Keine vereinten Kräfte bei Verfolgung von Pogacar

Mohoric: “Irgendwie hatte keiner mehr den Glauben daran“

Von Felix Mattis (Siena) und Peter Maurer

Foto zu dem Text "Mohoric: “Irgendwie hatte keiner mehr den Glauben daran“"
Matej Mohoric (Bahrain Victorious) bei Strade Bianche | Foto: Cor Vos

02.03.2024  |  (rsn) – Nach einem Drittel der Distanz war Strade Bianche für einen Großteil des Feldes schon gelaufen, nach zwei Dritteln für das gesamte Peloton mit Ausnahme von einem Athleten: Denn über 80 Kilometer vor dem Ziel startete Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) seinen entscheidenden Angriff, den er mit einem überlegenen Solosieg beendete. Keiner vermochte den zweifachen Tour-de-France-Gewinner zu kontern oder hatte ihm etwas entgegenzusetzen. Mal fehlte die Kraft, mal der Wille und mal die Zusammenarbeit.

"Wir haben uns gegenseitig attackiert für mehrere Kilometer, anstatt zusammen nachzuführen", beschrieb es Matej Mohoric (Bahrain Victorious) gegenüber radsport-news.com im Ziel. Im Gegensatz zu vielen seiner Mitstreiter sah er das Rennen noch nicht als verloren an, als sein slowenischer Landsmann am siebten von 15 Schottersektoren in die Offensive ging. "Es ist Physik: Du bist allein immer langsamer als eine Gruppe, die sich dahinter abwechselt", analysierte der Mailand-Sanremo-Sieger von 2022 trocken.

Doch so sehr er sich um eine geschlossene Arbeit dahinter bemühte, wirkliche Einigkeit fanden die Verfolger nie. "Wenn du dich attackierst, dann funktioniert es nicht. Natürlich ist Tadej stärker, keiner konnte ja der Attacke folgen. Aber wir hatten ihn im Blickfeld und wenn wir rotiert hätten, hätten wir ihn auch wieder eingeholt. Aber irgendwie hatte keiner den Glauben daran", berichtete der 29-Jährige.

"Viele haben wohl gedacht, das Rennen wäre vorbei"

Aus seiner Sicht wäre es viel effizienter gewesen, hätte sich die erste Verfolgergruppe geeinigt und jeder noch mit Kräften ausgestattete Fahrer hätte seine Nachführarbeit verrichtet. "Ich versuchte die Gruppe zusammenzuhalten, aber so etwas passiert nun mal, wenn ein Rennen so läuft. Viele haben wohl gedacht, das Rennen wäre vorbei, als Tadej antrat", gab er sich enttäuscht über die fehlende Kooperation.

Am Ende gratulierte er aber auch dem siegreichen Team. "Das war wirklich eine Leistung aus dem Lehrbuch. Für Tadej war es wohl ein harter Trainingstag, für die meisten eher das härteste Rennen des Jahres", bilanzierte Mohoric, der mit seinem fünften Platz nicht unzufrieden war: "Es ist immer noch ein gutes Resultat, auch wenn ich den Move für das Podium verpasst habe", blickte er auf sein Ergebnis zurück. Eines, dass ihn aber für die nächsten Wochen anstachelt.

"Die ersten drei Rennstunden waren superschwer"

"Neben mir waren fast nur noch Kletterer, aber kaum mehr Klassikerspezialisten. Das gibt mir Mut für meine Belgien-Kampagne. Die ist neben Sanremo mein nächstes Ziel", so Mohoric, der dann auch noch auf die Streckenverlängerung, die 18. Austragung des Neo-Klassikers war erstmals deutlich über 200 Kilometer lang, einging.

"Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann wäre es wohl besser, vor Montalcino das Rennen zu verlängern und nicht wie jetzt am Ende. Man sieht nach wie vor, dass die Abschnitte vor Santa Maria schon mehr als vorentscheidend sind und die ersten drei Rennstunden waren superschwer", skizzierte der Slowene seine Gedanken und fügte an: "Wenn du dann nicht gut platziert bist vor den Sektoren, dann ist das Rennen ohnehin schon früh für einen vorbei und die neue Finalschleife macht keinen Unterschied mehr."

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