritter in der Gesamtwertung.
Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) / Etappensieger / Siegerinterview): "Erleichterung? Ja, ich denke so kann man es sagen. Letzte Woche war keine tolle Woche, es war eine endlose Woche für uns mit etwas Pech. Wir sind erleichtert, dass wir jetzt endlich unsere Stärke zeigen konnten. Zusammen mit dem Leadout haben wir endlich geschafft, weshalb wir hier sind. Es war ein perfekter Job vom Team. Wir wussten, dass die Kurven knifflig sind. Jeder hat sich während der Tour gesteigert. Wir hatten nicht den besten Start, aber wir waren gesund und haben uns gut gefühlt. Ich bin wirklich froh, dass wir die zweite Woche mit einem Sieg begonnen haben. Es kommen noch ein paar schöne Etappen. Es war natürlich hart letzte Woche. Es ist schon die 10. Etappe und der fünfte Sprint. Heute haben wir es endlich geschafft und ich freue mich sehr fürs Team. Sie haben weiter dran geglaubt, dass wir unsere Stärke ausspielen können und den verdienten Sieg bekommen. Er (Girmay) fährt eine sehr starke Tour. Er ist viele Punkte voraus. Wir haben uns erstmal auf den Etappensieg konzentriert, was jetzt erfolgreich war, und jetzt freuen wir uns auf die nächsten Etappen, versuchen alles und schauen dann, wozu es reicht."
Pascal Ackermann (Israel PremierTech / Etappen-Dritter / ARD & RSN): "Ich kann mir heute nichts vorwerfen, ich habe alles richtig gemacht. Der Antritt von Jasper (Philipsen) war einfach zu stark. Es war nicht das Rennen, das ich mir vorgestellt habe. So ein Rumgedudel wie heute und dann ein Sprint, das ist nicht so meins. Aber die harten Etappen werden kommen. Wir haben als Mannschaft viel zusammengesessen und beraten, was wir ändern können. Heute war es richtig gut. Ich werde immer stärker und wir als Team werden immer stärker. Uns bleiben noch drei Chancen bei dieser Tour. Man darf nicht vergessen, dass ich mir im Frühjahr das Schlüsselbein gebrochen habe. Man sieht welche Kräfte im Sprint auf die Schulter wirken – das konnte ich sechs Wochen gar nicht machen. Dafür bin ich froh, dass ich jetzt wieder in dieser Form bin. Ich habe acht Jahre drauf gewartet, hier dabei zu sein. Es ist einfach nur geil. Vor 25 Jahren habe ich Didi Senft schon am Straßenrand gesehen, jetzt ist er immer noch dabei. Aber jetzt will ich auch noch zeigen, was ich wirklich kann. Wir hatten heute eine Super-Position und einige Sprintzüge sind schon müde und waren heute gar nicht mehr da.“
Simon Geschke (Cofidis / ARD):“Das Wetter war heute wie in einer Sauna, sehr schwül – das Rennen war ein bisschen langweilig heute. Das Finale habe ich mit Routine gelöst, es wurde dann zum Glück etwas schneller, wir können ja nicht den ganzen Tag so langsam fahren. Heute waren alle ziemlich platt, wegen des Wetters und nach zehn Tagen Tour. Morgen wird es schwieriger, aber das wird jetzt ja auch langsam mal Zeit.“
Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck / Eurosport): "Wir haben einen sehr guten Job als Team gemacht. Das Finale war mit den Kurven echt trickreich, wir mussten immer vorne sein. Es war eine tolle Performance, die Jasper abgeschlossen hat. Die erste Woche ist immer schwierig. Es wird zwar nicht einfacher, aber viele Fahrer sind müde und wir können nun mehr Unterschied machen im Finale. Wir waren motiviert, wusste, dass nicht mehr allzu viele Chancen auf uns warten. Ich sagte Jasper, dass er nicht an sich zweifeln soll, weil gerade nach der Disqualifikation und der knappen Niederlage gegen Groenewegen kam er ins Grübeln. Er muss nur seinen Sprint starten, dann klappt es auch und das hat er heute gezeigt."
