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20.12.2023 | (rsn) – Auch wenn ihm nur ein Saisonsieg gelang, blickt Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) zufrieden auf sein Radsportjahr 2023 zurück. So feierte er sein Debüt bei der Tour de France, wo er dreimal auf das Podium fuhr. Insgesamt schaffte er neunmal den Sprung unter die besten Drei.
"Ich denke, dass das Jahr ganz gut war. Ich bin die ganze Saison über auf einem hohen Niveau gefahren und konnte bis auf UAE Tour bei jedem Rennen gute Ergebnisse einfahren“, befand Bauhaus gegenüber radsport-news.com.
___STEADY_PAYWALL___Dass es nur bei dem einen Sieg blieb, machte Bauhaus an mehreren Faktoren fest. "Auf der einen Seite herrscht im Sprint ein extrem hohes Level. Wenn man da eine Position zu weit hinten ist, dann kann man nicht mehr gewinnen. Oder andere Sprinter hatten einfach den besseren Leadout. Hier und da habe ich sicherlich auch selbst Fehler gemacht“, erklärte Bauhaus, der anfügte "Für einen Sieg muss alles passen. Es sind kleine Details, die den Unterschied ausmachen.“
Sein bestes Resultat erzielte der Kölner bereits bei seinem ersten UCI-Rennen des Jahres. Bei der Tour Down Under (2.UWT) ließ Bauhaus unter anderem Caleb Ewan (Lotto Dstny) hinter sich und legte so einen absoluten Traumstart hin. "Down Under war mit dem Etappensieg natürlich mein Highlight. Generell waren wir in Australien auch als Team sehr erfolgreich“, spielte der Sprinter auf den Etappensieg und den dritten Gesamtrang seines Teamkollegen Pello Bilbao an.
Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) feiert bei der Tour Down Under (2.UWT) in Tanunda seinen einzigen Saisonsieg mit seinen Teamkollegen Nikias Arndt (links) und Pello Bilbao (rechts). | Foto: Cor Vos
Nahe dran am Sieg war Bauhaus wieder im März bei Tirreno-Adriatico (2.UWT), wo er einen zweiten und einen vierten Etappenrang herausfuhr. Auch bei der Ungarn-Rundfahrt (2.Pro) im Mai sprangen die Plätzen zwei und vier bei den Sprintankünften heraus. Gleich zwei Mal auf das Podium ging es schließlich bei der Slowenien-Rundfahrt (2.Pro), bei der er Zweiter und Dritter wurde.
Diese Resultate waren Empfehlung genug, um erstmals für die Tour de France nominiert zu werden. Und Bauhaus konnte in Frankreich das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlen. Einmal sprintete der 29-Jährige auf Rang zwei, zweimal wurde er Dritter.
"Die Tour war für mich Highlight und Enttäuschung zugleich. Die erste Tour war etwas besonderes und auch mit den Podiumsplatzierungen war ich durchaus zufrieden. Enttäuschend war es, aussteigen zu müssen“, so Bauhaus, der entkräftet auf der 17. Etappe die Segel streichen musste.
Bauhaus duelliert sich bei der Tour de France mit Jasper Philipsen (Alpecin - Deceuninck) und Co. | Foto: Cor Vos
Auf die Frage, was ihm mehr bedeute, der Triumph in Australien oder die Podiumsplatzierungen bei der Tour, entgegnete der Deutsche. "Siege bleiben mehr in Erinnerung. Ein Sieg ist von den Emotionen her noch mal anders. Man hat gewonnen, kann mit dem Team feiern. Aber die Podiumsplatzierungen bei der Tour waren auch superwichtig und haben für mich einen sehr hohen Wert.“
Eine andere Wahrnehmung seiner Sprintfähigkeiten stellte Bauhaus im Peloton nach der Frankreich-Rundfahrt nicht fest. "Gegen die Leute, die ich bei der Tour gefahren sind, fahre ich seit fünf, sechs Jahren. Es sind meine täglichen Konkurrenten. Der Außenstehende, der nur die Tour guckt und mich nicht kannte, dachte sich vielleicht: 'Der Bauhaus ist gar nicht so schlecht'. Auch in seiner Mannschaft sei man sich seiner Stärken bewusst gewesen. "Grundsätzlich wusste jeder im Team, dass ich die Leute auch schlagen kann. Sonst wäre ich nicht nominiert worden“, so Bauhaus, der aber dennoch ein gestiegenes Ansehen im Team spürte. "Es ist schön, sein Können beim Saisonhöhepunkt zeigen zu können und nicht nur davon zu reden“, sagte er.
Anschließend musste sich Bauhaus erst einmal eine Zeit lang von den Strapazen erholen. "Nach der Tour war ich müde und leer“; gestand er. Den Start bei den Hamburger Cyclassics (1.UWT) musste er kurzfristig absagen, da er noch nicht wieder in Form war. So startete er bei der Deutschland Tour (2.Pro) und konnte dort einen zweiten Etappenplatz herausfahren. Die fünftägige Heimrundfahrt Ende August sollte der letzte Renneinsatz für Bauhaus sein. Dies hatte allerdings keine gesundheitlichen Gründe.
Am Grand Colombier, dem Schlussanstieg der 13. Etappe der Tour de France, machte Bauhaus noch einen fitten Eindruck. | Foto: Cor Vos
"Im September hatte das Team keine wirklichen Rennen für mich als Sprinter. Bei den Rennen in Kanada oder den italienischen Herbstklassikern hätte ich für das Team keinen Mehrwert geboten“, erklärte Bauhaus, der noch mit Bundestrainer André Greipel über einen Start mit der Nationalmannschaft beim Münsterland Giro (1.Pro) gesprochen, den Plan aber schnell wieder verworfen hatte.
"Zwischen Deutschland Tour und Münsterland Giro wäre es eine lange Zeit gewesen, in der ich nur trainiert hätte. Mein Anspruch ist, wenn ich am Start stehe, dann mit der bestmöglichen Form. Das habe ich für mich ohne Rennen nicht gesehen“, so Bauhaus, der deshalb schon früh seine Saison beendete.
Für 2024 hat er sich wieder vorgenommen, möglichst viele Rennen zu gewinnen oder "zumindest sehr nahe an Siege ranzukommen. Ich bin kein Typ, der sagt: `Ich will Vierter werden. Ich hoffe für 2024 auf mehr als nur einen Sieg“, sagte er. Im Falle einer erneuten Nominierung für die Tour de France könnte auch dort ein Etappensieg zum Ziel werden "Aber dort ist es noch schwerer als bei allen anderen Rennen. Alle Entscheidungen im Finale müssen richtig sein“, betonte Bauhaus, der auch in der kommenden Saison ohne klassischen Sprintzug auskommen muss. "Ich habe nicht wie die anderen Sprinter immer die gleichen drei, vier Leute an meiner Seite. Im ersten Drittel der Saison werde ich wieder mit Nikias (Arndt, d. Red) fahren, mit dessen Unterstützung ich in der letzten Saison sehr zufrieden war. Er wird der Fixpunkt sein“, schloss Bauhaus.
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