Robbe Ghys (Alpecin - Deceuninck / Eurosport): “ Das Team hat einen Leadout wie aus dem Lehrbuch gemacht. Wir haben überhaupt keine Fehler gemacht. Wir waren zur richtigen Zeit da, mit dem ganzen Team und Jasper hat den Sieg abgeschossen. Wir sind happy. Das macht jetzt einen großen Unterschied aus. Du zweifelst immer an dir, wenn es nicht klappt und was du noch verbessern kannst. Man sucht Entschuldigungen, warum man verloren hat, aber eigentlich waren wir jeden Tag gut. Heute war es perfekt. Es ist so schön zu gewinnen.“
Axel Laurance (Alpecin - Deceuninck / Eurosport): “Wir wussten vom Start weg, dass wir dabei sind. Es ging nur ums Timing und kleine Details. Als Team traten wir stark auf, jede Ankunft waren wir gut bislang, aber bei der Tour ist es nicht einfach zu gewinnen. Heute haben wir das geändert und das ist wirklich schön für das Team. Daraus ziehen wir jetzt viel Motivation. Wir haben nichts verändert, jeder kennt seinen Job, weiß was er zu tun hat. Deswegen verändert sich auch das Briefing nicht. Heute war ein guter Tag. Als Franzose ist es immer speziell bei der Tour zu sein. Jeder spricht darüber, dass es so unterschiedlich ist, aber das habe ich noch nicht festgestellt. Aber wenn du mal in der Spitzengruppe bist, siehst du was so los ist und das hat mir viel gegeben für meine Zukunft.“
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious / Etappen-8. / RSN): ”Heute war es ziemlich leicht, ein ziemlich ruhiger Tag. Es war etwas nervös wegen des Windes, aber am Ende harmlos. Das Finale war ein wenig komisch, die Teams um die Gesamtwertung waren lange vorne, ich habe dann Nikias (Arndt) etwas verloren und war bei der Kilometer-Marke alleine. Ich war etwas zu weit hinten und bin durch den Rückenwind dann geblieben, wo ich war. Man will immer gewinnen, aber es ist die Tour, das schwerste Rennen des Jahres. Da muss man ehrlich zu sich selbst sein und vielleicht auch mal mit dem Erreichten zufrieden sein. Die Kurve vor dem Ziel hat das Finale eigentlich geordneter gemacht – man ist ziemlich genau an der Position ins Ziel gekommen, wo man auch aus der Kurve herausgefahren ist. Ich wünsche mir nach wie vor einen Etappensieg und das ist auch im Bereich des Möglichen, aber einige Sprinter sind einfach mehr favorisiert. Ich brauche auch ein bisschen Glück. Es müsste eben alles einmal zusammenpassen – ich, die Mannschaft und die anderen.“
Christophe Roodhooft (Alpecin - Deceuninck/Sportlicher Leiter/Eurosport): "Heute war alles gut, ein Sprint wie wir in mögen. Es war schnell und der Rückenwind blies auch. Mathieu hatte eine gute Form und war voll da für Jasper. Das war sicher sein einfachster Sprint und er hat gewonnen. Der Ruhetag hat uns gut getan, wir konnten miteinander reden, nicht unbedingt nur über den Sport und das hat uns gutgetan."
John Degenkolb (Team dsm – firmenich PostNL / Etappen-7. / RSN): “Eigentlich war es scheiße heute, weil Fabio (Jakobsen) nicht da war. Ich habe mich sehr oft umgedreht, aber dann ging hinter der ersten Gruppe sogar eine Lücke auf, also dachte ich ’Warum nicht?‘ Ich hatte noch die Beine und habe einfach mal mit reingehalten. Eigentlich wäre heute sogar noch mehr drin gewesen als Platz sieben, aber ich war etwas eingebaut. Es war nicht so gut heute, mein Job ist ja eigentlich ein anderer. Fabio bleibt unser Mann für die Sprints und wir werden sehen, was in den nächsten Tagen passiert.“
Grischa Niermann (Visma - Lease a Bike/Sportlicher Leiter/Eurosport): “Es wird ein großer Kampf sein mit der Fluchtgruppe, aber auch mit den Klassement-Teams. Es ist eine harte Etappe, mit mehr als 4.000 Höhenmeter, die für uns in der Gesamtwertung sehr wichtig sein wird. Ich erwarte, dass es eine Gruppe bis zum Ziel schafft, weil das Rennen nicht einfach zu kontrollieren sein wird. Wir hoffen auf eine harte Etappe, das ist für Jonas besser. Wir schauen natürlich auf die Pyrenäen und die Alpen, weil die Berge morgen nicht so lange sind. Seine Tage sind im Hochgebirge. Das Finale ist richtig hart, wir kennen es noch aus 2020. Das war auch ein harter Tag und nun folgen da noch zwei Berge danach. “
Nicolas Guillé (Decathlon – AG2R la Mondiale / RSN): “ Der sechste Platz für Sam ist gut, natürlich hoffen wir auf Siege, aber bislang ist es seine beste Platzierung bei dieser Tour. Wir hoffen weiter, die Vorarbeit von Oli Naesen war super und man sieht, dass es bei uns aufwärts geht.“
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